Liebe Freundinnen und Freunde des Flaneursalons,
es ist der erste Mittwoch im September – und eine neue KOLUMNE im Netz: über die Politik des Gehens, Handy-Sucht und Noppers Nachttour zu den Stuttgarter Zentren des Verbrechens. Hier geht’s zum Text: GRAUSIG, GRAUSIG
Der Flaneursalon wird in diesem Herbst 25 Jahre alt. Dazu habe ich eine kleine Stadt-Revue zusammengestellt, die am Dienstag, 21. November 2023, im Theaterhaus über die Bühne geht. Mit Meike Boltersdorf, Toba Borke, BRTHR, Stefan Hiss, Rolf Miller, Eva Leticia Padilla & Dany Labana Martínez, Oliver Maria Schmitt. Hier gibt es Karten: THEATERHAUS
Und ganz wichtig ist mir eine Sache, die zurzeit im Entstehen ist. Ich bitte alle, uns zu unterstützen: den Gedanken eines solidarischen Handelns gegen die Bedrohung von rechts. Es geht nicht um eine einmalige Aktion, sondern um ein dauerhaftes Engagement:
STUTTGARTER NETZWERK GEGEN RECHTS
In noch kleinem Kreis planen wir, einige politisch aktive Leute, eine Kundgebung als Auftakt zur Herstellung eines Netgzwerks gegen die faschistische Bedrohung und die Angriffe auf demokratische Errungenschaften. Es soll kein Verein oder eine Organisation mit festen Strukturen werden, sondern eine Initiative, die Kontakte knüpft, Veranstaltungen und Aktionen organisiert. Hier unser erster Aufruf:
GEMEINSAM GEGEN RECHTS.
Für eine bessere Demokratie.
Aktion zum Aufbau eines Stuttgarter Netzwerks in Kooperation
mit kulturellen Institutionen, politischen Initiativen u. a.
Kundgebung am Samstag, 14. Oktober 23, Stuttgarter Schlossplatz.
Beginn: 14 Uhr / Ab 16 Uhr Offenes Treffen im Württ. Kunstverein
Wir erleben zurzeit den bedrohlichsten Rechtsruck seit Gründung der Bundesrepublik. Nationalisten und Völkische, Rechtspopulisten und Nazis haben immer größeren Zulauf. Und die hohen Umfragewerte für ihren parlamentarischen Arm, die AfD, zeigen noch nicht das ganze Ausmaß der Gefahr, die auch in vielen anderen Ländern herrscht.
Es ist sehr schwierig, der emotional befeuerten Propaganda von rechts einen wirkungsvollen Ton entgegenzusetzen. Argumente und Fakten scheinen gegen Hetze und Hassparolen oft chancenlos. „Aufgestauter Frust“, sagt der ehemalige Bundesinnenminister Baum, „nährt eine seit langem wachsende Gruppe von Demokratieverächtern.“ Die Errungenschaften der Demokratie werden angegriffen – und müssen geschützt und verteidigt werden: Frauenrechte,, Kinderrechte, Arbeitsrechte, Versammlungsrecht, Kunstfreiheit, Energiewende, LBGTQ-Rechte usw. Es geht um unsere Kultur: unsere demokratische Lebensweise.
Gleichzeitig müssen wir uns für eine Politik einsetzen, die den Nährboden der Demokratieverächter*innen eindämmt. Wir wollen mehr Demokratie, mehr Solidarität mit Minderheiten, mehr soziale Gerechtigkeit und mehr Bildung für die Bevölkerung. Deshalb planen wir, ein offenes Bündnis Stuttgarter Bürger*innen, in Kooperation mit kulturellen Institutionen, politischen Initiativen und Organisationen ein Netzwerk in Stadt und Region aufzubauen, dessen Arbeit sich nicht auf eine Aktion beschränkt.
Unsere erste Kundgebung ist als Auftakt und als Forum der Begegnung und des Kennenlernens gedacht. Wir wollen mit unserer Aktion die üblichen politischen Lager verlassen und überbrücken. Unser Demokratie beruht auf Menschen, die über ideologische und parteiliche Grenzen hinweg Freiheiten erkämpft haben, die weiterentwickelt werden müssen. Die Geschichte hat uns gelehrt, dass nur die Einheit der demokratischen Kräfte die faschistischen Angriffe stoppen kann.
Die geplante Kooperation mit Häusern der Kunst und Kultur sowie Initiativen und Organisationen reicht vom Stuttgarter Kunstmuseum und dem Württembergischen Kunstverein über den Live-Club Wizemann, das Theaterhaus und Kinos, über die Gewerkschaft Verdi bis zu den Fanprojekten von VfB und Kickers. Weitere Unterstützer*innen werden hinzukommen, z. B. Kirchen. Kulturelle Einrichtungen haben wir im Fokus, weil sie unsere demokratischen Freiheiten spiegeln und es uns ermöglichen, unterschiedliches Publikum bei Veranstaltungen aller Art zu erreichen.