Bauers DepeschenDonnerstag, 28. Juni 2007, 35. DepescheErstes Fußballspiel nach langer Zeit beendet. Fast alles heil. 8:7-Sieg mit dem Team der StN-Lokalredaktion gegen die Mannschaft der Stuttgarter Agentur CloseUp. 90 Minuten Kleinfeld, deshalb so viele Tore. Bei einem läppischen Übersteiger einen sauberen Patzer produziert. Bin für Zirkuseinlagen im Moment eine Spur zu alt - vermutlich der Dienstälteste auf dem Platz. Außer bei der Rauslaufpanne ordentlich gehalten. Mit Coach Peter Schwemmle sofort das nächste Towarttraining vereinbart.Immer noch lustig, mit welch tödlichem Ernst Jux-Spiele betrieben werden. Fouls, dass es es kracht, ständig blöde Reklamationen und üble Schiedsrichterbeleidigungen. Wir hatten als Schiedsrichter den international erfahrenen George Stavrakis, Gerichtsreporter von Beruf. Sehr energisch. Griechische Abstammung, mit einer Engländerin verheiratet. An solchen Männern kommst du nicht vorbei. Je älter die Spieler, desto kindischer. Herkunft, Bildung oder Beruf spielen keine Rolle. Alle haben den gleichen Knall. Warum hat Fußball auch dann noch eine Wichtigkeit, wenn man selbst spielt? Man müsste doch wissen, dass selbst die, die dafür bezahlt weren, es nur in den seltensten Fällen können. Beim Festival der Kulturen auf dem Marktplatz den ehemaligen Schlesinger-Wirt Tschelle getroffen. Die Band Hiss spielte. T. stand lange in der Schlange am Bierstand - und drehte vorzeitig ab. Ohne Bier, mit verdrehten Augen. Es ist lustig, manchen Menschen beim Bierzapfen zuzuschauen. Bierzapfen scheint schwieriger als Fußballspielen. Einer Band aus "Indien/UK" zugehört. Entsetzliche Touri-Musik. Sehr selbstgestrickt, dieses Festival. Hans Schweizer vom gleichnamigen Musikhaus kam vorbei. Am Mittag hatten ihn die Roadies von Genesis heimgesucht. Ohne Hans Schweizer hätten Genesis in Stuttgart nicht spielen können - in seinem Lager findet man alles, was gute Roadies verschlampen, um Genesis am Auftritt zu hindern. Hans Schweizer kann man nicht die Schuld an Genesis geben. Hans Schweizer gab es vor Genesis und nach Genesis. Wenn 50 000 Menschen zu Genesis ins Daimlerstadion rennen, hat es fast Sinn, seine Knochen auf dem Fußballplatz zu riskieren. Kein missglückter Übersteiger kann peinlicher sein als Phil Collins auf der Bühne. Man sollte über manchen Musiker so viel Gras wachsen lassen wie bei Hobbyspielen auf Fußballplätzen gefressen wird. Die Welt wäre besser. |
Auswahl |