Bauers DepeschenDonnerstag, 05. April 2007, 3. DepescheOstern und eigentlich Zeit, Reiseberichte zu verfassen. Unsinn. Wer schon hätte was über Texas zu sagen, wenn er seine eigene Stadt nicht kennt? Neulich bekam ich Post von Herrn Joachim Heinz, einem Stuttgarter, den es vor 25 Jahren ins Salzkammergut verschlagen hat. Seine Mutter, 83, schreibt er, schicke ihm regelmäßig meine StN-Kolumnen, damit er sein Heimweh besser verkrafte. Er sende die Texte dann weiter zu seiner Schwester in den Kibbuz nach Israel. Zuletzt war Herr Heinz Gast in unserem „Flaneursalon“ und freute sich über das gemischte Publikum: Direkt vor ihm habe ein „kreuzfideler“ Mann im „Hells-Angels-Leiberl“ gesessen. Das war selbstverständlich Lutz Schelhorn, Präsident des Stuttgarter MC und ein guter Fotograf. Erst unlängst gab Lutz auch sein Debüt als Vorleser, beim „Siddharta“-Marathon in der Rampe. Zwölf Mitglieder der üblichen Verdächtigen, darunter auch ich, lasen zwölf Kapitel Hermann Hesse.![]() Ich erinnerte mich, wie ich als Sechzehnjähriger tagtäglich einen Hesse in der Gesäßtasche trug, um den Damen in der neuen Teestube unserer Kleinstadt zu imponieren. Es stank nach Räucherstäbchen und Duftkerzen, nach süßem Tee und späten Hippies. Schon damals war klar, dass sich schnell was ändern musste. In diesem Zusammenhang verweise ich auf die Ausstellung „Brave Lonesome Cowboy – John Wayne zum 100. Geburtstag“, die Schau zum „Mythos des Westerns in der Gegenwartskunst“, vom 15. April bis zum 17. Juni in der Villa Merkel, Esslingen. ![]() Am 25. April (19.30 Uhr) liest dort der alte Freund und Johnny-Cash-Biograf Franz Dobler Texte über Western, Country und Cowboys – und hat „dazu die passende Musik in der Satteltasche“. Dieser Ritt ist Pflicht. ![]() |
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