Bauers DepeschenFreitag, 25. November 2016, 1703. DepescheDEMO FÜR OBDACHLOSE Der Stuttgarter Gemeinderat hat (u. a. mit den Stimmen von CDU und Grüne) beschlossen, in der unteren Königstraße Sitzbänke abzubauen, um Obdachlose zu vertreiben. Dagegen gibt es an diesem Samstag, 26. November, ein Sit-in zwischen McDonald's und Zara (Königstraße 1b - 4). Beginn ist um 11.30 Uhr. Bei dieser Demo sprechen Luigi Pantisano von der Fraktion SÖS-Linke-Plus und unsereins. Musik macht der Saxofonist Ekkehard Rössle. > Einige meiner Kolumnen kann man neuerdings auch StN online lesen - wenn man hier klickt: KOMMANDO MIETER RAUS! SCHMUDDEL-BANKETT IM SIEGLEHAUS Unser in diesem Sommer wetterbedingt ausgefallenes Schmuddel-Bankett im Leonhardsviertel wird jetzt nachgeholt - am Sonntag, 4. Dezember, im Foyer des Gustav-Siegle-Hauses. 11 Uhr bis 20 Uhr. Essen & Trinken, Denkanstöße & Der Spaziergang durchs Viertel. Es spielen mehrere Bands, darunter Freunde des Gitarristen Steve Bimamisa und der Weltmusik-Sängerin Hajnal sowie ein Quartett der Stuttgarter Philharmoniker. Wortbeiträge u. a. von Peter Grohmann und unsereins. Ein Tag in der Altstadt. EINTRITT FREI. Spenden erwünscht ... Die Nacht der Lieder, Flaneursalon: MIT CHRISTINE PRAYON IN DER ROSENAU Liebe Gäste, "Die Nacht der Lieder" am 7./8. Dezember und die beiden Flaneursalon-Shows an Silvester im Theaterhaus sind bereits ausverkauft. Noch wenige Karten gibt es für Sonntag, 11. Dezember: Da ist Joe Bauers Flaneursalon in der Rosenau. Die Stuttgarter Lieder- und Geschichtenshow. Durch den Abend führt die famose Kabarettistin Christine Prayon. Musik machen der Gitarrist Steve Bimamisa und - erstmals - die südafrikanische Sängerin Thabilé sowie der Rapper Toba Borke & und der Beatboxer Pheel. Beginn: 19 Uhr! Karten im Vorverkauf gibt es hier: RESERVIX - oder Telefon: 01806/700733 Und hier meine kleine, aktuelle StN-Glosse: MEIN HUT Heute, am 25. November, ist der Tag des Huts. Hat mit der Heiligen Katharina zu tun: Nach französischem Brauch setzen an ihrem Namenstag 25-jährige ledige Frauen der Statue Sainte Catherine einen Hut auf. Da unsereins nicht unbedingt zu diesem Klientel gehört, setze ich mir heute wie gewohnt meinen Deckel selber auf. Zu klären ist lediglich: welchen? Einen ausgesprochenen Festtagshut habe ich nicht, auch wenn ich eines meiner besseren Modelle der Marke Stetson für Spezialeinsätze reserviert habe. Meine schönsten sind im Übrigen für den Sommer gemacht, darunter ein paar Panamas in verschiedenen Formen zur Selbstbelohnung, ein Cowboy-Exemplar aus Stroh für Ernstfälle und ein überaus praktischer, knetbarer Hanfhut als Mehrzweckwaffe. Der Sommer ist schuld, dass ich seit einigen Jahren Hüte trage. Weil die Sonne meine Kopfhaut im Halbglatzenbezirk bedrohlich malträtierte, musste ich mir zwingend eine Mütze besorgen. Und weil mir diese ewigen Baseballkappen mit dem Logo der New York Yankees und die noch blöderen Truckermützen der Dorf-Hipster auf den Geist gingen, suchte ich in der Stuttgarts Alter Poststraße Louis Lenz auf. In diesem Hutladen, gegründet 1823, fand ich eine luftige Schiebermütze von Stetson. In kurzer Zeit gewöhnte ich mich so sehr an das Stück, dass ich mich auch mit Exponaten für Herbst, Winter und Frühling eindeckte. Bald schon kam ich mir nackt, würdelos und verwundbar vor, wenn meine Halbglatze im Freien versehentlich mal blank lag. Der Kopf an sich ist ja ein sehr empfindliches, extrem schlecht isoliertes Körperteil, weshalb viele Menschen penibel darauf achten, auf keinen Fall ihr Hirn zu strapazieren. Beim jedem Mützenkauf stand ich nicht nur zwischen tausend noch edleren Kopfbedeckungen, auch Hüte genannt. Umringt war ich auch von echten Hutmacherinnen, den Stylistinnen. Also bat ich eines Tages eine der Damen, mir zur Abwechslung einen wahren Hut zu gönnen. Über Frank Sinatra gibt es ein Buch von Bill Zehme mit dem Titel „My Way oder die Kunst, einen Hut zu tragen“. Diese wegweisende Stil-Fibel hatte ich schon gelesen, als meine Halbglatze noch überschaubar und ein Hut kein Thema für mich war. Auf die Frage, woran ein Mann erkennt, dass er den passenden Hut trägt, antwortet Sinatra: „Wenn niemand lacht.“ Ich wusste also, worum es ging. Heute ist es mir völlig wurscht, wenn ich höre, Männerhüte seien für alle Ewigkeiten aus der Mode und nur noch peinlich. Sie wirkten, hat ein Stilkritiker geschrieben, wie eine Verkleidung für große Jungs, die gern Mafioso oder Künstler spielten. Wahr ist: Ohne den Schutz einer gut gebogenen Krempe bist du eine Null. Nur ein Trottel mit zu vielen Klischees aus Opas Kino in seinem schlecht isolierten Hirn denkt angesichts gut behüteter Männerhäupter an Al Capone oder Frank Sinatra. Womöglich ist er sogar so doof und lacht. Es wäre sein letztes Lachen im Leben. |
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