Bauers DepeschenSamstag, 13. November 2010, 617. DepescheHier spricht die Wahrheit: Kickers vs. FSV Frankfurt II 7:2 (1:2) NOTIZEN Schon wieder Samstag, eine Woche ohne reguläre Arbeit vorbei. Das Wichtigste: habe nach langwieriger Kränkelei wieder mit Sport angefangen, alles durchexerziert. War laufen, im Bad Berg, bei Kieser. Am Freitag habe ich alle drei Dinge an einem Tag erledigt: erst Kieser, dann mit der Bahn zum Berg, Tasche abstellen, eine Stunde laufen, dann Sauna & Schwimmen. Komfortabler Dreier ohne Stress. Vor einigen Jahren, als ich noch getrunken und geraucht habe, hätte ich die Disziplin nicht gehabt, nach einer Sportpause sofort wieder zu starten. Im Gegenteil: Jede Ausrede wäre gut gewesen, so lange wie möglich nichts zu tun. Dass ich das heute anders mache, ist das Einzige, worauf ich gelegentlich stolz bin... alles andere, was ich tue, ist mit Vorsicht und Zweifeln zu betrachten. Zur Belohnung habe ich gestern bei Ratzer die erste LP von King Crimson (1969) abgeholt, immer noch eines der besten Rock-Werke aller Zeiten. Danach gab's Rindsgulasch im Brunnenwirt und ein 2:0 der Dortmunder gegen den HSV-Veh. Das ist der Typ in den ornamentalen Designer-Jeans aus der Provinzlertruhe, Modell „Augsburger Barock“, so Schalke-Fan Bernhard Ubbenhorst. Herr U. ist Stuttgart-Westler mit ruhrhaltigem Migrantenhintergrund. Der Theaterhaus-Flaneursalon liegt auch schon wieder eine Weile zurück, es waren übrigens etliche junge Leute da. Denen hat's ziemlich gut gefallen, sie goutieren die kleine Show allerdings wie einen Musicans Contest: X war sehr gut, Y kann vielleicht besser kochen als blasen, und der Gaedt, der macht ja „Herrenwitze“. Vom sogenannten Format einer Mixed Show haben sie nie gehört: Keiner weiß von der klassischen Rolle des tragischen Schmierenkomödianten, der wie in amerikanischen Comedy-Shows die Aufgabe hat, das Niveau bis zum Erbrechen nach unten zu drücken. Keiner hat je von der Regel gehört, dass auf der Bühne des Bunten nicht die Hochleistung, sondern die Präsenz, der Charme zählen. All diese Dinge sind für junges Publikum zunächst mal „old school“ - nicht „phat“, you know. Lustig andererseits, wie junge Besucher dann doch diese Dramaturgie der Kontraste respektieren und Dinge als neu feiern, die sie als alt nicht kennen – etwa das „vielfältige Programm“: „Wo kriegt man sonst so was?“, schrieb einer. Im Zirkus! SOUNDTRACK DES TAGES KLAUS BITTERMANNS KINKY FRIEDMAN Am kommenden Montag, 15. November (20.30 Uhr), präsentiert der Berliner Verleger und Autor Klaus Bittermann im Tonstudio, Ecke Langestraße/Theodor-Heuss Straße 23, seine Leseshow zum Thema Kinky Friedman. Mr. Friedman ist der skurrile jüdische Countrymusiker und Krimi-Autor, der bei den jüngsten Gouverneurswahlen in Texas einen Achtungserfolg hingelegt hat. Der Abend läuft in der Reihe der MONTAGEGRUPPE. Der Verleger liest Friedman-Texte, es gibt einen Kurzfilm und einen Live-Auftritt der Band Long Lost Souls. Unsereins macht auf Befehl Herrn Bittermanns (er hat mein letztes Büchlein in der Edition Tiamat herausgebrach) auch kurz was. DER SONG ZUR SHOW FLANEURSALON: Matinee im Maulwurf Wir haben für dieses Jahr noch einen kleinen Flaneursalon-Termin angehängt: Am Sonntag, 19. Dezember, machen Stefan Hiss, Dacia Bridges und ich wie im vergangenen Jahr eine Matinee in der Kneipe Maulwurf. Schöne Frühschicht-Atmosphäre. Stuttgart-Vaihingen, Möhringer Landstraße 9. Beginn: 11 Uhr. Telefon: 07 11 / 6 73 24 06. Reservierungen ab sofort. KOMMENTARE SCHREIBEN: LESERSALON E-Mail-„Kontakt“ DIE STN-KOLUMNEN FRIENDLY FIRE: FlÜGEL TV VINCENT KLINK UNSERE STADT KESSEL.TV EDITION TIAMAT BERLIN (Hier gibt es mein Buch "Schwaben, Schwafler Ehrenmänner - Spazieren und vor die Hunde gehen in Stuttgart") www.bittermann.edition-tiamat.de (mit der Fußball-Kolumne "Blutgrätsche") GLANZ & ELEND |
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