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2566. Depesche
10. Oktober 2025

2567. Depesche

Willkommen!

Liebe Besucher:innen, zu Beginn heute kurz zur Unterhaltung in unruhigen Zeiten: Die 24. Nacht der Lieder am 19. und 20. Dezember im Theaterhaus, diese internationale Mixed Show der großen Kontraste, ist nahezu ausverkauft. Und der nächste Flaneursalon findet Anfang kommenden Jahres statt: am Mittwoch, 4. Februar 2026, in der Rosenau. Mit dem Schauspieler und Liedersänger Gottfried Breitfuß und dem Cemre Yilmaz Trio.

Meine jüngste Homepage-Kolumne findet sich hier: Where’s the beef?

Unser Netzwerk Gemeinsam gegen rechts – für eine bessere Demokratie hat vor unserer Kundgebung an diesem Samstag, 18. Oktober, auf dem Schlossplatz (14 Uhr) eine Rundmail an eta 15 Kultureinrichtungen verschickt mit dem Appell, angesichts der bedrohlichen politischen Entwicklung die Zusammenarbeit und den Zusammenhalt untereinander zu verbessern:

Schützt demokratische Errungenschaften!
Aufruf an Stuttgarter Kulturinstitutionen zum gemeinsamen Handeln:

Liebe Freund:innen, Wegbegleiter:innen, Unterstützer:innen,

vor genau zwei Jahren haben wir als kleines, überparteiliches Team unter dem Namen Netzwerk gegen rechts – für eine bessere Demokratie auf dem Stuttgarter Schlossplatz unsere erste Veranstaltung gemacht: eine Kundgebung mit anschließendem Treffen im Württembergischen Kunstverein. Sinn und Zweck unserer Initiative: Angesichts der zunehmenden Angriffe auf unsere demokratischen Errungenschaften, auf Häuser und Institutionen aus der Kunst- und Kulturszene wollten wir den Gedanken der dringend notwendigen Vernetzung verbreiten. Uns überall dort gegen demokratiefeindliche und rechtsextremistische Gruppierungen aufstellen, wo Publikumsverkehr herrscht.

Im Herbst 2023 war die AfD noch nicht so stark wie heute, Donald Trump war noch nicht zum zweiten Mal US-Präsident geworden, und der Terroranschlag der Hamas auf Menschen in Israel lag erst wenige Tage zurück. Doch es war offensichtlich, dass sich Schlimmes anbahnte.

Mit den Worten „für eine bessere Demokratie“ im Namen unserer Initiative wollen wir signalisieren, dass es nicht nur darum gehen darf, den Status quo gegen das Erstarken der AfD zu verteidigen. Viele Menschen sind verunsichert, sie haben Existenzängste, die ihnen nur durch eine soziale Politik und gerechte Verteilung genommen werden können. Wir wollen dafür eintreten, Scheuklappen abzulegen, ideologische Grenzen und Vereinsdenken zu überwinden, Bündnisse herzustellen. Motto: Raus aus den Blasen.

So organisierten wir seit Herbst 2023 regelmäßig politische Veranstaltungen und Workshops: in der Rosenau, im Merlin, Im Wizemann, im Stadtpalais, im WKV, in der Rampe, im Renitenztheater, im Hotel Silber.

Inzwischen können wir täglich hören und sehen, wie Trumps Tech-Oligarchen der USA alles tun, sämtliche demokratische Strukturen und Institutionen zu zerschlagen und die Gewaltenteilung abzuschaffen, nicht nur in den Vereinigten Staaten, in der ganzen Welt. Dass die Milliardäre die rechtsextremen, die faschistischen Organisationen in Europa unterstützen, liegt auf der Hand: Als Wegbereiter des Chaos kommen sie ihnen gerade recht. Nach der Zerschlagung der liberalen Demokratien soll eine neue Weltordnung entstehen, beherrscht von Oligarchen der Tech-Industrie nach dem Vorbild von Diktatoren, wie im alten Rom.

