Bauers DepeschenMittwoch, 17. Juni 2015, 1477. DepescheWERTE LESERINNEN & LESER, jahrelang habe ich alle meine Kolumnen-Texte aus den Stuttgarter Nachrichten aktuell auf diese Seite gestellt. Dieser Platz war die einzige Möglichkeit, meine Sachen aus der Zeitung (gratis) im Internet zu lesen. Die Kolumne "Joe Bauer in der Stadt" erscheint nicht StN-online. In der Regel ist sie dreimal pro Woche auf Papier zu lesen: dienstags, donnerstags, samstags. Selbstverstaendlich habe ich die Texte nicht nur zum allgemeinen Vergnügen auf der Seite "Bauers Depeschen" veröffentlicht. Lange hatte ich die Hoffnung, die Lektüre könnte vielleicht zehn Prozent der Homepage-Nutzer dazu bewegen, die Flaneursalon-Veranstaltungen zu besuchen. Das war wohl ein etwas naiver Gedanke, dennoch wollte ich nie so richtig glauben, mein Gratis-Angebot würde im Gegenzug nicht etwas Unterstützung bringen. Die Flaneursalon-Unternehmungen sind ja nicht zum Geldverdienen angelegt. Im Gegenteil: Sie lassen sich nur deshalb so aufwändig mit vielen guten Künstlern gestalten, weil ich dabei nichts verdienen muss. Seit jeher habe ich ein festes Einkommen als angestellter Redakteur bei den Stuttgarter Nachrichten. Leider blieben auf dieser Homepage viele Appelle, unsere kleinen Shows mit dem Kauf einer Eintrittskarte (auch mal zum Verschenken) zu unterstützen, so gut wie wirkungslos. Zum Glück gab und gibt es andere Kanäle zur Werbung. Klar weiß ich, dass einige Freunde und Wegbegleiter sehr treue Flaneursalon-Gänger sind. Ihnen danke ich aufrichtig. Ich kann nichts erzwingen, zumal sehr oft die Meinung herrscht: Kultur-Arbeit hat umsonst zu sein, das ist ein Hobby (wohl auch für jene, die als Profis davon leben). Dieser Tage habe ich mir überlegt, ob es nicht besser ist, mich nicht länger selbst unter Druck zu setzen und jeden Kolumnen-Text hier zu veröffentlichen. Dies ist mit Zeitaufwand, mit Arbeit, mit Hektik verbunden: Ich muss die Texte aus dem Zeitungs-Layout kopieren, sie von Satzbefehlen befreien, ich suche dazu stets ein Lied des Tages aus, formuliere Randbemerkungen - und verlinke meine Seite (oft mit Fotos) auf Facebook. Zurzeit kümmere ich mich neben meinem Job um den - für mich alles andere als risikolosen - Flaneursalon am 4. Juli im Neckarhafen. Denke, unser 3. Hafenpicknick wird wieder eine atmosphärisch schöne Sache. Bis Ende August muss ich die Texte für einen neuen Kolumnen-Band unter dem Titel "In Stiefeln durch Stuttgart" bei der EditionTiamat in Berlin abliefern - schon am 18. Oktober ist Buch-Vorstellung beim Flaneursalon im Theaterhaus: mit Christine Prayon, Vincent Klink, Ginger Redcliff, Toba Borke & Pheel. Für 2016 habe ich nichts Festes geplant, vielleicht gibt es noch mal einen Flaneursalon, vielleicht auch nicht. Womöglich ist die Zeit dafür einfach vorbei, das sogenannte Format nicht mehr interessant fürs Publikum. Die Depeschen-Seite wird in Zukunft nicht leer sein, irgendwas gibt es immer zu sagen, Überflüssiges sowieso, und hin und wieder wird auch ein Kolumnen-Text zu lesen sein (wobei ich nicht mal weiß, ob die Kolumne auch noch nach der Zeitungsfusion im April 2016 erscheinen wird). Die bisherige Regelmäßigkeit auf dieser Homepage wird es nicht mehr geben. Ich brauche nämlich hin und wieder mal Luft, gerade jetzt - mit der Bitte um Verständnis wünsche ich Euch allen eine gute Zeit. |
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