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2561. Depesche
12. September 2025

2562. Depesche

Willkommen!

Liebe Besucher:innen, immer wieder höre ich die Frage: Was bringt schon eine Kundgebung? Meine Gegenfrage lautet: Was bringt es, nichts zu tun? Und tatenlos zuzusehen, wie die Rechtsextremen und ihre teils entmentschlichte Gefolgschaft immer stärker werden?

Dringend empfehle ich, Sebastian Haffners Buch „Geschichte eines Deutschen“ zu lesen – oder noch einmal zu lesen. Ich habe das gerade in meiner Urlaubszeit in Ostfriesland gemacht – und bin um eine sehr gute und sehr schlechte Erfahrung reicher. Das Buch schildert, analysiert, führt vor Augen, wie und warum die Nazis in Deutschland immer stärker wurden und schließlich die Macht übernahmen. Als ich diesen Stoff vor Jahren gelesen habe, spürte ich noch eine gewisse Distanz zur Vergangenheit, wenngleich mir klar ist, dass Vergangenheit nicht vergeht. Diesmal allerdings kamen mir die historischen Ereignisse und individuellen Erlebnisse in der „Geschichte eines Deutschen“ sehr nahe und sehr gegenwärtig vor. Zwar wiederholt sich Geschichte nicht, aber sie erzeugt Spiegelbilder – und die sind schlimm.

Bei einer Kundgebung geht es nicht nur darum, Bekenntnisse, Informationen und Parolen unter die Leute zu bringen. Eine solche Aktion öffnet den Raum für Begegnungen, sie schafft die Möglichkeit, sich zu zeigen, sie stärkt das Gefühl, nicht allein zu sein. Körperliche Präsenz in der politischen Arbeit ist und bleibt unverzichtbar.

Samstag, 18. Oktober 2025, Stuttgarter Schlossplatz, 14 Uhr:
Kundgebung:
Gegen die Zerstörung des Sozial- und Rechtsstaats.
Verteidigt demokratische Errungenschaften!

Redebeiträge (vorläufig): Klaus Dörre (Sozialwissenschaftler), Sebastian Molter (Stuttgarts neuer Asylpfarrer – begleitet von einem/r Betroffenen der Migrationspolitik), Gratian Riter (Schorndorfer Bündnis gegen Rassismus und Rechtxextremismus), Ulrich Bausch (Aufbruch zum Frieden) sowie eine Sprecherin der CSD-Bewegung.
Moderation: Joe Bauer & Co … nähere Infos demnächst.
Dazu Musik von der Latin-Band Son Sabroso und einen Auftritt der Dancers across Borders/Salamaleque Dance Company.

Liebe Unterstützerinnen,
alle Veranstaltungen kosten leider Geld. Vor allem Kundgebungen sind teuer: Stromanschluss, Tontechnik, Bühne, Sicherheit, Flyer & Plakat etc. Deshalb sind wir sehr dankbar für finanzielle Hilfen. Wie arbeiten zu hundert Prozent ehrenamtlich, können aber keine Spendenquittungen ausstellen, da wir kein Verein, sondern eine freie Initiative sind.

SPENDEN
Nach vielen Aktionen unseres Netzwerks nimmt unser Guthaben besorgniserregend ab. Bisher war die finanzielle Hilfe aus privaten Kreisen außerordentlich gut, wofür wir uns ganz herzlich bei Euch bedanken. Auch kleine Beträge helfen:

IBAN (BW-Bank): DE 38 6005 0101 0005 4955 86
Empfänger: Netzwerk gegen rechts
Verwendungszweck: NETZ

——–

Und diese Veranstaltung dient der guten Unterhaltung und dem guten Zweck – ist aber keineswegs unpolitisch:

Die Nacht der Lieder: 24. Benefiz-Show im Theaterhaus
Zwei Abende als Ausdruck einer internationalen Lebensweise

So nah an Weihnachten war Die Nacht der Lieder noch nie: Die 24. Benefiz-Show zugunsten der Aktion Weihnachten unserer Zeitung findet am Freitag, 19. Dezember, und am Samstag, 20. Dezember, im Theaterhaus statt – voraussichtlich wieder vor ausverkauften Rängen. Die Karten der ersten Kategorie sind beinahe schon vergriffen. Deshalb ist es sinnvoll, sich noch rechtzeitig Tickets zu sichern; die Einnahmen kommen Menschen in Not aus der Region zugute.

