Bauers Depeschen
Mittwoch, 26. September 2007, 71. Depesche
Nach siebzig Depeschen, das ist ein Gesetz, braucht ein Mann Pause. Ohnehin bin ich gezeichnet vom Theaterhaus-Fußball zurückgekehrt. Mein rechtes Schienbein wird mit einer weithin leuchtenden Werner-Schretzmeier-Gedächtnis-Narbe in die Hall of Fame der Kriegsversehrten eingehen.
So, jetzt ist Schluss, ich schleiche mich für ein paar Tage vom Acker, Trainingspause, Reha, Herrenausflug.
"Als ich kürzlich in Heidelberg war, um ein paar Duellnarben aus dem neunzehnten Jahrhundert zu erstehen, stieß ich just auf ein solches Juwel", schreibt Woody Allen in seiner Kurzgeschichte "Also aß Zarathustra". Und zwei Seiten weiter fragt er: "Wenn das Leben sinnlos ist, wie lässt sich dann die Buchstabensuppe erklären?"
Und wie die Krankheit, einundsiebzig Buchstabensuppen unter dem irreführenden Begriff "Depeschen" dem Internet zum Fraß vorzuwerfen? Depeschen sind kurz, kurz, kurz. Das ist ihre heilige Bestimmung.
Und in den nächsten schweren Tagen Ihres kurzen Lebens immer daran denken:
"If the phone doesn't ring it's me."
P. S.: Etwas schade ist, dass ich die Rad-WM verpasse. Lassen sie sich die Veranstaltung nicht von Politikern kaputt reden: Jeder von uns weiß doch, dass die Heraufsforderungen der abgrundtiefen Hügellandschaft des Stuttgarter Talkessels ohne Drogen nicht zu bewältigen sind.
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