Willkommen!
Liebe Besucher:innen, wenige Tage vor Weihnachten ist es womöglich etwas stillos, noch einmal mit der Tür ins Haus zu fallen. Andererseits ist in dieser Zeit die Axt im Walde ja nicht gar so ungewöhnlich. Noch einmal möchte ich, mangels Hinweisen z. B. in der Zeitung oder im Radio, auf meine neue Kolumnensammlung aufmerksam machen: Einstein am Stuttgartstrand. Beobachtungen eines Stadtspaziergängers. Kostet 20 Euro und passt unter jeden frisch gefällten Baum. Das Geld kommt der Edition Tiamat zugute.
Und dann natürlich die untertänigste Bitte, den Flaneursalon am Di, 5. Februar, im neu gestalteten Metropol-Kino zu unterstützen. Knapp 300 Leute haben Platz, und so viele brauchen wir auch, um finanziell unbeschadet rauszukommen. Ein Lichtspieltheater ist nun mal kein Haus für Live-Veranstaltungen, deshalb ist der Aufwand hier größer als beispielsweise in der Rosenau, die jetzt dankenswerterweise als Partnerin dabei ist. Heinz Lochmanns Traumpalast-Kino ist sehr schön geworden, ein Genuss, dort in den Sesseln zu sitzen. Und vor der Leinwand im Lichtspieltheater machen wir definitv alles live.
Am Metropol, an diesem historischen Gebäude, liegt mir seit langem was – während der Pandemie haben wir ja die Aktion „Rettet das Metropol“ mit etlichen Straßenspektakeln organisiert. Zur Erinnerung: Es war geplant, dieses Haus an ein Kletterhallen-Unternehmen zu vermieten. Und in diesem Kino habe ich schon vor mehr als zwei Jahrzehnten Live-Shows vor der Leinwand veranstaltet. Karten für einen Metropol-Salon sind vielleicht ein ganz schönes Weihnachtsgeschenk. Infos & Tickets gibt es hier: TRAUMPALAST und Rosenau.
Falls mir jemand schreiben möchte:
flaneursalon@joebauer.de
Und damit zur politischen Arbeit. Hier ist der neue Newsletter unseres Netzwerks Gemeinsam gegen rechts – für eine bessere Demokratie:
Liebe Unterstützer:innen,
dieser Newsletter war schon geschrieben, nur noch noch nicht an Sie und euch versendet worden, als die Nachricht von dem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt kam. Wenn Menschen auf diese Weise getötet und verletzt werden, halten wir es für angebracht, an das Leid der Opfer und Angehörigen zu denken. Es ist nicht angemessen, kurz danach Kommentare abzugeben. Wir wissen nur, dass es jetzt, in einem Klima der Aufgebrachtheit, in einer Situation, die Hass und Hetze hervorruft, noch schwieriger wird, an Menschlichkeit und Empathie in unserer Gesellschaft zu appellieren. Dennoch müssen wir es tun.
Kurz vor Weihnachten jetzt also unser letzter Newsletter im Jahr 2024, das – politisch betrachtet – kein gutes war. Und je schwieriger die Verhältnisse, desto notwendiger unsere Bereitschaft, sich zu engagieren: gegen die Bedrohung von rechts, gegen die zunehmenden Ungerechtigkeiten in unserer Gesellschaft.
Heute wollen wir, bevor wir am Ende dieses Newsletters neue Veranstaltungen für 2025 ankündigen, erst mal allen danken, die unser kleines Netzwerk-Team und damit unsere Aktionen unterstützt haben und das weiter tun. Nach unserer ersten Kundgebung im Oktober 2023 haben wir 2024 zwei weitere größere Kundgebungen und zehn Saal-Veranstaltungen zu verschiedenen Themen organisiert. Das war nur mit Ihrer, mit Eurer Hilfe möglich, denn auch relativ unaufwändig erscheinende Treffen kosten etwas Geld. Großen Dank allen Spender:innen! Bleiben Sie uns bitte treu …
Unser Konto: BW-Bank, IBAN DE38 6005 0101 0005 4955 86
Empfänger: Netzwerk gegen rechts
Wichtig sind für unsere Sache auch die aktive Beteiligung und Präsenz. In erster Linie geht es weiterhin darum, möglichst unterschiedliches Publikum an wechselnden Orten zu erreichen: Begegnungen zu ermöglichen. Das hat bisher gut funktioniert. Kooperationen mit Institutionen und Initiativen gehören zu unserem inhaltlichen Kern.
