Bauers DepeschenDonnerstag, 04. Februar 2010, 438. DepescheNächster Flaneursalon: Mittwoch, 24. Februar, Theater Rampe Karten: 0711 / 620 09 09 - 16. Kolumnen in den Stuttgarter Nachrichten Leserbriefe zu den StN-Kolumnen bitte an: j.bauer@stn.zgs.de E-Mail Flaneursalon: „Kontakt“ BETR.: BEGINNER Der LESERSALON ist seit Samstag geöffnet, ich kann noch nichts dazu sagen, und selbst wenn ich es könnte, würde ich es nicht tun. Diese Einrichtung ist zunächst nichts anderes als die Methode, herauszufinden, was passiert. Und es passiert ja schon was, die bisherigen Leser-Beiträge beleben die Seite, das ist Sinn der Sache. Mut! Ran an die Sache, sie kann Spaß machen, und es geht bei Gott nicht um einen Wettbettbewerb von Deutschlehrern. Ich kenne einige Leute, die Blogs und ähnliche Internet-Spielplätze ablehnen ("Ich hab's ja gleich gesagt"), es sind vor allem Leute, die nie auf diesen Plätzen waren. Diese Klugscheißerei ist so legitim wie die Elfmeterforderung aus der hintersten Reihe beim Fußball. Keiner muss tot schon mal gewesen sein, um das Recht zu haben, als Leichengräber sein Geld zu verdienen. Der Lesersalon hat folgenden Vorteil: Bei Missbrauch oder Langeweile kann man ihn im Handumdrehen abschalten. Der Schaden wäre überschaubar und die Investition sowieso am richtigen Ort. Außerdem kann ich mich bereits im laufenden Betrieb als Zensor und Executor aufspielen. Man kann darüber diskutieren, ob man ein Mobiltelefon braucht oder ein iPhone und/oder einen Spielzeug-Computer von Asus für die Manteltasche. Es ist eine sinnlose Diskussion. Man kann auch darüber streiten, ob man besser lange oder kurze Haare trägt. Eine Glatze wäre am billigsten und pflegleichtesten. Die Gefahr (was heißt schon Gefahr) des Lesersalons besteht lediglich darin, dass ich-verzückte Notebook-Virtuosen die Plattform mit Privatmitteilungen füllen, weil sie mit einem eigenen Blog (der erschwinglich wäre) noch weniger Echo hätten. Man kann einen Salon allerdings nicht deshalb eröffen, um über den Salon zu reden - was ich gerade mache. So wichtig ist die Sache nicht. Ich habe immer noch die naive Vorstellung, er könnte eine Ergänzung zu meiner Kolumne "In der Stadt" und zum "Flaneursalon" werden. Wünschenswert wäre, dass DIALOGE im Salon entstehen. Das könnte etwas dauern. Geduld. Jemand könnte mir beispielsweise sagen, wo es erhaltenswerte Plätze in der Stadt gibt, die man katalogisieren und darstellen muss. Von der Stuttgarter Marketing-Abteilung hört man, vor allem im Cannstatter Volksfest sehe man Werbe-"Potenzial". Das bedeutet, man rechnet irgendwelchen BWL-Trotteln vor, dass man auf dem Wasen noch mehr Bier saufen und noch mehr Böblinger Möpse in bayerische Trachten zwängen muss, um der Welt zu gefallen. In der vorherigen Depesche habe ich die Platte "Nuclear Daydream" des Songwriters Joseph Arthur erwähnt - gerade habe ich sie aufgelegt, und auf meinem Billigplattenspieler rotiert jetzt rotes Vinyl. Das macht Freude - mein CD-Player ist ohnehin gerade kaputt, Radio-Eberle am Hölderlinplatz ist dabei, das Problem nach seinem Gusto zu lösen. Eigentlich bräuchte ich gar keinen CD-Player. Den Radio-Eberle aber auf jeden Fall. |
Auswahl |