LIEBE FREUNDINNEN UND FREUNDE
DES SALONS,
der ja in Wahrheit kein Salon ist, sondern nur eine alte Homepage. Meine neue ist eigentlich schon fertig, aber ich habe noch etwas Schwierigkeiten mit ihrer Handhabung. Ein alter Mann ist kein Digital Native, auch wenn er sein Arbeitsleben seit 1976 an Bildschirmen verbringt.
Apropos digital: Meine nächste Kolumne in der Kontext:Wochenzeitung erscheint an diesem Mittwoch.
Ich wohne jetzt im zweiten Herbst in der Gegend am Kernerplatz – und habe gelegentlich immer noch das Gefühl, neu zu sein an der Grenze von Mitte und Ost. 30 Jahre lang hatte ich, nach verschiedenen Stuttgarter Stationen, im Westen der Stadt gewohnt. Dann machte ich den Fehler, 2018 auf Wunsch zu zweit in die Mozartstraße zu ziehen.
In diesem Herbst gibt es einiges zu tun. Dass die zwei anstehenden Flaneursalons hintereinander (20. Oktober: Möhringer Bürgerhaus, 29. Oktober: Laboratorium) stattfinden, ist nicht das Ergebnis einer Fehlplanung. Der Möhringer Bürgerverein hatte mich schon vor langer Zeit, noch während der harten Corona-Maßnahmen, eingeladen. Und viel später sagte mir dann die Laboratoriums-Leitung, dass ihr zum 50. Geburtstag ihres Ladens ein Flaneursalon gefallen würde. Da war der Wunsch ganz klar Befehl. Das Lab im Osten ist Stuttgarts ältester Live-Club, und zu unserem Auftritt kann ich zu Fuß gehen. Ich denke, dass sich die beiden Abende an so verschiedenen Orten publikumsmäßig nichts wegnehmen.
Ich weiß, dass ich mich auf dieser Depeschenseit wiederhole, aber ich habe nun mal nicht so viele Möglichkeiten, mich bemerkbar zu machen. Und so höre ich eben nicht auf zu trommeln. Zurzeit ist bei den meisten kleineren und mittleren Veranstaltungen ein erschreckender Publikumsschwund zu beobachten, und niemand sollte glauben, die Leute kämen irgendwann von allein zurück.
Mit der fatalen Entwicklung muss ich mich auch vor der 21. Nacht der Lieder (20./21. Dezember im Theaterhaus) auseinandersetzen. Die Zeit der Selbstläufer ist vorbei. Normalerweise waren die beiden Abende unserer Benefiz-Show zum jetzigen Zeitpunkt so gut wie ausverkauft. Diesmal ist alles anders, und das ist ein Problem, denn gerade jetzt könnten wir die Einnahmen gut gebrauchen: Der Gewinn ginge an unsere Künstler:innensoforthilfe, und die hat nur noch wenig Geld. Eine Notkasse für die Kulturarbeit wäre in diesen Tagen der Preisexplosionen und des Publikumsschwunds dringend nötig. Hier gibt es alle Infos KÜNSTLER*INNENSOFORTHILFE STUTTGART
Ohne die Großspenden von Firmen und einem satten Zuschuss des Kulturamts für Die Nacht der Lieder im vergangen Jahr gäbe es die Künstler:innensoforthilfe inzwischen nicht mehr. Ich kann also nur an alle appellieren, Eintrittskarten für unsere schöne Show zu kaufen. Tickets (die man auch schön verschenken kann in der Weihnachtszeit) gibt es bereits ab 26,60 Euro – das ist vergleichsweise wirklich mehr als günstig. Karten online: THEATERHAUS – und telefonisch: 0711/4020720
Die Nacht der Lieder pflegt im Übrigen seit jeher ein kontrastreiches Miteinander, sie schafft einen wichtigen Ort der Begegnung.
Dann möchte ich noch auf eine Kundgebung/Demo hinweisen, die aller Voraussicht nach am Samstag, 22. Oktober auf dem Stuttgarter Schlossplatz in größerem Rahmen stattfinden wird. Thema: Wirtschaftskrise, soziale Sicherheit, Abhängigkeit von fossilen Energien. Initiatoren dieser bundesweit geplanten Aktion sind der BUND, Campact, Ver.di, der Paritätische Gesamtverband, die Bürgerbewegung Finanzwende und Attac (in Stuttgart bin ich als Helfer mit im Boot).
Es bleibt jetzt nichts anderes übrig, als weiterhin das zu machen, was geht. Und natürlich wäre es schön, man fände etwas Unterstützung. In diesem Sinne: Alles Gute!