Bauers DepeschenMontag, 17. März 2008, 127. DepescheMontagsdepesche, Notizen vor Mitternacht. Gibt es noch die Möglichkeit einer Barkultur? Die Damen quasseln mit schriller Stimme, hantieren mit Handys über sahnigen Cocktails, streicheln Hunde, kaum größer als Ratten. Vorne in der Bar kämpft das Ralf Groher Quintett um Respekt für den Jazz.![]() Im Internet findet sich ein internationaler Boulevard-Nachrichtendienst namens "DCRS Online", der mich seit geraumer Zeit gratis bedient. Normalerweise lösche ich diese Mails sofort, unlängst habe ich versehentlich einen Beitrag gelesen (kopierter Auszug): ![]() ![]() "Anne Will: Das klägliche Scheitern der Meinungsdiktatur ![]() Ein Kommentar von Christian Dieter Matuschek ![]() Anne Will, das Scheitern der Meinungsdiktatur Anne Will, die Angepasste, das Sprachrohr des Zentralrats der Juden und die Handlangerin der öffentlich rechtlichen Meinungsdiktatur. So beschreiben viele Menschen in diversen Internetforen die Moderatorin, die erst kürzlich mit ihrem Lesbenouting für Aufsehen gesorgt hat. ![]() Mit einem Marktanteil von 8,9% (der letzten Sendung) haben Anne Will und die ARD nun die reelle Quittung der Zuschauer bzw. der Nichtzuschauer bekommen. ![]() Eine Tendenz, die im Internet schon lange zu verzeichnen ist, zeigt nun auch im TV deutlich ihre Wirkung: ![]() Die Menschen -besonders die jungen- haben endgültig die Schnautze voll vom Multikulti-Gesülze, vom Schönreden und Verdrehen von Mißständen, von dem ständigen Hervorzerren der NS-Vergangenheit, mit der unsere Generation -mit Verlaub gesagt- einen Scheißdreck zu tun hat und vorallem von dem ständigen Aufzwängen von Meinungen." ![]() Abgesehen davon, dass dieser Text an das Gedankengut Rechtsradikaler erinnert, gebe ich zu bedenken: "Schnautze" heißt auch bei der jungen Generation korrekt Schnauze, "vorallem" schreibt man in Deutschland zackig auseinander, und das Wort "Aufzwängen" gäbe es selbst in einem großdeutschen Duden nicht - das heißt aufzwingen, auch wenn es von einem Analphabeten als hässliches substantiviertes Verb missbraucht wird. Da der "DCRS"-Autor die neue deutsche Rechtschreibung bevorzugt ("die Angepasste"), sei noch auf den sprachlichen Missstand hingewiesen, sich am "Verdrehen von Mißständen" einen abzudrehen. Den Rest des "Kommentars" erspare ich Ihnen, vor "DCRS Online" sei bei der Ehre meines ehemaligen Schnauzers gewarnt. ![]() ![]() Im Galeriehaus Stuttgart, Breitscheidstraße 48, "Das Fest" zum 30-Jahr-Jubiläum der Kunststiftung Baden-Württemberg besucht. Die Performance-Künstlerin Ragani Haas gesehen. Ragani Haas balanciert, versteckt in einem dekorierten Papierbaum, auf einem Holzdielen-Laufsteg, jongliert einen Batterie-Plattenspieler samt laufender Chanson-Single mit einer Hand durch die Räume und zieht an der Schnur ihren Bilder- und Publikumsschwanz hinter sich her. Die allerschönste Polonaise seit langem - die Künstlerin als Rattenfängerin. Bravo. ![]() Zuvor, am Samstagnachmittag, auf der schönen Waldau das Spiel der Stuttgarter Kickers gegen Bayern II besucht. Sang- und kampflos nulleins verloren. Das ist das Ende. Die Ratten verlassen das gesunkene Schiff. Am Dienstagabend noch ein Nachholspiel gegen Pfullendorf, dann steige ich rattenhaft aus oder nicht. Womöglich solidarisiert sich mein standhafter B-Blocknachbar George der Grieche. Ich grüße an dieser Stelle unseren blauen Leidensgenossen, den großen Punk-Musikanten Tschelle: ![]() Buenas tardes amigo ![]() Hola, my good friend ![]() Cinco de Mayo's on Tuesday ![]() And I hoped we'd see each other again... ![]() ![]() „Kontakt“ ![]() ![]() ![]() |
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