Bauers DepeschenMittwoch, 29. Mai 2013, 1114. DepescheLIEBE GÄSTE, im Rahmen der Veranstaltungsreihe zur Erinnerung an die Bücherverbrennung der Nazis am 10. Mai 1933 findet an diesem Freitag eine lange Lesenacht mit zahlreichen Vortragenden im Kunstverein am Schlossplatz statt. Beginn ist um 18 Uhr, Ende gegen Mitternacht. Um 21.30 Uhr bin ich für 15 Minuten dran. - An diesem Samstag fährt ein Sonderzug von Stuttgart mit 500 Passagieren (!) zur großen Blockupy-Demonstration in Frankfurt am Main. Bei der Abschluss-Kundgebung spreche ich die Grußworte für die Bürgerbewegung gegen Stuttgart 21. - Unten auf dieser Seite findet man meine jüngste Fußballkolumne - zuvor alles über das Hafen-Picknick: AUF EINEN BLICK: Samstag, 6. Juli 2013 Joe Bauers Flaneursalon am Fluss: DAS HAFEN-PICKNICK Große Samstagsshow am wilden Neckarufer mit: Yasmine Tourist - die beste Band der Welt Dacia Bridges - die Balladen-Königin Roland Baisch - der Entertainer Georg Dietl (p), Ekkehard Rössle (sax) & Sara Wohlhüter (voc) - Lieder von Hugo Wolf, Hanns Eisler Rahmenlos & Frei - der Chor der Vesperkirche Toba Borke & Pheel - Rapper & Beatboxer Joe Bauer - der Levitenleser Picknick-Gelände mit Grill geöffnet ab 16 Uhr Showbeginn: 18.45 Uhr Neckarhafen, 70327 Stuttgart Stahlbau Heil, Mittelkai 12 - 16 Anfahrt über B 10, Ausfahrt Hedelfingen ANFAHRT ZUM HAFEN-GELÄNDE VORVERKAUF MUSIC CIRCUS – Kartentelefon: 07 11 / 22 11 05 ° Unser Hafen-Gelände ist überdacht ° DAS LIED DES TAGES Die StN-Fußballkolumne: ZU VIEL GEKÖPFT Der FC Bayern, sagt Karl-Heinz Rummenigge, habe im DFB-Pokalfinale gegen den VfB Stuttgart auch mit 1,8 Promille eine Chance. Erfahrene Alkoholforscher werden dieser Prognose kaum widersprechen. Es gibt viele Beispiele für berauschende Siege im totalen Suff. Man denke an den nordirischen Superstar George Best von Manchester United. Auch nach durchzechten Nächten im Strafraum wilder Damen schoss Georgie großartige Tore – falls er noch Zeit fand, kurz vor Anpfiff seinen Pegel mit ein paar Drinks zu justieren. Auch dem deutschen Fußballidol Helmut Rahn sagt man nach, einige Biere über den Durst hätten sein Können auf dem Platz befruchtet. Legendär gar die Pädagogik des Meistertrainers Max Merkel. Er ließ die Trinker seines Teams im Training gegen die Abstinenzler spielen. Die Alki-Truppe gewann haushoch. Erfolge mithilfe der Flasche sind im Übrigen kein Privileg von Fußballern. Berühmt ist der Satz des deutschen Boxweltmeisters im Halbmittelgewicht, Eckhard Dagge: „Viele Weltmeister sind Alkoholiker geworden. Aber ich bin der erste Alkoholiker, der Weltmeister wurde.“ Es gäbe weitere Beispiele, Rummenigges These vom positiven Einfluss der Droge Alkohol auf die sportliche Performance zu unterstützen. Die Wirkung von 1,8 Promille ist hierzulande ohnehin schwer zu bewerten, wenn man weiß, dass ein deutscher Fahrradfahrer mit mehr als 1,6 Promille zwar Ärger mit dem erstbesten Wachtmeister hat, aber selten Probleme mit einem weiteren Jägermeister bekommt. Den VfB-Anhängern stößt Rummenigges Pegel-Vorgabe etwas sauer auf, weil seine Ansage in den Ohren der Fans klingen muss wie eine alltägliche Parole aus der weiß-roten Fankurve: „Diese Trottel hauen wir locker noch stockbesoffen weg.“ Bevor wir uns diesem Thema mit Kriterien wie Moral, Würde und Respekt nähern, hilft uns ein Blick in die Historie. An Drogeneinfluss gekoppelte Mutmaßungen im Sport sind generell gefährlich, selbst wenn sie aus Münchner Schickeria-Kreisen kommen, wo Bier ja nicht als Alkohol gilt, sondern zu den Grundnahrungsmitteln zählt wie Knödel, Kraut und Koks. Tatsache ist, dass der Bayern-Mann Uli Hoeneß im Oktober 1988 kundtat, er werde seiner Kundschaft das Eintrittsgeld zurückzahlen und ein Fass Bier spendieren, falls sein Team das Bundesligaspiel gegen die Stuttgarter Kickers (!) mit weniger als drei Toren Unterschied gewinne. Tatsächlich siegten die Bayern glücklich 3:0, hatten aber die Rechnung ohne den blauen Wirt gemacht. Damit ist nicht etwa der damalige Kickers-Präsident Axel Dünnwald-Metzler gemeint, der Hoeneß fürsorglich fragte, ob er früher zu viele Kopfbälle gemacht habe. Im Rückspiel am 13. Mai 1989 erinnerten sich die Blauen an ihre verletzte Götter-Ehre und schlugen die Bayern im Neckarstadion 2:0. Alle Aufrechten im Stadion sangen an diesem Tag so laut sie konnten: „Hoe-neß, Hoe-neß / ha-ha-ha.“ Die Kickers stiegen am Saisonende zwar schicksalhaft ab, bald aber engelsgleich wieder auf. Am 5. Oktober 1991 mussten sie erneut in einem Pflichtspiel bei den Bayern antreten. Die Affäre mit den drei Toren Unterschied war noch in allen Köpfen, die nicht zu viel geköpft hatten – und bestimmte die Taktik der Blauen. Nach 64 Minuten stand es 3:0, am Ende ordnungsgemäß 4:1. Für die Kickers. Wie viele Promille die Blauen damals hatten, weiß ich nicht mehr. Ich hatte mehr als 1,8. Sicher ist, dass Hoeneß anderntags seinen Trainer Jupp Heynckes feuerte – und Jahrzehnte später gestand, dies sei„die einzige Fehlentscheidung meines Lebens“ gewesen. Der Patzer wird sich nicht wiederholen. Selbst im Fall eines Sieges der Promille-Bayern im Pokalfinale gegen den VfB muss Heynckes freiwillig gehen. 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