Auch diesmal führt Eric Gauthier, der Chef der Theaterhaus-Company Gauthier Dance, als Entertainer durch den Abend. Das Programm hat wie immer Joe Bauer zusammengestellt. In diesem Jahr geht die Veranstaltung gewissermaßen am Vorabend des Jubiläums über die Bühne: 2026 wird das 25-jährige Bestehen der Nacht der Lieder gefeiert. Die Premiere fand im Winter 2001 im Kino Metropol statt. Die einzige Krise seitdem erlebte die Charity-Reihe während der Corona-Pandemie. Mit viel Engagement wurde auch diese Zeit gemeistert.

Auf ein großartiges, mit Preisen dekoriertes Duo darf sich das Publikum kurz vor Weihnachten im Theaterhaus freuen: Die in Stuttgart lebende Jazzpianistin Gee Hye Lee tritt zusammen mit der Sängerin Song Yi Jeon auf. Beide begeisterten das Publikum bereits bei mehreren namhaften Festivals, etwa in Südkorea und London.
Ein Ereignis für Die Nacht der Lieder ist auch der Auftritt eines Trios, das der israelische, in Stuttgart lebende Gitarrist Alon Wallach zusammengestellt hat. Mit der großartigen, international renommierten Sängerin Helen Schneiderman, die viele Jahre auch an der Staatsoper Stuttgart auf der Bühne stand, und dem syrischen Musiker Mazen Mohsen präsentiert er jüdische Lieder aus verschiedenen musikalischen Perspektiven.

Klassik, Jazz und Rock mischt die viel beschäftigte Geigerin Martl Jäckel im Zusammenspiel mit dem Schlagzeuger Áron Várda. Das Duo in dieser außergewöhnlichen Besetzung ist erstmals bei der Benefiz-Show zu erleben. 

Wie immer ist der Abend von internationalen Farben geprägt, die man längst nicht mehr als „interkulturell“ bezeichnen muss. Sie spiegeln das Alltagsleben unserer Gesellschaft. Aus Italien beispielsweise kommt der Komödiant und Performance-Artist Paolo Nani, der Theatertraditionen seiner Heimat auf skurrile, durch und durch komische Weise verarbeitet.

Humor ist seit je ein wichtiges Element der kontrastreichen Show, und deshalb ist auch wieder der reimende Dichter Helge Thun als lebender Running Gag dabei. Zuvor war die A-cappella-Band Die Fuenf viele Jahre lang als einzige Konstante im Programm. Nach ihrer Auflösung stellen wir die Solo-Arbeit ihres Mitglieds Christian Langer vor: Er trägt eigene Lieder am Klavier vor.

Selbstverständlich ist auch wieder die klassische Musik vertreten: Dankenswerterweise unterstützt die Staatsoper Stuttgart auch die 24. Folge mit einem Beitrag. Wer aus dem Ensemble kommen wird, steht noch nicht fest. Ein erstklassiger Auftritt ist garantiert.

In fast einem Vierteljahrhundert hat sich die Idee hinter der Nacht der Lieder, Genre-Grenzen zu ignorieren und dem Publikum die Gemeinsamkeit des Unterschiedlichen vertraut zu machen, durchgesetzt und bewährt. Noch ist die eine oder andere Überraschung auf der Besetzungsliste möglich, sicher ist unterdessen die Mitwirkung des stattlichen Pop-Chors des Musikwerks Stuttgart unter Leitung von Arndt Pohlmann: originelle musikalische Schnipsel aus der Welt der Charts.

Als Showband der Nacht der Lieder ist erneut dieses eingespielte Quartett am Start: Marquis de Schoelch (Keyboards), Vitek Spacek (Gitarre), Friedrich Kienle (Bass), Reinhard Albrecht-Herz (Schlagzeug). Und wie eh und je wird der Abend von familiärem Charakter geprägt: professionelle Darbietungen in entspannter Atmosphäre. 
Tickets:  Online Theaterhaus – telefonisch: 0711/4020720 – und täglich an der Theaterhauskasse.

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