Bauers Depeschen


Sonntag, 14. August 2022, 2314. Depesche



 



LIEBE HOMEPAGE-GEMEINDE,

gleich mehrere lesenswerte Dinge auf dieser Depeschenseite:

Wie bei S 21 manipuliert und gelogen wird - interessante und brisante Lektüre, verfasst vom Aktionsbündnis gegen S 21.

Angesichts der Wetterprognose mitten im Klimawandel bin ich gerade dabei, den bevorstehenden Open-Air-Flaneursalon irgendwie zu regeln und zu retten - siehe unten. Bestes Wetter hatten wir neulich bei der Blauen Show für die Kickers auf der Waldau (dazu ein paar Zeilen auf dieser Seite) - und wer die jüngste Kontext-Kolumne über meine Begegnung mit fliegenden Dämonen noch nicht gelesen hat, findet sie hier: VAMPIRE



FLANEURSALON, RATZE:

FALL X, TAG Y

Liebes Publikum, nach der Hitzewelle dreht sich kurzfristig das Wetter, es kommen bereits Anfragen, ob der Flaneursalon diese Woche im Ratze-Garten stattfinden kann. Starkregen? Natürlich taucht auch schon die Frage auf, ob es bei einer Absage das Eintrittsgeld zurückgibt. Ich bin zwar kein Kachelmann und kein Kartenverkäufer, aber so viel kann ich versichern: Selbstverständlich muss niemand um sein Geld fürchten. Wir warten noch ein paar Tage ab und entscheiden dann rechtzeitig, was wir tun. Im Moment versuchen wir, für den Fall X einen Ersatztermin klarzumachen. Wer dann an diesem Tag Y keine Zeit hat, kann seine Buchung stornieren und bekommt sein Geld zurück. Eine Freiluft-Sache birgt naturgemäß ein Wetterrisiko, und wir werden alles tun, damit niemandem ein Schaden entsteht.

P. S.: Dienstag, 23. August, wäre der Ersatztermin.



DAS AKTIONSBÜNDNIS GEGEN STUTTGART 21 teilt mit:

Interne Dokumente belegen:

Systematische Täuschung des Parlaments

und der Öffentlichkeit bei Stuttgart 21

DAS DREHBUCH

Mit hochmanipulativen, teils rechtswidrigen Praktiken und massiver Desinformation im Zusammenhang mit der „Geißler-Schlichtung“ und dem Untersuchungsausschuss 2010 zum Schwarzen Donnerstag hat die damalige Mappus-Regierung den Grundstein für die politische Durchsetzung von Stuttgart 21 gelegt. Das belegen Akten, die der Vorsitzende Richter am Landgericht a. D. und Sprecher des Aktionsbündnisses gegen Stuttgart 21, Dieter Reicherter, nach fast zehnjährigem Rechtsstreit jetzt einsehen konnte. Die nachfolgenden Regierungen Kretschmann I und II haben die jetzt offen gelegten Belege so lange geheim gehalten bis keine (strafrechtlichen) Konsequenzen mehr zu befürchten waren.

Das sogenannte Schlichtungsverfahren zu Stuttgart 21 unter Heiner Geißler wurde der Öffentlichkeit als objektiver Faktencheck verkauft. Es ging jedoch nicht um Wahrheitsfindung, sondern, wie eine vertrauliche Notiz des Staatsministeriums vom 10. Nov. 2020 (Anlage) zeigt, um die „Lebensversicherung“ der Landesregierung: „Wir wollen und brauchen den Erfolg der Schlichtung“. Deswegen sollte ein Schlichterspruch Geißlers vorab vertraulich abgestimmt werden. „Besonders perfide war dabei der Plan, die Beseitigung von intern längst bekannten Mängeln des Projekts nach der Schlichtung als Kompromisse darzustellen und den Projektgegnern die nicht finanzierten Kostensteigerungen anzulasten“, so Reicherter.

Die Inszenierung Geißlers als Friedensrichter und die jetzt bekannt gewordenen manipulativen Ein- flussnahmen auf seinen „Schlichterspruch“ sind charakteristisch für Stuttgart 21. „Ohne Lügen und Täuschungen kann ein derart widersprüchliches und klimaschädigendes Projekt eben nicht durch- gesetzt werden. Aber Lügen haben halt doch kurze Beine“, so Reicherter.

