Bauers DepeschenMontag, 29. Juli 2019, 2115. DepescheMEIN TEXT ZUM RECHTSRUCK: DIE WUT MUSS FOLGEN HABEN. In der aktuellen Ausgabe der kontext-wochenzeitung schreibe ich in einem Beitrag, warum es angesichts dee Gefahr von rechts nicht reicht, nur darüber zu diskutieren. Hier der Klick zum Text: TU WAS! FLANEUERSALON INTIM AM 7. AUGUST IN WEILIMDORF Auf Einladung mache ich mit der Sängerin Eva Leticia Padilla und ihrem Gitarristen Stefan Brixel am Mittwoch, 7. August, einen Flaneursalon Intim in der Stadtteilbibliothek Weilimdorf, Löwenmarkt 1. Lieder und Geschichten. Beginn 20 Uhr. KLEINE GESCHICHTE EINER KLEINEN WOHNUNG. In bestimmte Läden gehe ich nicht nur, um etwas zu kaufen. Wobei ich zugeben muss, dass ich oft Dinge kaufe, die ich nicht brauche. Aber HABEN WILL – wie jeder hinversaute Konsumtrottel. Genaugenommen ging ich neulich in meinen Spezialschuhladen nicht mal in der Absicht, Schuhe zu kaufen. Es war heiß, ich brauchte unterwegs eine Rast und wollte tratschen. Beim Tratschen blieben meine Konsumtrottelaugen dummerweise an einem Paar außerordentlich schön gemusterter Halbschuhe hängen. Während ich die Schuhe musterte und mir entgegen jeder Vernunft einredete, meine Existenz sei ohne dieses Paar Sommerschuhe akut gefährdet, erfuhr ich beim Schuhladen-Tratsch von einer kleinen Wohnung in der Stadt. Renovierungsbedürftig, aber frei. Da ich es als krankhafter Schuhkäufer anscheinend zu einer merkwürdigen Vertrauenswürdigkeit gebracht habe, erhielt ich den Auftrag, mich um eine Kandidatin oder einen Kandidaten für die freie Wohnung zu kümmern, ohne Zeitdruck. Also lief ich erst mal meine neuen, außerordentlich schön gemusterten Sommerschuhe ein, bevor ich die sensationelle Nachricht von einer freien Wohnung mit überaus fairen MIetbedingungen in unserer von Immobilienhaien beherrschten Stadt in meinem Umfeld weitergab. Wenig später tauchte die Idee auf, die kleine Wohnung auf freundschaftlicher Basis herzurichten und sie einer seit vielen Jahren obdachlosen Frau zu überlassen. Besagte Frau kenne ich zufällig, weil sie in einem Chor singt, den ich schon einige Male für meinen Flaneursalon und für die Benefiz-Show „Die Nacht der Lieder“ verpflichtet habe. Mit etwas gemischten Gefühlen suchte ich auftragsgemäß den Vermieter auf, der mit beim Tratschen im Schuhladen von der Wohnung erzählt hatte. Vorsichtig fragte ich, ob er eventuell für eine womöglich etwas unübliche Vermietung bereit wäre. Diese Frage war falsch, prompt wies er sie als Beleidigung zurück: Noch nie in seinem Leben habe er übliche Entscheidungen getroffen. Inzwischen wird in der Wohnung gearbeitet. Bleibt zu sagen, dass gute Läden nicht nur Konsumbefriedigungsanstalten sind, sondern Zentren des Lebens, geführt und belebt von Menschen. Wer sein Zeugs online kauft, kann nur von den unmenschlichen Bedingungen in der Lieferbranche erzählen. |
Auswahl |