WILLKOMMEN!
Liebe Besucher:innen, in diesen Tagen kommt einiges zusammen: Trumps Comeback, das Ampel-Aus, Amsterdam – und die Rechten triumphieren überall. Dennoch gibt es noch ein Alltagsleben, von Privatleben will ich nicht reden.
Wichtig ist weiterzumachen – die Dinge zu erledigen, die gemacht werden müssen. Unser kleines Team mit dem Netzwerk-Motto Gemeinsam gegen rechts – für eine bessere Demokratie organisiert weiter Veranstaltungen (weshalb ich mich mich über Freizeitprobleme nicht beklagen kann).
Hier geht’s zu meiner jüngsten Kolumne: BEDECKT VON BRAUNEM LAUB
Unterdessen müsste meine neue Kolumnensammlung Einstein am Stuttgartstrand (Edition Tiamat, Berlin) im Handel und auch online erhältlich sein. Dass da nicht viel gehen wird, ist mir klar. Als ich noch bei den Stuttgarter Nachrichten gearbeitet habe, hatte ich ungleich mehr Leser:innen als heute bei der Kontext:Wochenzeitung, aber es geht ja nicht um Zahlen. Der neue Kolumnenband ist mein erster seit sechs Jahren – und garantiert mein letzter. Der Satiriker und Reiseschriftsteller Oliver Maria Schmitt, seit einigen Jahren regelmäßiger Bühnengast im Flaneursalon, hat dankenswerterweise das Vorwort verfasst. Und Minh Schredle schreibt über das Buch in Kontext, der Beitrag ist am Samstag, 9. November 24, auch in der Berliner Taz erschienen: Das ganz normale Scheißleben
Natürlich freue ich mich, wenn sich noch ein paar Menschen finden, die das Buch kaufen, womöglich vor Weihnachten. Sicher ist, dass ich damit nichts verdiene. Schon früher, als generell noch viel mehr Bücher gekauft wurden, habe ich den kleinen Verlag nicht mit Honoraren belastet. Und der Flaneursalon mit der sogenannten Buchpremiere neulich in der Rosenau hat mich eine Kleinigkeit gekostet. Der Laden war zwar ausverkauft, die Einnahmen bei einem (günstigen) Eintrittspreis von 22 Euro reichen aber nicht, um sieben professionelle Künstler:innen auf der Bühne anständig zu bezahlen und zusätzlich noch ein wenig für Werbekram auszugeben. Aber keine Sorge: Das Minus ist überschaubar.
Warum ich das so mache? Den Flaneursalon betrachte ich als schönes Hobby, gelegentlich habe ich damit auch schon ein paar Euro verdient – aber Hobbys sind ja meistens nichts umsonst. Mir sind eine gute Besetzung, ein starkes Programm und ein erträglicher Eintrittspreis wichtiger als Gewinn, auch wenn ich als Rentner nicht vermögend bin und brav meine Miete bezahle. Und bei der Gestaltung von Veranstaltungen habe ich eine Menge gelernt.
Das Ganze hier mag der eine & die andere mal wieder als „Gejammer“ abtun, wäre aber Unsinn, denn ich weiß schon, was ich tue. Und denke, man sollte schon sagen, wie die Sachen funktionieren. Dank des Flaneursalon-Netzwerks wurde in der Vergangenheit übrigens einiges möglich, nicht nur die Künstler:innensoforthilfe.
Und wenn wir schon dabei sind: Am Dienstag, 4. Februar 2025, ist der Flaneursalon im neu gestalteten Kino Metropol – dort, wo ich 2001 die Benefiz-Reihe Die Nacht der Lieder gestartet habe. Wir bekommen vom neuen Metropol-Chef Heinz Lochmann den schönen großen Saal, und sicher ist schon mal, dass Eric Gauthier (als Sänger, Musiker) und der Komiker Rolf Miller mitmachen werden. Der Rest ergibt sich …
Jetzt aber muss ich mich erst mal um die Abläufe der – bereits ausverkauften – 23. Nacht der Lieder (10./11. Dezember, Theaterhaus) kümmern – und dann noch ein wenig um die Vorbereitung dieser Veranstaltung:
Donnerstag, 5. Dezember 2024. Stadtpalais Stuttgart. Beginn 20 Uhr.
POP ALS PROPAGANDA
Die Musik der Rechtspopulisten und extremen Rechten
Eine Netzwerk-Veranstaltung in Kooperation mit der Montagegruppe
„Deutschland den Deutschen, Ausländer raus!“ – Rechte, von AfD bis Neonazis, instrumentalisierten mit dieser Hetze den Song „L’amour toujours“ des italienischen DJs Gigi D’Agostino für ihre rassistische Propaganda gegen Migrant*innen. Dieser Missbrauch von Musik machte deutlich, wie Rechte die Popkultur für ihre Agenda nutzen. Der Abend „Pop als Propaganda“ beleuchtet die Musik- und Popkultur in Zeiten des Rechtsrucks. Längst ist eine starke Verschiebung zu beobachten. Wie und woran erkennen wir die rechte Einflussnahme – und was können wir ihr entgegensetzen?
Impulsvortrag: Timo Büchner (Journalist, Politikwissenschaftler)
Podiumsgespräch mit: Annett Lorisz (Radio-Moderatorin, Musikjournalistin), Hannah Lea Japes (Im Wizemann), Andreas Vogel (DJ & Kulturarbeiter), Max (Stuttgart gegen Rechts). Moderation: Aliki Schäfer (Kulturarbeiterin).
Anschließend Publikumsdiskussion
Live-Musik: Marie Louise Duo
Eintritt frei. Anmeldungen (nicht Pflicht, aber hilfreich): gegenrechts@imwizemann.de
Ich wünsche allen alles Gute: Durchhalten!