Bauers DepeschenDienstag, 22. April 2008, 139. DepescheNeulich, in der 131. Depesche, habe ich in einem lichten Moment den Gedanken geäußert, die Depeschen aus Zeitgründen einzustellen.Dazu zwei Leserbriefe: "Bezugnehmend auf die 131. Depesche Grüß Gott Herr Bauer, bitte unterstehen Sie sich, die Depeschen einzustellen. Ich bin immer enttäuscht, wenn mal keine neue zur Verfügung steht. Stets der Ihre Geyer" "Lieber Joe Bauer, es ist zwar noch nicht so lange her, daß der Stephan mich auf Deine Depeschen aufmerksam gemacht hat, aber sie werden gelesen. Es gibt so etwas wie eine Metaphysik der Beiläufigkeit, unterhaltsam, lehrreich, subversiv. Und sowas sind die Depeschen. Ich mache www.glanzundelend.de jetzt im fünften Jahr und war schon oft kurz davor, es zu lassen, weil ich das Gefühl hatte, daß es niemanden interessiert. Stimmt aber nicht... Also bitte weiterschreiben. Beste Grüße Herbert Debes" Dies sind nicht nur aufmunternde Mails (aus München und Frankfurt), sie sind auch von hohem Wert: Heute musste ich mir keine neue Depesche einfallen lassen. Wäre auch gar nicht möglich gewesen. Bin gerade erst aus dem Zug gestiegen. Habe meinen Vater besucht, er hat seinen 94. Geburtstag gefeiert und kennt noch richtige Depeschen. Wer weiß schon, was Depeschen sind. Die Leute interessieren sich für Eisbären, und die Zeitungen werden immer lustiger. Der Eisbärenhumorkomiker setzt sich durch. Ich weiß auch nicht, warum mir der Grüne Michael Kienzle den Plan untergejubelt hat, am 30. April in der Stuttgarter Stiftung Geißstraße 7 ausgerechnet aus dem "Braven Soldaten Schwejk" zu lesen und den Vortrag mit eigenen Texten zu mischen (unauffällig-elegante Eigenwerbung, Frau Mirjam mit jott, siehe Termine). Jedenfalls habe ich heute im Zug geübt und versucht, einen Plan zu machen. Vielleicht ist es besser, im Zug zu sitzen als wie Schwejk in der Irrenanstalt. Also mache ich mich vorerst weiter zum Deppeschen. Für diese Formulierung (=Schwejk, du Labersack!) gebe ich freiwillig am 30. April einen aus. Herr HISS und sein Akkordeon sind auch da. Und kommen Sie gefälligst persönlich: "Der Ferdinand lässt sich nicht durch jeden beliebigen Trottel ersetzen", sagt Schwejk. Aber lieber wäre ich in Amerika. P. S.: Die Sängerin Dacia Bridges hat am Abend mit ihrer Acoustic Band ein furioses Konzert im Club Erdgeschoss abgeliefert. Gute Gäste waren da, unter ihnen der amtierende Stuttgarter Plattenaußenhandelsminister Ratzer (sichtbar nervös in Erwartung der bevorstehenden Gipfel-Ereignisse Bayern vs. VfB und Düsseldorf vs. Robert Plant). „Kontakt“ |
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