Bauers DepeschenDonnerstag, 27. Juni 2019, 2102. DepescheKundgebung, Samstag, 29. Juni, 14 Uhr, im Schlossgarten auf der Wiese zwischen Café und Schauspielhaus: Schützt die Kultur vor den Rechten! KULTURKAMPF DER RECHTEN Es wäre ein Fehler, sich in der Diskussion um die Kultur und die Machenschaften der Rechten auf die kleine Anfrage der AfD nach den „Staatsangehörigkeiten“ von KünstlerInnen an Staatsbühnen zu versteifen. Die ist nur ein kleines Beispiel für die Strategie der Neuen Rechten, mit einem Kulturkampf auf verschiedenen Ebenen ihre Art Realpolitik vorzubereiten. Näheres erfährt man darüber nicht nur in der Literatur über die Neue Rechte, sondern auch bei ihren Vorbildern: Die liberale Kultur der zwanziger Jahre wurde, speziell auch in Stuttgart, in wenigen Jahren nicht nur durch ständige Anfragen, sondern durch die, teils gewalttätigen, Manöver von Faschisten zerstört - schon vor der Machtübernahme. Damals z. B. In Stuttgart ohne wirklichen bürgerlichen Protest. Damit müsste klar sein, was zu tun ist: Kundgebung an diesem Samstag um 14 Uhr vor der Stuttgarter Oper: „Schützt die Kultur vor den Rechten!“. Diese Aktion wird unterstützt von der Oper/den Staatstheatern und ist, so viel kann ich sagen, auch im Sinne des Kunstministeriums. Wir sollten uns in diesem Fall auf die Feinde der Demokratie konzentrieren - und nicht unsere Verbündeten in Institutionen angreifen. Es ist fast lächerlich, immer wieder die Internationalität demokratischer KULTURARBEIT und der Kunst zu betonen. Deutsche, kauft deutsche Zitronen! Genauso naiv (und gefährlich) ist es, Rechten und Nazis generell Bildung und Kultur abzusprechen. Die haben sehr wohl eine Kultur - nämlich eine deutsch-nationalistische, menschenverachtende. Und die hat nichts mit mangelnder Bildung im Sinne von fehlendem Wissen zu tun, sondern mit einem verbrecherischen Machtwahn. Der Boden dafür wird durch die gesellschaftlichen Verhältnisse bereitet. Deshalb muss das Engagement gegen die Völkischen tagtäglich auf verschiedenen kulturellen/sozialen/politischen Ebenen stattfinden, nicht nur bei kleinen Anfragen und Provokationen von rechts. |
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