Liebe Besucher:innen der Flaneursalon-Seite,
hier ist meine noch ziemlich frische Kontext-Kolumne – über die Urlaubslüge, Fußball und den Kesselkomplex: EIERTANZ
Ob wir nach dem schlechten Wetter und dem kurzfristigen Umzug in die Kneipe doch noch einen Flaneursalon open air auf dem Ratze-Gelände am Raichberg machen wollen und können, kläre ich gerade. Zuletzt kam ich mit einem blauen Auge davon – with a little help from my friends. Termin wäre Freitag, 30. August. Schreiben dazu kann man mir übrigens hier: flaneursalon@joebauer.de
Und hier schon mal der aktuelle Newsletter unseres kleinen Netzwerks Gemeinsam gegen rechts – für eine bessere Demokratie:
Liebe Unterstützerin, lieber Unterstützer,
ein paar Tage sind vergangen seit unserem vorherigen Newsletter. Das bedeutet nicht, dass wir uns in den Sommerschlaf gelegt haben. Nach wir vor muss klar sein: Wir müssen etwas tun. Uns treffen, uns vernetzen. Beraten, besprechen, was möglich ist.
Urlaubsbedingt und mit Blick auf den Trubel der EM mussten wir uns zuletzt etwas zurückhalten, wobei auch den Letzten klargeworden sein müsste, dass Fußball und Politik nicht zu trennen sind. So schön der internationale, verbindende Charakter der Spiele sein kann, so wenig dürfen wir wegsehen bei Dingen, die im Sport die miesen Seiten der Gesellschaften widerspiegeln. Rassistische Ausschreitungen unter Fans und der Wolfsgruß der Grauen Wölfe auf dem Platz erzählen uns vom Alltag. Die türkischen Grauen Wölfe sind laut Bundeszentrale für politische Bildung mit schätzungsweise 18.000 Mitgliedern „die größte rechtsextreme Organisation in Deutschland“. Oft werden sie, vor allem in der Provinz, von Kommunalpolitker:innen blauäugig oder auch wissentlich unterstützt – als sogenannte Kulturvereine. Sie versuchen auch, mit ihren mafiösen Methoden traditionelle Parteien oder Wahllisten zu unterwandern, bei der CDU wie der SPD. Und es bleibt nicht bei Versuchen.
Unterdessen muss uns als Netzwerk die jüngste Wahl in Frankreich interessieren. Dem Nouveau Front populaire (NFp) ist es gelungen, mit ihrer Bündnisstrategie die extreme Rechte (vorerst) in Schach zu halten. Bei uns wird Front populaire immer noch mit dem heute archaisch klingenden Begriff „Volksfront“ übersetzt. Nicht selten wurde dieses Wort bei uns in der Vergangenheit belächelt und verspottet – ohne einen Gedanken daran, dass es der Front populaire war, der es 1936 geschafft hat, den Faschismus in Frankreich zu verhindern. In Deutschland ist ein erfolgreicher Widerstand bekanntlich an der Zerstrittenheit in linken Lagern gescheitert – vom Versagen der Bürgerlichen zu schweigen. Eine Volksfront kam nicht zustande.
Nun gibt es nach Lage der Dinge keinen Grund, das Wahlergebnis in Frankreich groß zu feiern – die Rechten sind dort weiter auf dem Vormarsch, und wie lange die breite Front dagegen steht, wissen wir nicht. Das Thema ist komplex – und mit Blick auf die Entwicklung bei uns sehr wichtig. Wir sind deshalb dabei, eine Veranstaltung mit Frankreich-Expert:innen zu organisieren. Näheres so bald wie möglich.
Im Moment warten wir noch auf den Termin für den Abend über Europa nach der Wahl, den uns freundlicherweise der EU-Politiker und Satiriker Martin Sonneborn zugesagt hat. Schon kommende Woche werden wir Konkretes erfahren – und uns umgehend melden.
Für unsere bereits geplanten Netzwerk-Veranstaltungen sind jetzt schon Anmeldungen möglich – für frühe Mails sind wir angesichts der Vorbereitung sehr dankbar:
Samstag, 21. September. Im Wizemann. 19 Uhr
„Musik als Kampfmittel der extrem Rechten“ – unser Referent zu diesem Thema ist der renommierte Experte Timo Büchner, Journalist und Autor. Sogenannter Rechtsrock und andere Stilrichtungen der populären Musik spielen in der Propaganda eine große Rolle – und kaschieren oft einschlägige Treffen in der rechtsextremen Szene. – Musik (garantiert nicht von rechts) macht bei unserem Abend die großartige Sängerin Marie Louise mit dem Gitarristen Fabian Wendt. Es gibt Gelegenheit zur Diskussion.
Anmeldungen: gegenrechts@imwizemann.de
Mittwoch, 16. Oktober. Merlin. 19 Uhr
Wiederholung des Aufklärungsabends „Die extreme Rechte“ in Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für politische Bildung. Die erste, ganz hervorragende Veranstaltung zu diesem Thema im Februar dieses Jahres war bereits frühzeitig ausgebucht – deshalb jetzt für alle eine weitere Gelegenheit, sich einen so präzisen wie kurzweiligen Überblick zu verschaffen: „Ideologie – Akteure & Aktionsfelder – Gegenstrategien“. Auch hier gibt es Gelegenheit zur Diskussion.
Anmeldungen: info@merlinstuttgart.de