Die demokratischen Gruppierungen und Bewegungen schaffen es unterdessen nicht, genügend Widerstand zu organisieren. Der Nahost-Konflikt hat die Zerwürfnisse noch einmal verstärkt und viel Energie aufgesaugt. Es ist kaum noch möglich, zu differenzieren und vernünftig zu diskutieren. Rechthabereien und Dogmatismen erweisen sich als Gift für das demokratische Leben. Und bürgerliche Parteien kopieren in ihrer Politik die Propaganda der AfD.

Dies alles kling deprimierend, darf aber nicht bedeuten, dass wir resignieren oder gar kapitulieren. Niemand kennt die Zukunft, niemand von uns kann wissen, was vielleicht schon morgen wieder möglich ist. Deshalb bleibt uns nur: hoffen und handeln. Hoffnung ohne Handeln ist sinnlos. Handeln ohne Hoffnung nicht möglich. Wir müssen und vernetzen, wir müssen gemeinsam aktiv werden, viel mehr als bisher. Deshalb unser Appell, die demokratischen Kräfte zu bündeln, die noch bestehenden Möglichkeiten demokratischer Einrichtungen zu nutzen. Alles wird schwieriger werden. Und schon bald wird es weniger staatliches/kommunales Geld für Kultureinrichtungen und Bildung geben. Wir aber müssen Freiräume verteidigen!

Nun wissen wir, dass Kundgebungen, Demonstrationen und politische Informationsabende ähnliche Aktionen kein Allheilmittel sind. Aber solche Aktionen bieten und die Möglichkeit, uns zu treffen, miteinander zu reden und Ideen zu entwickeln. Das hilft gegen Verunsicherung, gegen diffuse Ängste, es hilft denen, die sich allein fühlen und nicht wissen, wo sie Hilfe finden können.

Wir als kleines Netzwerk wollen mit dieser Mail nicht nur auf unsere bevorstehende Kundgebung am Samstag, 18. Oktober (14 Uhr), auf dem Stuttgarter Schlossplatz aufmerksam machen – und um solidarische Unterstützung bitten. Wir fänden es auch gut und notwednig, schon bald ein Treffen von Mitarbeitenden der Stuttgarter Kulturinstitutionen zu organisieren. Kultur bedeutet nicht Veranstaltungsbetrieb. Kultur steht für unsere Lebensweise. Und die demokratische Lebensart ist so stark bedroht wie seit Jahrzehnten nicht.

Möglich wäre ein Treffen am Montag, 15. Dezember 2025, in der Rampe/Rakete – ab 18.30 Uhr.

Bitte schreibt uns, macht Vorschläge – helft mit, uns besser zu vernetzen. Noch ist nicht alles verloren, noch haben wir keine Verhältnisse wie in den USA und anderen autokratischen Staaten. Wir müssen etwas tun.

Herzliche Grüße
Das Netzwerk-Team

Samstag, 18. Oktober 2025, Stuttgarter Schlossplatz, 14 Uhr:
Kundgebung:
GEGEN DIE ZERSTÖRUNG DES SOZIAL- UND RECHTSSTAATS.
Demokratische Errungenschaften verteidigen!
Minderheiten vor Angriffen
schützen!

Mitwirkende: Klaus Dörre (Sozialwissenschaftler), Sebastian Molter (Stuttgarts neuer Asylpfarrer – begleitet von einem/r Betroffenen der Migrationspolitik), Gratian Riter (Schorndorfer Bündnis gegen Rassismus und Rechtsextremismus), Ulrich Bausch (Aufbruch zum Frieden), Aktionsbündnis Stuttgart gegen Rechts, Janboris Ann-Kathrin Rätz (LGBTQIA+ Community), Joe Bauer (Netzwerk).
Dazu Musik von der Latin-Band Son Sabroso und ein Auftritt der Dancers across Borders/Salamaleque Dance Company.

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