Bauers DepeschenMontag, 10. August 2009, 363. Depesche![]() BETR.: VAMOS ![]() ![]() Den Versuch war es wert. Mich hat interessiert, was passiert, wenn ich die Depeschen nach 100 000 Klicks aus dem Netz nehme. Und ich hätte eine Wette um 100 000 Euro gemacht: Nichts passiert. Null Fragen, null Post. ![]() Das Netz ist eine Textgrube für anonynme Tagediebe, die nichts Besseres zu tun haben, als in Gruben, die gratis etwas zu bieten haben, herumzuschnüffeln. Am besten nachts. ![]() Die Erkenntnis war dennoch nicht unwichtig: Ich darf nicht davon ausgehen, mithilfe der Homepage, gewissermaßen im Eine-Hand-wäscht-die-andere-Geschäft, auch nur eine einzige Einrittskarte für die Flaneursalon-Veranstaltungen los zu werden. Die meisten Depeschen-Klicker außerhalb des sozialen Umfelds sind wohl Unterhaltungsschnorrer, sie besuchen vermutlich auch Veranstaltungen, bei denen es Brezeln und Wein umsonst gibt. Es ist Zeit, die gute alte Tradition der Publikumsbeschimpfung wieder aufzunehmen. ![]() Es gibt auch gutes Publikum. "Hurra wir kicken noch", mein Unterstützer-Abend nach dem Flaneursalon-Vorbild für die Fans der Stuttgarter Kickers am Samstag im Theaterhaus, lief hervorragend. Ausverkaufter Saal, großartige Stimmung bei 450 Besuchern, 20 Künstlern und der kompletten Mannschaft der Blauen, die nach ihrem 0:0 in Freiburg angereist war. ![]() Einen ähnlich emotionalen Abend, bei dem sich das Publikum so dankbar gezeigt hätte, habe ich selten erlebt. Der Doppelpass funktionierte auf allen Ebenen: so ohrenbetäubender wie herzlicher Beifall für Nu Sports, Onkel Rock'n'Roll (mit Gaedt, Schulig & Band & Tänzerinnen), den Sänger Ralf Schübel, den Überraschungsgast Roland Baisch, den Moderator Stefan Kiss, ganz besonders für den Performance-Poeten Timo Brunke (unsereiner war als Geschichten-Vorleser dabei). ![]() "Hurra, wir kicken noch!" war für mich so etwas wie ein neues Ereignis-Erlebnis. Ein eingefleischter VfB-Fan, der mit roter Club-Mütze in der ersten Reihe saß, sagte mir: "Zum Glück nicht sportlich, aber auf diesen Abend der Kickers sind wir neidisch." ![]() Noch ein Auszug aus einer Mail von Timo Brunke: "Hab die Show am Samstag sehr genossen, klingt alles noch nach, war speziell und schön..." ![]() Als ich die Depeschen eingestellt hatte, gab es übrigens doch eine Reaktion: Herbert Debes aus München, der das literarische Internet-Magazin "Glanz und Elend" leitet, hat mir sofort Asyl auf seinen Seiten angeboten. Vielen Dank. ![]() Es werden von heute an wieder Depeschen erscheinen. Notizen, Anmerkungen. ![]() ![]() Kolumnen in den Stuttgarter Nachrichten: ![]() www.stuttgarter-nachrichten.de/joebauer ![]() ![]() „Kontakt“ ![]() ![]() |
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