LIEBE GÄSTE!

Manche denke ja, es sei Melancholie oder Koketterie, wenn man auf das Altern des eigenen Leibs hinweist. Vom Geist zu schweigen. Biologische Fakten sind das eine, Gefühle das andere. Um es kurz zu machen: Einerseits fühle ich mich gerade ziemlich erholungsreif; wird ja wohl gestattet sein, wenn einer, warum auch immer, demnächst siebzig wird. Andrerseits dreht sich das Hamsterrad. Warum, weiß ich nicht genau. Ein Fluch. Tatsache ist: Der Flaneursalon am Mittwoch, 12. Juni, in der Rosenau findet statt, weil mich die Kleinkunstbühne im Westen darum gebeten hat. Und der Rosenau bin ich schon so viele Jahre verbunden, dass es kein Nein geben kann.

Ich denke, wir haben für diese Ausgabe der Lieder- und Geschichtenshow eine sehr schöne Besetzung. Erstmals dabei ist die junge Sängerin Cemre Yilmaz, die an der Stuttgarter Musikhochschule studiert. Sie macht Jazz, Pop, spricht Deutsche und Türkisch – und singt auch Portugiesisch. Wer sie begleitet, steht noch nicht fest. Ein weiterer, vergleichsweise junger Gast ist der Satiriker Cornelius W. M. Oettle. Was die Buchstaben W und M in seinem Namen bedeuten, weiß nur er. Sicher ist, dass er für Martin Sonneborn arbeitet und Texte u. a. für „Titanic“, den „Postillion“ und die ZDF-Show „Die Anstalt“ schreibt. Wieder mal dabei ist Eric Gauthier als Sänger und Musiker – eine treue Seele, seit 2001 machen wir zusammen Sachen. Der Tanz geht weiter. Und wie so oft auf unserer Bühne: Der Wahnsinns-Rapper Toba Borke, ein Meister der Improvisation, begleitet vom Drummer Julian Feuchter. Wenn die Bude in meinem Jubiläumsmonat noch mal voll wäre – würde mich, äh, voll freuen. Dann könnte ich mich beruhigt aus dem Staub machen. Muss ja noch ein neues Kolumnen-Buch vorbereiten, es heißt Einstein am Stuttgartstrand.
Damit lasse ich es gut sein für heute. Ich wünsche allen einen guten Start in den Sommer, falls der irgendwann startet – und viel Überlebenskraft während der Fußball-EM. Ach ja, Karten für den Flaneursalon gibt es online hier: ROSENAU

PS: Die Arbeit unseres Netzwerks GEMEINSAM GEGEN RECHTS – für eine bessere Demokratie geht selbstverständlich weiter. Demnächst Näheres.