Bauers DepeschenSonntag, 06. April 2008, 133. DepescheWeiß der Teufel, wie das passieren konnte. Mein alter Laptop Fink jr. und ich waren flaneursmäßig in geheimer Mission unterwegs, in einer Gegend, die außer ein paar Menschen, die dort angeblich wohnen, noch nie jemand betreten hat. Ich darf Ihnen nicht sagen, wo wir waren. Fremde dürfen dort nicht hin, es war der Stuttgarter Frauenkopf.![]() Wir fuhren mit der alten Linie 15 den Hügel hinunter, stadteinwärts. Ich traute mich damals kaum noch, in die Fünfzehn zu steigen, weil über dem Fahrerhaus “Stammheim” stand. Jedesmal wenn ich in die Fünfzehn stieg, roch ich die fallenden Blätter des Deutschen Herbstes und das dämliche Jubiläumsgetue „40 Jahre 68“. ![]() Als wir Richtung Bubenbad fuhren, sah Fink jr. aufgeregt aus dem Fenster. “Was wollen die Schweine von mir?”, sagte er. “Kein Mensch will was von dir”, sagte ich, “du bist ein unbescholtener Bürger und Laptop, wenn auch ein mäßiger.” ![]() Dann sah ich es auch: An einer Litfaßsäule stand in großen Buchstaben: “Fink Ployd?” “Was hat das zu bedeuten?”, sagte Fink jr. “Ich glaube, die suchen mich.” “Mach dir nicht ins Hemd”, sagte ich, “du heißt nicht Fink Ployd. Du heißt Fink junior.” “Vielleicht ist Ployd mein Nachname”, sagte Fink jr. “Nein”, sagte ich, “du heißt Fink junior und stammst aus dem Hause Dell.” “Heiße ich Fink Dell?”, fragte er. “Verdammt, du heißt nicht Fink Dell, du heißt Fink junior.” Fink jr. begann zu weinen, ich hustete, damit ihn niemand hören konnte. ![]() Auf einmal begann Fink zu stammeln und mit den Füßen zu trommeln, als sei er nicht ganz gescheit: “Ummagumma, Ummagumma, Ummagumma.” ![]() “Halt die Schnauze”, sagte ich, “sonst bringe ich dich um. Nach Stammheim fahren wir sowieso.” ![]() “Ummagumma, Ummagumma”, ächzte Fink jr. ![]() Ich weiß nicht, ob Sie schon mal einen Laptop hatten, der “Ummagumma” vor sich hinsabberte. “Ich bin Fink Ployd”, sagte Fink jr., “ich bin der Größte. Ummagumma, Ummagumma.” Ich packte Fink jr. am Kragen und warf ihn an der nächsten Haltestelle raus. ![]() So, und jetzt zum Eingemachten, hier ist meine letzte Warnung: ![]() ![]() Sehr geehrter Südrestwundfunk, ![]() wenn Sie schon seit Monaten die Stadt mit saulustigen Plakaten wie “Coe Jocker” und “Stolling Rones” verunstalten, um auf Ihr unerträgliches Radiogedudel aufmerksam zu machen, dann lassen Sie gefälligst Fink Ployd aus dem Spiel. Mein Laptop heißt nicht Fink Ployd, sondern Fink jr. und hat auch nie die bescheuerte Doppellangspielplatte "Ummagumma" eingespielt. Damit wollen wir nichts zu tun haben. Wir sind auf DSL, nicht mehr auf LSD. ![]() Mit greundlichen Füßen ![]() Jink Funior ![]() „Kontakt“ ![]() ![]() ![]() |
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