Wir müssen alles dafür tun, Kontakte und Verbindungen herzustellen, um uns gegen gegen den Einfluss von rechtsextremen, völkischen, faschistischen Organisationen zu wehren. Dazu gehört auch, dass wir uns mit dem Nährboden für die politische Entwicklung befassen. Es reicht nicht, immer nur vorzugeben, „die Demokratie“ zu schützen, ohne zu sagen, welche Demokratie wir eigentlich meinen. Und wie demokratische Errungenschaften ignoriert und zerstört werden. Wie rechtsextremes Denken und Sprache immer stärker in die sogenannte Mitte, in die Parlamente und regierenden Parteien eindringen. Wie die Ungerechtigkeiten zunehmen: Reiche werden reicher, Arme ärmer. Umverteilung von unten nach oben – statt umgekehrt. Die Forderung „Für eine bessere Demokratie“ ist deshalb unser zentrales Anliegen. In den USA verbünden sich gerade die Superreichen mit den Rechtsextremen, und Amerika ist für uns nicht weit …
Empfehlen können wir nur immer wieder den Blick in die Geschichte: wie sich einst mutige Menschen aus unterschiedlichsten Schichten und Milieus zusammengeschlossen und gegen die Nazis gewehrt haben. Darüber ist trotz unserer hochgelobten Erinnerungskultur zu wenig bekannt. Heute, im Angesicht der neoliberal geprägten Egoismen, ist es ungleich schwerer, den solidarischen Gedanken ins Bewusstsein zu bringen.
Und jetzt zu unserem Netzwerk-Alltag: Zuletzt, am 5. Dezember, hatten wir im Stadtpalais einen gut besuchten, sehr lebhaften Podiumsabend zum Thema „Pop als Propaganda“. Aufklärung darüber, wie sich rechtspopulistische und rechtsextreme Codes und Begriffe in der Musik und ähnlichen Genres einnisten. Und wie der Aufwand für Veranstalter:innen immer größer wird, um rechte Propagandaversuche und Einflussnahme abzuwenden.
Unsere erste Veranstaltung im neuen Jahr findet eine Woche vor den Bundestagswahlen statt: am Sonntag, 16. Februar, im Württembergischen Kunstverein. Beginn 18 Uhr.
Thema: Der Einfluss der Rechtsextremen auf die Klimapolitik – welche Rolle die Energieindustrie dabei spielt und was das für die Klimabewegung bedeutet.
Einführung: Annette Ohme-Reinicke, Soziologin
Moderation: Dietrich Krauß, Journalist, Redakteur der Satire-Show „Die Anstalt“
Podium:
Kathrin Hartmann, Autorin, Journalistin (Der Freitag, Frankfurter Rundschau); zuletzt hat sie das Buch „Öl ins Feuer. Wie eine verfehlte Klimapolitik die globale Krise vorantreibt“ veröffentlicht.
Wolfgang Schorlau, Schriftsteller; für seinen jüngsten, sehr erfolgreichen Kriminalroman „Black Forrest“ hat er intensiv zu Klimawandel und Klimapolitik recherchiert.
Außerdem haben wir eine Aktivistin von Fridays for Future eingeladen.
Anmeldungen sind für uns hilfreich und bereits möglich:
mailto:zentrale@wkv-stuttgart.de
Nächster Termin:
Montag, 10. März, Renitenztheater. 20 Uhr. Thema: Wie bedroht sind unsere Kunst und Kulturarbeit? Zugesagt hat bereits die Landesministerin für Kunst und Wissenschaft Petra Olschowski.
Auch dafür kann man sich jetzt schon anmelden:
kasse@renitenztheater.de
Und jetzt wünschen wir allen erbauliche Weihnachtsfeiertage –
und viel Mut und Glück fürs neue Jahr.
Euer Netzwerk-Team