Bauers DepeschenMontag, 16. Juni 2008, 169. DepescheMEIN ALPEN BOULEVARD Die demokratischen Depeschen um Mitternacht Nach sieben Ausgaben des "Alpen Boulevard" weiß ich, was eigentlich außer Waldi Hartmann jeder weiß: Man kann sich über Fußball nicht lustig machen, und man kann Schmuddelblatt-Schlagzeilen nicht karikieren. Fußball und Schmuddelblatt sprechen für sich, wobei das eine mit dem anderen nichts zu tun haben muss. Weil "Bild" nichts Dümmeres einfällt, als das 1:2 der Deutschen gegen Kroatien als "Kroatastrophe" zu verkaufen, muss am Ende wieder die Gemeinheit herhalten: Um den Bundestrainer zu zeigen, dass der Boulevard vor nichts halt macht, wenn es darum geht, einen Mann zu attackieren und danach zu demontieren, rückte das Blatt am Samstag neben Ösi-Witzen im Innern ein Foto von Löws Frau auf die Titelseite - mit der Nachricht: Sie "leidet mit". Perfide Botschaft: Trainer, wir öffnen, wenn's drauf ankommt, auch deine Schlafzimmertür. Und der "Bild"-Spezie Matthias Sammer steht als Nachfolger schon am Schlüsselloch. Trotzdem geht es weiter auf dem Alpen Boulevard, schließlich warten noch die Texte einiger Nationalhymnen auf uns. Ansonsten bin ich im 16. Monat meines Abstinenzlersports wieder im Torwarttraining auf der Waldau, schwitze und schwimme wie immer im Bad Berg und renne weiter mit Serben-Eddy durch den Wald, auch wenn er beleidigt ist, weil die Deutschen gegen Kroatien verloren haben. Lustig war eine sechsstündige Bootsfahrt mit Herrn Johannes Zeller auf dem Neckar, unserem schönen Fluss, der so schmal ist, "dass man einen Hund hinüberwerfen kann, wenn man einen hat..." (Mark Twain). Am Samstag war meine "Stadtquartiere"-Reportage über das alte Arbeiterviertel Raitelsberg in den Stuttgarter Nachrichten zu lesen, wen's interessiert: www.stuttgarter-nachrichten.de. Dann möchte ich noch einmal auf das Flaneursalon-Gastspiel am 9. Juli beim Sommertheater im Bohnenviertel aufmerksam machen. Dafür und nicht für Fußballschmuddel wurde diese Seite erfunden - eben: Portugal spielt mit VfB-Meira - Schweiz bedankt sich mit zwei Eiern BRUTALSTMÖGLICHES EM-DRAMA O' KAREL, WO WAR GOTT? DIE WELT AUS DEM LOT TSCHECHIEN BANKROTT ARMER GROSSER CECH, DAS WAR GOTTVERDAMMTES PECH: RAKISCHARFE SÄBELTÜRKEN HUPEN SICH INS VIERTELFINALE GANZE STADT VOLL HALBMOND Und wir singen zum Abschied: Kde domov můj? Kde domov můj? Voda hučí po lučinách, bory šumí po skalinách, v sadě skví se jara květ, zemský ráj to na pohled; a to je ta krásná země, země česká, domov můj! země česká, domov můj! Kde domov můj? Kde domov můj? V kraji znáš-li bohumilém, duše tiché v těle čilém, jasnou mysl, vznik a zdar, a tu sílu, vzdoru zmar? To je Čechů slavné plémě, mezi Čechy domov můj! mezi Čechy domov můj! Deutsche Übersetzung: Wo ist meine Heimat? Das Wasser braust auf den Wiesen, Wälder rauschen auf den Felsen, Im Garten strahlt des Frühlings Blüte, es ist das irdische Paradies fürs Auge! Und das ist das schöne Land, Das tschechische Land, meine Heimat! Das tschechische Land, meine Heimat! |
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