Willkommen!
Liebe Besucher:innen, zurzeit ist unser kleines Team des Netzwerks Gemeinsam gegen rechts – für eine bessere Demokratie damit beschäftigt, unsere Kundgebung am Samstag, 18. Oktober, auf dem Stuttgarter Schlossplatz vorzubereiten (Beginn: 14 Uhr).
Hier ein paar Notizen. An diesem Freitag habe ich im Stuttgarter Asylbüro der Evangelischen Kirch den neuen Asylpfarrer Sebastian Molter und seine Mitarbeiterin Heidi Rehse besucht. Sebastian Molter, seit Juni im Amt, ist Theologe und Religionswissenschaftler, er arbeitete u. a. drei Jahre mit Studierenden in Israel. Das Thema Migration mit all dem Chaos bei der Asylsuche und den Rechtsverletzungen wird bei unserer Veranstaltung eine wichtige Rolle spielen. Netz-Kollegin Brigitte Lösch hat unterdessen mit Betina Starzmann vom neuen Stuttgarter CSD-Vorstand über einen Beitrag zum Thema queere Menschen und die zunehmende Gewalt gesprochen. Uli Bausch von der Initiative Aufbruch zum Frieden ber die Hochrüstung und die drohenden sozialen Konflikte reden. Er hat einige Zeit in den USA gelebt und gearbeitet und ist sehr gut informiert.
Es tut sich also was, und im Blick haben wir bei dieser Kundgebung die baden-württembergischen Landtagswahlen am 8. März 2026: Im Oktober wird der Wahlkampf schon auf vollen Touren laufen. Und womöglich wird diese Wahl spürbare Folgen für alle haben: Der Rechtsruck innerhalb der Politik und der Gesellschaft wird immer deutlicher. Schon jetzt ist die Anhängerschaft der AfD stark genug, um die demokratiefeindliche Politik dieser rechtsextremen Partei auf Bundesebene durchzusetzen. Ihr mieser Kulturkampf ist erfolgreich. Nachdem die von der CDU gemobbte Juristin Frauke Borius Gersdorf ihre Kandidatur für das Bundesverfassungsgericht zurückzog, schrieb der österreichische, mit der AfD verbandelte Rechtsextreme und Identitären-Anführer Martin Sellner auf Social Media: „Wir gewinnen gerade an allen Fronten!“ Und wir, die wir politisch aktiv sind, müssen was tun.
Nächster WORKSHOP schon an diesem Sonntag
Am Sonntag, 10. August, findet unser nächster Workshop statt, diesmal auf dem Gelände des Festivals Umsonst & Draußen in Stuttgart-Vaihingen – und zwar im Forumzelt. Unsere Coaches Tanja, Andreas und Michael informieren über Handlungsstrategien und geben praktische Anleitungen: „Mit Zivilcourage gegen Hass und Hetze – klar Stellung beziehen für eine solidarische Gesellschaft“. Im Zentrum steht die Frage: „Wie kann ich couragiert menschen- und demokratiefeindlichen Äußerungen entgegentreten?“ Der ca. zweistündige Workshop findet in zwei Teilen statt, bei Interesse auch durchgehend: von 13.30 Uhr bis 16.30 Uhr. Anmeldungen sind nicht erforderlich,
FLANEURSALON:
Wenn der Vorhang fällt
Nach 27 Jahren mit 150 Lieder- und Geschichtenshows ist ein Ende dieser Reihe in Sicht. War es neulich schon schwer, die 250 Plätze beim letztlich sehr stimmungsvollen Flaneursalon am Fluss im Stuttgarter Neckarhafen zu füllen, so ist es inzwischen alles andere als leicht, die ca. 150 Karten für den Flaneursalon am Samstag, 16. August, im schönen Ratze-Garten unter die Leute zu bringen. Beide Veranstaltungen an außergewöhnlichen Orten sind für meine Verhältnisse sehr teuer, weil das Gelände jeweils mit Technik ausgestattet werden muss, eine völlig andere Herausforderung als ein Gastspiel in einer ausgerüsteten Kleinkunstbühne. Und so wie die Hafen-Veranstaltung für mich die letzte ihrer Art war, werde ich im kommenden Jahr auch auf einen weiteren Flaneursalon am Raichberg verzichten. Es hat keinen Sinn, sich in Sachen reinzuhängen, die nicht mehr genügend Interesse und Resonanz finden in dieser Stadt. Der Flaneursalon entsprach meiner Vorstellung von einer kleinen städtischen Mixed Show: Live-Musik, Lesung, Humor. Kontroverse Begegnungen. Unterhaltung mit Haltung. Ständig wechselnde Besetzung. Immer neue Inhalte. Jede Show eine andere. Dieses Format ist vermutlich nicht mehr tauglich für die heimischen Event-Schubladen.
Im kommenden Frühjahr, voraussichtlich April, werde ich noch einen kleinen Flaneursalon in der Rosenau arrangieren – mit dem Schauspieler Gottfried Breitfuß als besonderem Gast. Er war einst am Stuttgarter Staatstheater im Ensemble und ist vielen hier noch ein Begriff, unvergessen die mobile „Indien“-Produktion: In dieser Tragikomödie hat Gottfried zusammen mit Ernst Konarek gut 150 Mal gespielt – u. a. in der Rosenau. Zuletzt hat er 20 Jahre lang am Schauspielhaus Zürich gearbeitet und regelmäßig auch in Filmen mitgewirkt. Vor einigen Wochen habe ich im ausverkauften großen Saal des Schauspielhauses Zürich die Abschiedsrede auf ihn gehalten. Im Flaneursalon wird dieser großartige Komödiant und Sänger mit Liedern und Texten von Georg Kreisler auftreten. Und dann? Dann wird im Salon wohl der Vorhang fallen …
Die nächste Homepage-Kolumne ist hier am Samstag, 16. August, zu lesen.