Bauers DepeschenDienstag, 28. August 2007, 60. DepescheDies ist die Nummer 60, das heißt, ich habe mich sechzigmal hingesetzt, um eine Internetseite zu bedienen. Vielleicht wäre es vernünftiger gewesen, mich von der Feuerwehr ins Krankenhaus fahren zu lassen. Ich bin in der Vergangenheit oft ins Krankenhaus gefahren, aber nie mit der Feuerwehr. Immer per Taxi.Der Berliner Schauspieler Ben Becker ist neulich mit dem Taxi zur Kneipe gefahren. Der Taxifahrer musste in Ben Beckers Auftrag einen Fernsehapparat in die Kneipe schleppen. Der Fahrgast Ben Becker wollte nämlich Pizza essen und gleichzeitig Boxen schauen. Das hat er auch gemacht. Ein paar Tage später musste sich Ben Becker mit der Feuerwehr ins Krankenhaus fahren lassen. Der Taxifahrer hat sich geweigert, Ben Becker ins Krankenhaus zu fahren. Der Taxifahrer hat gesagt: „Ich fahre Ben Becker nicht ins Krankenhaus. Ben Becker hat immer einen Fernsehapparat dabei.“ Am nächsten Tag stand alles über Ben Becker und die Feuerwehr auf der Titelseite der „Bild“-Zeitung. Aber kein Wort über den Taxifahrer. Über diese Geschichte hatte einige Tage zuvor die „Tageszeitung“ berichtet. Ich hab’s gar nicht gesehen, obwohl ich Taz-Abonnent bin. Mirjam mit j hat mir den Artikel zugesteckt. Die Taz-Geschichte übers Boxen und Pizzaessen handelt auch davon, dass Ben Becker demnächst öffentlich mit viel Musik aus der Bibel liest. Jesus hat sich nicht mit der Feuerwehr nach Golgota fahren lassen. Und der Taxifahrer musste nicht das Kreuz tragen. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Eigentlich waren die Depeschen auf dieser Homepage dafür ausersehen, das kleine Publikum des Flaneursalons auf dem Laufenden zu halten. Dann ist mir das entglitten, und mittlerweile weiß ich nicht mehr, wozu die Depeschen eigentlich da sind. Ein richtig privates Ding ist es nicht, ein Flaneursalon-Anhängsel auch nicht, und bis zum heutigen Tag weiß ich nicht, wer das liest. Da es unmöglich ist, im Nichts ein Publikum zu vermuten, wäre es vermutlich besser, wirklich ein sehr privates Ding daraus zu machen. Die Depeschenseiten einfach als Teststrecken für kleine Geschichten benützen – oder als Stationen für eine längere Geschichte. So wie bisher kann es nicht weitergehen. Weil es leichte Irritationen gibt: Der „Stuttgarter Nachtsalon“ am 13. Oktober bei der Lift-Kulturnacht auf dem Flughafen hat nichts mit dem Flaneursalon zu tun. Die Agentur Ludewig hatte die Idee, Herrn Baisch, Herrn Gaedt und mich für eine Stuttgart-Runde einzuspannen. Mal sehen, was dabei herauskommt. Die Flughafen-Feuerwehr steht bereit. Der wirkliche richtige nächste Flaneursalon mit Gaedt, Frau Binder und den Gigantes findet am 23. Oktober im Jazz Club Bix statt. Altstadt. Das freut mich. „Kontakt“ |
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