Bauers Depeschen
Mittwoch, 17. Februar 2010, 447. Depesche
Nächster Flaneursalon: Mittwoch, 24. Februar, Theater Rampe
Es gibt immer noch Karten, verdammt: 0711 / 620 09 09 - 16.
Kolumnen in den Stuttgarter Nachrichten
(Baustellenhinweis: Wegen Relaunch-Arbeiten kommt es derzeit zu Verzögerungen)
Leserbriefe zu den StN-Kolumnen bitte an: j.bauer@stn.zgs.de
Friendly Fire:
www.kessel.tv
www.bittermann.edition-tiamat.de
u. a. mit der famosen Fußballkolumne "Blutgrätsche"
BETR.: SCHNEIDER
Helge Schneider war traditionsgemäß am Faschingsdienstag in der Stuttgarter Liederhalle (heute, am Mittwoch, tritt er noch einmal auf). Helge Schneider sagte in seiner Show, man solle einen Menschen nicht nach dem beurteilen, was er macht. Der Satz ging unter. Es ist ein lustiger, ein zynischer Satz. Damit hat sich der Komiker für alle Zeiten aus der Schusslinie der Branchen-Kritik entfernt.
Helge ist aus dem Schneider. Das ist ein saublöder Satz, und der ist auch nicht erlaubt, weil Schneider auf der Bühne Brad Pitt "Pit Brett" nennt und Joe Cocker "Co Schocker". Er übersetzt Cher mit "Stuhl". Eigentlich darf so etwas niemand sagen, außer Helge Schneider, weil man den Künstler Schneider nicht nach dem beurteilt, was andere machen.
Schneider beherrscht den Ali-Shuffle und den Moonwalk, das ist sein "Cher-Walk", der "Stuhl-Gang". Das heißt: Er ist unser einziger surrealer Lebenswurst-Abdrücker-Virtuose. Er ist unser Papa Dada. In der ersten Halbzeit war Schneider komisch und akrobatisch. In der zweiten war er bei sich, in sich. Er machte mir seiner vierköpfigen Band Musik, die ihm gefällt. Geht in Ordnung. Man beurteilt den lieben Gott nicht nach dem, was er macht. Ich wünsche mir, dass Schneider in den Himmel kommt. Er soll an der Tür sitzen und das ganze andere Comedy-Pack zur Hölle schicken.
KOMMENTAR: LESERSALON
|
Auswahl
|