Bauers Depeschen


Montag, 22. September 2014, 1351. Depesche



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Der Klick zum

LIED DES TAGES



LIEBE GÄSTE,

auch das gehört dazu: Seit sechzehn Jahren mache ich meine kleine Mixed Show Joe Bauers Flaneursalon, und am 13. Oktober erwarte ich den ersten Reinfall beim Kartenverkauf. Im Vorverkauf für den Abend im Theaterhaus bewegt sich zurzeit nichts, mehr als die Hälfte der Plätze ist noch frei. Bei acht Leuten auf der Bühne wird das auch finanziell ein Problem, da ich die Künstler wie immer bezahle. Unsere Entertainerin Uta Köbernick beispielsweise kommt eigens aus Zürich. Aber so ist das eben.

Im Herbst 2013 lief der Vorverkauf im Theaterhaus-Flaneursalon sehr gut, die Vorstellung war frühzeitig ausverkauft, so dass ich in einer gewissen Euphorie einen neuen Termin im T2 (400 Plätze) buchte. Der bevorstehende Flaneursalon ist mit Sicherheit der letzte im Theaterhaus. Künftig machen wir nur noch was auf kleineren Bühnen. Vielleicht ist auch das Thema insgesamt durch. Man steckt nicht drin, auch wenn man mittendrin steckt, in der Kacke. Ich freue mich trotz allem auf gute Gäste, die sich angekündigt haben. Und allen Internet-Schnorrern, den Leuten, die gern klicken und nie was zahlen, wünsche ich eine gute Zeit.

Karten: THEATERHAUS und 0711/4020 720

Nächstes Kapitel:

SUPPENKÜCHE

Am Samstag, 11. Oktober, machen Freunde und ich wieder eine Suppenküche im Leonhardsviertel. 13 Uhr bis 18 Uhr. Das Geld für Musik und Technik bringen wir selbst auf. Es muss also keiner Angst haben, er müsse was zahlen außer eventuell seine Getränke (wobei wir für Spenden sehr dankbar wären). Suppe gibt es für den symbolischen Preis von 50 Cent, bei Bedarf auch umsonst. Gegen 15 Uhr findet eine (kostenlose) Führung durchs Viertel statt. Wir wollen darauf aufmerksam machen, dass die historische Altstadt mit ihrer Prostitution in erster Linie ein städtebauliches, ein politisches Problem hat.

TTIP-DEMO

Ebenfalls an 11. Oktober um 12 Uhr beginnt direkt in der Nachbarschaft des Leonhardsviertels, auf dem Wilhelmsplatz, die Kundgebung vor dem Demo-Zug gegen das geplante Freihandelsabkommen TTIP. Das ergänzt sich gut. Wichtige Sache. INFOS ZUM PROTEST GEGEN TTIP

FRANKFURT

Am 2. Oktober nehme ich an der Vorstellung des Buchs "Wegsehenswürdigkeiten" in der Romanfabrik in Frankfurt am Main teil. Frankfurter Autoren beleuchten in diesem Band ihre Stadt, Herausgeber sind Jürgen Roth und Stefan Geyer; unsereins hat als auswärtiger Gast das Vorwort geschrieben. - Und auch dies gehört zum Leben:



Die aktuelle StN-Fußball-Kolumne:



EMOTIONEN

Rein emotional hat es den Münchnern nichts gebracht, dass die Justiz vor dem Spiel beim HSV den gefallenen Bayern­König Hoeneß ein paar Runden im Kreis seiner Familie drehen ließ. Die Schwingungen der Freiheit reichten nicht vom Landsberger Knasttor bis in den Strafraum an der Elbe. Das Spiel endete für die Bayern belanglos 0:0.

