Bauers DepeschenDienstag, 10. September 2013, 1170. DepescheDenn WIR wissen, was SIE tun ... FLANEURSALON FEIERT 15. GEBURTSTAG IM THEATERHAUS Am Montag, 4. November, feiert der Flaneursalon im Theaterhaus sein fünfzehnjähriges Bestehen. Mit Dacia Bridges & Wolfgang Dauner, Los Santos (mit Stefan Hiss), Roland Baisch, Toba Borke & Pheel - und als Gast Uta Köbernick. Ein volles Geburtstags-Haus wäre ein Trost für die Welt. 20 Uhr. Vorverkauf im THEATERHAUS. Kartentelefon: 07 11 / 4020 720. Der Klick zum LIED DES TAGES Die aktuelle StN-Kolumne: LUTSCHKULTUR Neulich, als es die Stuttgarter Kickers auch gegen Unterhaching vermasselt hatten, las ich auf dem Bus unseres Gegners merkwürdige Wörter: „Gaumendribbler“, „Bayrische Lutschbonbonkultur“. Diese Propaganda konnte nur dem Zweck dienen, die Bayern kulturell aufzuwerten. Es war ein Angriff auf unseren Intimbereich, die Waldau. Dazu muss man wissen, dass ich und George der Grieche, mein Zellennachbar im B-Block der Blauen, seit Jahren eine Lutschkultur pflegen, die der bayerischen haushoch überlegen ist. Bei jedem Spiel verzehren wir Pastillen der Marke Fisherman’s Friends; der Apotheker James Lofthouse hat sie einst im Mutterland des Fußballs erfunden. Diese Pillen gönnen wir uns auch im Wissen, dass große Mengen davon zur Diarrhö führen können. Da George der Grieche auch Zigarettenraucher ist, haben wir unser Ritual im Lauf der Zeit perfektioniert. Je nach Spielstand entscheiden wir, ob uns eine frisch angezündete Selbstgedrehte oder eine frisch angelutschte Menthol-Pille in den nächsten Sekunden auf die Siegerstraße führen wird. Früher hat das astrein geklappt. In dieser Saison allerdings noch kein einziges Mal. Irgendwas haben wir immer falsch gemacht. Einmal kündigte George der Grieche an, er werde sich erst wieder eine Kippe anstecken, wenn wir ein Tor geschossen hätten. Beinahe wäre der verdammte Junkie am Entzugskollaps draufgegangen, hätte ich ihm nicht geistesgegenwärtig eine scheißstarke Mint-Pastille zwischen die Zähne geschoben. Wenig später sahen wir mit großer Freude, wie unsere Firma Fisherman’s in den Bundestagswahlkampf eingriff. Zwischen die Pappe der üblichen Parteileichen ließ sie in den Straßen der Stadt Schilder aufstellen mit der sozialradikalen Forderung: „Lutschen muss sich wieder lohnen!“ Darum geht es. Wir sind ausgelutscht. Uns ging die Luscht am Spiel verluschtig. Als wir spürten, dass wir trotz Lullen und Lutscher vor die Hunde gehen würden, taten wir, was ein Mann tun muss. George der Grieche zog sich elf Selbstgedrehte gleichzeitig rein, und ich schluckte ein Dutzend Säckchen Fisherman’s Spearmint. Als wir zusammen zur Toilette wankten, hörten wir den blauen Engel singen: Kickers entlassen Trainer! Das war das Ende dieser Lusche. KOMMENTARE SCHREIBEN IM LESERSALON FRIENDLY FIRE: NACHDENKSEITEN BLICK NACH RECHTS INDYMEDIA FlUEGEL TV RAILOMOTIVE EDITION TIAMAT BERLIN Bittermanns Fußball-Kolumne Blutgrätsche VINCENT KLINK KESSEL.TV GLANZ & ELEND |
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