Auch für den Untersuchungsausschuss zur Aufklärung des Polizeieinsatzes vom 30. 9. 2010 im Stuttgarter Schlossgarten wurden vom Staatsministerium regelrechte „Drehbücher“ verfasst, um eine mögliche Einmischung von Mappus in den Polizeieinsatz zu vertuschen. Spitzenbeamte des Staatsministeriums hatten auf vielen Seiten bis ins Kleinste vorgeschrieben, was Mappus und sein Staatssekretär Hubert Wicker aussagen sollten, damit es zu den Aussagen anderer Zeugen passte. Auch was Polizeipräsident Stumpf als Zeuge vor dem Untersuchungsausschuss zweckmäßigerweise aus- sagen sollte, wurde präzise niedergelegt – und Stumpf hielt sich daran.

Durch das zähe juristische David-gegen-Goliath-Ringen gegen das Land BW über alle Instanzen bis hinauf zum Europäischen Gerichtshof in Luxemburg konnte erst jetzt das Staatsministerium gezwungen werden, Dokumente offen zu legen, die die Vorgängerregierung und somit den jetzigen Koalitionspartner schwer belasten.

>> „Hollywood im Staatsministerium, Drehbuch für Lügenmärchen von Mappus entdeckt“, so ist der Beitrag von Bündnissprecher Dieter Reicherter auf der 624. Montagsdemo am 15. August 2022 ab 18 Uhr auf dem Schlossplatz Stuttgart überschrieben.



BLAUE SHOW, Rückblick

Am Donnerstag, 11. August, haben zwei Freunde und ich im Vereinsheim der Sportfreunde auf der Waldau einen Abend für die Kickers veranstaltet: die Blaue Show. Es war eine schöne Sache mit außerordentlich guter Atmosphäre und unterschiedlichen Inhalten. Der Ex-Profi Ralf Vollmer erzählte im Gespräch mit mir Anekdoten aus den Zeiten mit den Kickers-Trainern Manni Kraft und Rolf Schafstall. Eva Leticia Padilla & Uwe Metzler und Sir Waldo Weathers als Überraschungsgast machten Musik. Der Kabarettist begeisterte mit zwei Auftritten die etwa 170 Gäste im Biergarten der Vereinsheims. Der Autor Bernd Sautter trug seine Geschichte aus der Perspektive eines VfB-Fans, genannt "Lampe" vor. Und Viktoria Völschow, eine 19 Jahre junge Studentin aus dem Fan-Block, fand als Bühnengast sehr viel Zustimmung mit ihren klugen Einwürfen als emanzipierte Frau in der Männer-Domäne Fußball. Frank-Michael Lange half kräftig beim Organisieren.

Worum es bei einer kleinen Veranstaltung wie der Blauen Show geht, habe ich in ein paar einleitenden Sätzen gesagt:



LIEBE FREUNDE UND FREUNDINNEN DER KICKERS,

herzlich willkommen bei der 1. Blauen Show im Exil bei den Sportfreunden. Ein sehr schöner Ort hier auf der Waldau – und unser Wirt Christo und sein Team haben schon mal für ihre Gastfreundschaft einen superblauen Applaus verdient.

Es ist gut und wichtig, dass ihr alle heute da seid, weil es in einem Fußballklub ja nicht nur um Fußball geht. Ein Club ist immer auch ein Ort der Integration, das Fußballspiel ist von seinem Wesen her kein nationales, sondern ein internationales Ereignis. Die Kickers-Freunde, die diesen Abend vorbereitet haben, verstehen sich als antirassistisch, als Menschen, die sich gegen jede Art von Ausgrenzung wehren. Fußball ist nicht nur ein Geschäft, es ist ein völkerverbindendes Spiel und dient trotz aller Abgründe der Menschlichkeit, der Verständigung, der Vielfalt.

Gerade auch, wenn man noch nicht ganz oben in der Champions League mitspielt, sondern wie wir bei den Kickers ein klein wenig darunter, dann sollten wir die Chancen außerhalb des Fußballfelds nutzen. Also tun wir auch etwas im sozialen Bereich und pflegen ein demokratisches Miteinander. Ich denke, dass solche kleinen Begegnungsorte wie heute Abend hier auf der Waldau so wichtig sind, wie schon lange nicht mehr. Wir leben zurzeit in einer Krise, die ganz sicher noch schlimmer werden wird, und schon deshalb brauchen wir Zusammenhalt.

Die Kultur hilft uns, Orte der Begegnung zu schaffen, denn Kultur bedeutet ja nicht nur Veranstaltungsbetrieb. Kultur ist unsere Lebensart. Und ein gutes Bewusstsein kann da nicht schaden: Schließlich sind wir ja auch privat nicht alle in der ersten Liga zu Hause. Und wir haben Respekt und Freude, wenn in der fünften Liga etwas geleistet wird ...





 

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