Willkommen!
Zunächst, zur Freude der Klicks-Verwaltung, die aktuelle KOLUMNE: An die Pumpen
Liebe Besucher:innen, Weihnachten ist gelaufen, rein privat ohne außerordentliche Vorkommnisse. Wie immer um diese Zeit habe ich meine Restfamilie auf dem Dorf besucht, und es war alles in Ordnung, wenngleich die Berichte über das Landleben alles andere als in Ordnung sind. Rechtsextremes Gedankengut und Verschwörungsumtriebe, das ist keine neue Erkenntnis, sind dort traditionell noch bedrohlicher als in den Städten. Oft habe ich ein schlechtes Gewissen, weil sich viele von uns, die in irgendeiner Form im demokratischen Sinn aktiv sind, zu wenig um die Dinge da draußen kümmern. Dazu gehöre auch ich. Und „da draußen“ ist nur ein paar Steinwürfe oder ein paar S- und Regionalbahnminuten entfernt.
Jetzt steht der Jahreswechsel bevor, und sicher ist, dass ich keine Vorsätze habe. Die sind in aller Regel für die Katz. „Vorsatz“ nannten wir früher bei der Zeitung bereits redigierte und gesetzte Texte, die auf Halde lagen und auf ihre Veröffentlichung warteten. Das galt nicht nur für die alte Blei-, sondern auch für die neue Digitalzeit. Weil ich sehr früh als Zeitungsfritze begonnen hatte, durfte ich noch vier Jahre Blei erleben.
Vorsätze brauche ich auch deshalb nicht, weil einiges in gewohntem Rhythmus weitergeht. Den bevorstehenden Flaneursalon am 4. Februar im neu gestalteten Traumpalast-Kino Metropol habe ich schon vor dieser 2501. Depesche x-mal erwähnt. Und es wird vermutlich keine Karte mehr verkauft, wenn ich weiterhin versuche, den Abend dem Publikum auf meiner Homepage schmackhaft zu machen. Dennoch muss es gemacht werden, man weiß ja nie … ein Wunder.
Bei allem, was ich im Veranstaltungsbereich mache, höre ich in meinem Umfeld regelmäßig die gut gemeinte Prognose „… wird doch sowieso voll“ – die aber ist ein großer Irrtum. Oft wird es nur „voll“ oder gut besucht, weil ich im Vorhinein wirklich alles tue, was ich tun kann. Und meist wird mir das von Außenstehenden als „Angst“ oder gar „Panik“ ausgelegt. Das ist Unsinn. Bei kleinen Veranstaltungen sind die Werbemöglichkeiten sehr reduziert, deshalb ist es wichtig, alles zu tun, was geht. Und oft bin ich sehr dankbar, wenn mir Kollegen aus der Vorsatz-Zeit in den Stuttgarter Tageszeitungen mit einer Hinweismeldung helfen. Tatsächlich bringt das jedes Mal einige verkaufte Karten. Genauso dankbar bin ich selbstverständlich allen, die der Sache treu sind – und denen, die immer noch hinzukommen.
Auch der Metropol-Flaneursalon ist wieder mal am Anschlag kalkuliert. 300 Besucher:innen haben Platz, und exakt so viele müssen auch kommen, damit ich nicht draufzahlen muss. Außer mir sind auf der Bühne neun Mitwirkende, die ich anständig bezahlen will. Darunter sind z. B. junge professionelle Künstler:innen, die nicht einfach mal ein Auge zudrücken können. Und die Honorare sind nur ein Posten, der anfällt. Da kommt eine Menge hinzu. Man könnte die Sache natürlich auch eine Nummer kleiner machen. Aber dann wird sie in diesem Rahmen, in diesem prächtigen Kinosaal nicht so, wie ich mir das vorstelle. Und jetzt hoffe ich mal …
Infos & Tickets gibt es hier: TRAUMPALAST und Rosenau.
Selbstverständlich gehen 2025 auch die Veranstaltungen unseres kleinen Netzwerks Gemeinsam gegen rechts – für eine bessere Demokratie weiter. Und immer wieder weise ich darauf hin, dass uns die Forderung „Für eine bessere Demokratie“ sehr wichtig ist: Es is nicht damit getan, den Leuten zu sagen, nicht AfD zu wählen. Wir müssen den Nährboden für den faschistischen Vormarsch benennen: etwa das unfassbare Vermögen von Superreichen. Die USA sind auf dem Weg zur Oligarchie, und bei uns wird demnächst ein Multimillionär und Lobbyist des Turbo-Kapitalismus zum Kanzler gewählt.
Noch vor der Wahl am 23. Februar machen wir einen Podiumsabend zu den Einflüssen von rechts auf die Klimapolitik – auch um zu erfahren, wie Propaganda in allen Bereichen gesteuert wird. Und unser Abend zur Kulturpolitik am 10. März nimmt inzwischen Formen an, sprich: der Großteil der Mitwirkenden steht fest.
Sonntag, 16. Februar, Württembergischer Kunstverein.
Beginn 18 Uhr.
Thema: Der Einfluss der Rechtsextremen auf die Klimapolitik – welche Rolle die Energieindustrie dabei spielt und was das für die Klimabewegung bedeutet.
Einführung: Annette Ohme-Reinicke, Soziologin
Moderation: Dietrich Krauß, Journalist, Redakteur der Satire-Show „Die Anstalt“
Podium:
Kathrin Hartmann, Autorin, Journalistin (Der Freitag, Frankfurter Rundschau); zuletzt hat sie das Buch „Öl ins Feuer. Wie eine verfehlte Klimapolitik die globale Krise vorantreibt“ veröffentlicht.
Wolfgang Schorlau, Schriftsteller; für seinen jüngsten, sehr erfolgreichen Kriminalroman „Black Forest“ hat er intensiv zu Klimawandel und Klimapolitik recherchiert.
Ajla Aalatovic, Fridays for Future.
Anmeldungen sind für uns hilfreich und bereits möglich: zentrale@wkv-stuttgart.de
Montag, 10. März, Renitenztheater.
Beginn 20 Uhr.
Thema: Wie bedroht sind unsere Kunst und Kulturarbeit?
Moderation: Julia Schröder, früher Redakteurin im StZ-Feuilleton, heute freie Journalistin, u. a. Mitarbeiterin mehrerer Rundfunksender
Podium:
Petra Olschowski, Landesministerin für Kunst und Wissenschaft BW
Fola Dada, Sängerin, Dozentin an der Stuttgarter Musikhochschule
Andreas Kämpf, Vorsitzender LAKS BW e. V. (Landesarbeitsgemeinschaft der Kulturinitiativen und Soziokulturellen Zentren in Baden-Württemberg)
Auch dafür kann man sich schon anmelden:
kasse@renitenztheater.de
Und jetzt erst mal allen, die Gutes im Schilde führen, alles Beste!