Bauers DepeschenFreitag, 31. Oktober 2014, 1372. Depesche--------------------------------------------------------------------------------------- NACHTRAG, Großer Fußballsport: Dynamo Dresden - Stuttgarter Kickers 1:1 LIEBES, HOCHVEREHRTES PUBLIKUM, es gibt es in diesem Jahr noch zwei Flaneursalon-Abende. Am Samstag, 29. November, mit Zam Helga & Ella Estrella Tischa im Selbstverwalteten Stadtteilzentrum Gasparitsch in Ostheim, Rotenbergstraße 125. Und am Dienstag, 16. Dezember, in der Kneipe Schlesinger. Für den Schlesinger hat der Vorverkauf bereits begonnen, wenden Sie sich bitte vertrauensvoll an das herzerfrischend freundliche Gasthauspersonal. 07 11/29 65 15. Wieder Karten in den günstigen Kategorien gibt es für die Benefiz-Show "Die Nacht der Lieder" am 9. und 10. Dezember im Theaterhaus. Achtung: Der Vorverkauf im THEATERHAUS läuft bisher sehr gut. Telefon: 07 11 / 4 02 07 20. Die Einnahmen gehen an die Aktion Weihnachten der StN und damit direkt an Menschen in Not aus der Region. Der Klick zum LIED DES TAGES Die aktuelle StN-Kolumne: EINKAUFEN! Heute, liebe Konsumenten, widme ich mich der Werbung. Als ich ein junger Zeitungsfritze war, hat man mir gesagt, Markennamen hätten in Medien nichts zu suchen. Außer Mercedes, CDU, VfB. Alles hat sich verändert. Wenn heute ein Dachziegel auf der Leonhardskirche ausgewechselt wird, hängt sofort ein zehn Meter hohes Werbetransparent für Überraschungseier am Gerüst, und anderntags berichte ich darüber. Zuletzt war so oft von den neuen Einkaufsbunkern Müllaneo (Europaviertel) und St. Berber (Tübinger Straße) zu lesen, dass ich heute aus sportlichen Gewissensgründen meine Lieblingsläden bewerben muss. Meine Charts sind extrem individuell zusammengestellt, weshalb ich Sie, liebe Einkäufer, herzlich bitte, meine Liste zu erweitern und mir Ihre Tipps mitzuteilen. Gerade aus dem Bett gefallen, gehe ich nicht in eine Milaneo-Fressbude, sondern zum Bäcker Bosch, Schwabstraße. Fraglos gibt es weitere gute Bäcker, etwa den Weible im Heusteigviertel, den Schuster in Cannstatt mit seinen kunstvoll krummgebogenen Brezeln usw. Man kann das Frühstück auch kompakt einnehmen, im schönen alten Café Königsbau, im Bio-Königx, oder so. Wie gesagt, meine Liste ist voll unvollständig, schreit nach Erweiterung. Kaufe ich mir, wenn gerade kein Veganer zu sehen ist, ein Stück Leberwurst, gehe ich zum Metzger Wagner in meiner Nachbarschaft. Überhaupt empfehle ich Nachbarläden. Geistige Nahrung wie Bücher hole ich mir gern bei Wittwer. Aber man muss auch zum Steinkopf am Rotebühlpatz oder eben in den Buchladen ums Hauseck, in meinem Fall zu Brucker oder Pörksen, beide Schwabstraße. Da ich eher selten nackt aus dem Haus gehe, kaufe ich mir meinen Überzieher beim ehrenwerten Breitling am Marktplatz und nehme mir für die Innenausstattung gleich noch ein Notizbuch und einen Stift beim benachbarten Haufler mit, ehe ich Trischtler besuche, um mir feines Geschirr zu holen nach der Devise: In dieser verdammten Konsumterror-Stadt Stuttgart wird kein weiteres Porzellan im Einzelhandel zerschlagen! Ein Paar Schuhe sollte ich haben als Herumgeher. Die hole ich, in Handarbeit gefertigt, bei Boots by Boots im Gerberviertel (wenn der Absatz schief ist, geht man zum Schuhmachermeister Jaekel in die Neckarstraße oder zum Meister Meyer, Olgastraße). Da ich eben vom Gerberviertel sprach, gönne ich mir beim Flaming Star an der Nesenbachstraße ein Kapuzenjäckchen für soziale Demo-Einsätze unter dem Schutz unserer tapferen, berittenen Polizei. Ich weiß schon, meine Shopping-Tour ist einseitig und maskulin. Eine Bekannte hat mir erzählt, sehr schöne Frauenklamotten gäbe es auf dem Killesberg im Geschäft von Christiane Zielke. Kann ich nicht mitreden. Haben Sie mal Bock auf zeitgenössisches Online-Shopping, dann gehen Sie zu Gemini Fashion in der Fritz-Elsas-Straße; da gibt es vor dem Computer-Klick humane Beratung, auch für Alt-Punks. Sollten die Kleider den Dreck der Stadt aufsaugen, findet man eine ordentliche Waschmaschine bei Möck, Eberhardstraße. Fühlt sich gar der Klamottenträger selbst schmutzig, wählt er astreinen regionalen Stoff wie die Speick-Wunderwurzel beim Seifen-Lenz im Bohnenviertel. Eine feine heimische Aleppo-Seife hat auch der Syrier Zhenobya, Johannesstraße 60. Selbst bei Wünschen im werbetechnisch teilverblödeten Elektrofach bin ich, wie der Marketing-Direktor sagt, optimal aufgestellt. HiFi-Schätze samt super Plattenspieler lagern beim atmosphärisch erregenden Dräger an der Hauptstätter Straße. Den Fernseher greift man sich bei Eberle am Hölderlinplatz. Tonträger bei Second Hand Records (Leuschnerstraße), Einklang (Charlottenplatz), Ratzer (Leonhardsplatz). Ich hätte noch eine ganze Latte von Shopping-Stationen auf Lager, beende aber meine niederträchtige Schleichwerbung für heute mit dem Schlachtruf: Rettet unsere Läden zur Förderung der Lebensfreude! Geht zu Tante Emma! Unterstützt den Einzelhandel! In guten Läden gibt es nicht nur gute Ware gegen gutes Geld. In guten Geschäften tauscht man auch gute Gedanken. So, und jetzt nehme ich meinen Stetson von Louis Lenz, Poststraße, und ziehe weiter. Wir sehen uns an der Kasse. BEITRÄGE schreiben im LESERSALON FRIENDLY FIRE: NACHDENKSEITEN INDYMEDIA LINKS UNTEN BLICK NACH RECHTS INDYMEDIA STÖRUNGSMELDER FlUEGEL TV RAILOMOTIVE EDITION TIAMAT BERLIN Bittermanns Fußball-Kolumne Blutgrätsche VINCENT KLINK KESSEL.TV GLANZ & ELEND |
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