Bauers DepeschenMontag, 27. April 2020, 2208. DepescheLIEBE GÄSTE, hier findet man meine neue Kolumne in der aktuellen Kontext:Wochenzeitung: HERRENFAHRER Alle zwei Wochen schreibe ich jetzt einen Beitrag für dieses Online-Magazin, das samstags als Print-Ausgabe der Taz beiliegt. Und unsere Initiative zur Unterstützung von Kulturschaffenden im Stuttgarter Raum ist jetzt in der siebten Woche. Infos für Spenden und Anfragen: KÜNSTLERSOFORTHILFE EIN PAAR GEDANKEN Am Samstag hab ich auf Facebook ein Bild von der Demo auf dem Stuttgarter Schlossplatz geteilt: einen fotografischen Blick auf den unkontrollierten Auflauf kruder Protestierender mit nachweislich faschistischer, rechtsextremer Beteiligung. Ein Haufen von Egomanen, die - ihre - „Grundrechte“ vermissen, Teil einer neuen, völkisch gelenkten Bewegung. Die anschließenden Kommentare auf Facebook haben mir gezeigt, dass zu einem dringend notwendigen Umdenken, zu einer radikalen Bewusstseinsveränderung für den Umgang mit der neuen Situation auch die eigene Aktivität in den sozialen Medien zählen muss. Nach einer Weile habe ich das Thema „Demo“ auf meiner Seite komplett gelöscht und gesehen, dass ein Teil des Zirkus auf andere FB-Seiten weiterzogen ist - um auf neu eröffneten Jahrmärkten der Eitelkeit ähnliche Kommentare loszuwerden. Es wäre noch mehr Energie- und Zeitverschwendung als bisher, hier auf dieselbe Art und Weise weiterzumachen wie vor den Lebensveränderungen aufgrund der Seuche. Zu diesen Veränderungen des Lebens gehört auch, ohne die Dinge zu dramatisieren, der andere (auch politische) Blick auf den Tod. Es ist Zeit, wieder andere Wege zu suchen, um mich mit Menschen über die herrschenden Verhältnisse auseinanderzusetzen. Mit den Verfasser*innen der lohnenswerten Beiträge, die zwischen politisch unreflektierten Meinungsabsonderungen und politisch gefährlichen, modisch-naiven „Achtsamkeit“-Geschwätzigkeiten zu finden sind, lassen sich Dialoge auch außerhalb des Internets herstellen. Womöglich auch mit Humor, der hier oft genug durch blöde Mundschutz-Witze ersetzt wird. Es geht darum, mit solidarisch denkenden Menschen Gedanken zu entwickeln und PRAKTISCHE Schritte für das Hier und Jetzt zu planen. Und nicht mit Unbelehrbaren zu streiten, die in ihrer Ahnungslosigkeit völkische Strategien verharmlosen und unterstützen. - Facebook nutze ich weiterhin als Plattform für Informationen. |
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