LIEBE FREUNDINNEN UND
FREUNDE DES FLANEURSALONS,
es ist Dezember, heute ist in Stuttgart ein wenig Schnee gefallen, und meine sonntägliche Jogging-Übung am frühen Morgen, diesmal wieder im Schlossgarten Richtung Rosensteinmuseum, war eine etwas kühle Angelegenheit im Minusbereich. Ich muss das eben machen, so wie ich zweimal pro Woche bei Kieser die letzten Muskeln trainiere. Würde ich meinen Arsch nicht bewegen, wäre ich vermutlich schon am selben.
Der Dezember ist ja so etwas wie der Monat der Vorsätze, und eigentlich bin ich ganz froh, nie welche zu haben. Erinnert mich an eine kleine Geschichte von Kurt Tucholsky, wie er den „Gänsekiel in die schwarze Flut“ taucht mit dem Vorsatz, ein Gedicht zu verfassen, wenn nicht das, das er sich vorgenommen hat, dann halt ein noch schöneres. Am Ende beschränkt sich seine Schreibarbeit auf einen Brief an einen Onkel, weil er Geld braucht. Das ist das Leben.
Vorgenommen habe ich mir dennoch, in Zukunft ein wenig öfter die Depeschenseite meiner Homepage zu bedienen. Diese Homepage ist ja noch sehr neu, Ralf Schübel von AD1 media hat sie gestaltet, und ich denke, sie kann sich sehen lassen. Womöglich sieht sie so gut aus, dass es nicht weiter auffällt, wenn nichts Gescheites darauf zu lesen ist.
Diesen Mittwoch erscheint bei der Kontext-Wochenzeitung meine neue Kolumne, ich habe mich an einer Art Weihnachtsgeschichte versucht, die mit Weihnachten nichts zu tun hat. Ein gewisser Fritz Wunderlich spielt darin eine Rolle. Obwohl kein Rockstar, ist dieser Jahrhundertsänger mit 35 Jahren beim Feiern ums Leben gekommen. Außerdem geht es um einen Geigenbauer in meiner Nachbarschaft.
Ansonsten war ich zuletzt mit der Nacht der Lieder (20./21. Dezember im Theaterhaus) beschäftigt, viel intensiver als früher. Erstmals seit 2001 ist die Veranstaltung nicht ausverkauft, und es hätte keinen Sinn für mich, weiterhin hier oder sonstwo dafür zu werben. Meine Möglichkeiten sind erschöpft. Ich freue mich, dass ich noch – ziemlich spontan – eine junge Sängerin aus dem Iran ins Programm nehmen konnte. Es geht nicht nur um Zahlen.
Gut sieht es aus für den Flaneursalon am 27. Dezember in der Rosenau. Es gibt nur noch wenige Karten.
Damit verabschiede ich mich für heute. Mal schauen, welcher Vorsatz mich demnächst dazu bringen wird, schleunigst auf dem Absatz kehrtzumachen, damit ich mir jeden weiteren Einsatz sparen kann.