Bauers DepeschenSonntag, 22. Januar 2017, 1728. Depesche![]() ![]() ![]() Siehe auch Depesche/Kolumne vom 17. Januar 2017: ![]() ![]() ABSCHIEBUNG: ![]() NEUES IM FALL POUYA ![]() Zuflucht Kultur e. V. teilt mit: ![]() Die gute Nachricht zuerst: Pouya und (sein Begleiter) Albert Ginthör konnten am vergangenen Samstagmorgen am Flughafen in Kabul unbehelligt passieren. Sehr viel mehr Positives können wir allerdings nicht berichten. Die beiden halten sich momentan in der Hauptstadt versteckt – ganz auf sich allein gestellt und ohne Unterstützung, geschweige denn Schutz von irgendeiner offiziellen deutschen Stelle. Der Kontakt zur deutschen Botschaft konnte nach wie vor nicht hergestellt werden. Dabei ist die momentane Situation für Albert Ginthör sogar noch prekärer als für Pouya (den afghanischen Zahnarzt und Künstler, der sechs Jahre in Deutschland lebte und bestens integriert war). Der Geiger am Orchester des Staatstheaters am Gärtnerplatz und Veranstalter der Münchner Oper ZAIDE (bei der Pouya bis zuletzt mitwirkte) hatte seinen Musikerkollegen aus künstlerischer Solidarität und persönlicher Betroffenheit begleitet. Ihm war immer bewusst, dass er sich damit in Gefahr bringen würde. Doch vor Ort stellt sich die Lage noch einmal dramatischer dar als befürchtet. Der ursprüngliche Plan Ginthörs, Pouya bei seinem Antrag auf Wiedereinreise nach Deutschland zu unterstützen, erscheint zunehmend unrealistisch. ![]() Uns bewegt zudem die kafkaeske rechtliche Position, in der sich Pouya befindet, seitdem er nicht mehr in Deutschland ist. Sie gleicht einem klassischen Catch 22. In anderen Worten: Wäre Pouya nicht „freiwillig“ ausgereist, wäre er mit Wiedereinreisesperre abgeschoben worden. Gleichzeitig bedeutet die Ausreise, dass seine Akte geschlossen wird. Die Härtefallkommission wird und kann seinen Fall nun endgültig nicht mehr behandeln. Mehr noch – es ist damit zu rechnen, dass Pouya nicht der einzige ist bzw. bleiben wird, der auf diese Weise vom Radar verschwindet. Die bittere Erkenntnis ist: Die Anordnung einer Abschiebung kann die Arbeit der Härtefallkommission jederzeit unterlaufen und macht sie de facto sinnlos. ![]() Der einzige Weg, der Pouya nun noch bleibt, ist die Wiedereinreise. Ob sein Antrag Erfolg hat und wie lange er in seinem für ihn so gefährlichen Herkunftsland bleiben muss, steht in den Sternen. Momentan wird ein Konto eingerichtet, um Pouya in Afghanistan finanziell zu unterstützen. Wer beitragen will, kann sich bei Bianka Huber melden: Bianka.Huber@igmetall.de, Tel. 069-6693-2474. ![]() Und hier geht es zu der neuen Unterstützerseite im Netz: POUYA ![]() ![]() |
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