Anderntags war in „Bild am Sonntag“ zu lesen, der neue HSV-Trainer Zinnbauer habe seine Spieler sensationell, bis zur Gänsehaut motiviert. Bekanntlich sind im Reporterdeutsch „Motivation“ und „Gänsehaut“ die engsten Schwestern der Emotion. Nirgendwo, auch nicht in Hollywoods Traumfabrik, wird das Wort „Emotion“ so inflationär verwendet wie im professionellen Fußball. Gleichzeitig werden einige Vereinsbosse nicht müde, den Leuten mit wichtiger Miene zu erklären, bei ihren Emotionsmaschinen handle es sich um Produkte reiner Wirtschaftsunternehmen, auch Fußballclubs genannt. Man darf dieses Gelaber nicht ernst nehmen.

Wüssten einige selbst ernannte Wirtschaftskapitäne in den Vereinen mehr über ihr Geschäft, würden sie das Zusammenspiel von Produkt und Publikumswerbung nicht so sträflich missachten. In der Unterhaltungsbranche, wozu der Fußball zählt, sind diese Dinge seit jeher eng verzahnt. Man wundert sich, warum der VfB Stuttgart vor der Saison nichts Besseres zu tun hatte, als eine Menge Energie in eine läppische und fragwürdige Marketing-Kampagne zu stecken. Die halbe Stadt ist mit aggressiv gestalteten „Furchtlos und treu“-Plakaten tapeziert, vor dem Stadion steht ein Riesenschild mit dem Kriegslärm-Motto, während sich bei den Treuen auf den Rängen Furcht und Zorn ausbreiten. Nicht umsonst kursiert auf Facebook eine gefakte VfB-Anzeige: „Wir können alles. Außer Fußball.“

Ins Visier der Anhänger, das kann man in einem offenen Brief des Fanclubs Commando Cannstatt lesen, stehen der Manager Bobic und der Präsident Wahler. Wer sich ein wenig mit der Sensibilität von Ensembles im Unterhaltungsgeschäft befasst, wird das Problem nicht auf zwei Köpfe beschränken. Zwar stinkt auch am Neckar der Fisch vom Kopf her. In einem psychologisch komplizierten Clubgebilde allerdings übersieht man beim Blick auf die Dirigenten gern Geschichte und Entwicklung des Übels.

Eine Offenbarung ist es, wenn der VfB neben seinen „Furchtlos und treu“-Peinlichkeiten auf Plakaten sein großes ­Talent Timo Werner mit der Zeile „Jung und wild“ begleitet. Exakt für die Realisierung dieser emotionalen Botschaft hat der VfB in den vergangenen Jahren nichts getan, sich stattdessen auf die Transfermethoden eines Ex-Fußballers und die Menschenführung einstiger Wirtschaftsleute verlassen.

Warum ein ehemaliger Trikotverkäufer aus der Sportartikelbranche nicht unbedingt den emotionalen Herausforderungen einer großen Bühne im Live- und Mediengeschäft gewachsen ist, führt uns der VfB gerade vor. Da geht es um die Auftritte neben dem Platz. Die passen sich den schwachen Leistungen des Teams an – oder aber, was schlimmer ist, umgekehrt.

Kleingeistig war es, dem Jungstar Timo Werner im Sommer seinen Auftritt in der Nationalelf bei der U-19-EM zu verweigern. Da zeigt sich das konservative Leistungsdenken der Marke Provinzunternehmen. Die Firma missachtet die emotionalen Kräfte seines sogenannten Produkts. Das Produkt ist eine Fußballmannschaft: abhängig von der Kunst seiner Manager und Trainer, menschliche Chemie in einem Team so harmonisch zusammenzuführen, dass sich dessen Energie auch auf eine phänomenal große Zuschauerkulisse überträgt.

Statt aber an Leidenschaft, Spiellust und daraus resultierende Sympathiepunkte zu denken, unterwirft man einen sehr jungen Spieler „professionellem“ Kadergehorsam. Die Emotionen-Händler auf dem Wasen begreifen nicht eine alte Regel der Unterhaltungskunst: Man produziert ein gutes Stück und verkauft es als Ware. Der VfB will den Leuten Ramschware als ­gutes Stück verkaufen.

In den Knast muss deshalb keiner.



GERBER ETC.

Gastbeitrag für KONTEXT.



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