WILLKOMMEN!
Brandenburg.
AfD mit vielen jungen Wähler:innen plus 6,1 Prozent. Damit fast bei 30 Prozent. Nur die Rentner retten die SPD – vorübergehend. Erkenntnis: Die Rechten in der Bundesrepublik wird niemand mehr aufhalten. Nirgendwo. Damit zurück aufs Sofa.
DAS WORT ZUM SONNTAG.
Es hätte keinen Sinn, die Dinge schönzureden: Zur Veranstaltung unseres Netzwerks Gemeinsam gegen rechts – für eine bessere Demokratie am vergangenen Samstag Im Wizemann kamen 30 Leute. Der Tiefpunkt unserer Aktivitäten. Unser Thema war: „Musik als rechtsextremes Kampfmittel“. Nun werden uns die Event-Experten, von denen es im Theobereich sehr viele gibt, schnell die Gründe nennen: falscher Ort (das Evenz-Zenrum Im Wizemann liegt nicht zentral), falscher Tag (Samstag), unattraktives Thema. Ich denke: Wenn in einer Stadt mit 630.000 Einwohner:innen nicht mehr als 30 Leute unsere Sache unterstützen, auch weil das Wetter vielleicht zu schön war, dann sagt das etwas über die allgemeine Bereitschaft, angesichts der zunehmenden rechtsextremen Bedrohung etwas zu tun. Vom solidarischen Gedanken zu schweigen. Das gilt z. B. für eine mit Steuergeld bezahlte Pop-Institution, die auf unsere Mails mit Bitte um etwas Werbung nicht mal antwortete.
Wir hörten Im Wizemann übrigens ein ziemlich interessantes Referat von Timo Büchner, anschließend gab es trotz des kleinen Kreises ein sehr lebendiges und aufschlussreiches Gespräch im Publikum – und wir erlebten am Ende ein sehr, sehr schönes Konzert von Marie Louise (Gesang, Ukulele) & Fabian Wendt. Alles übrigens gratis: ein Angebot, sich einzubringen. Für den Hinterkopf: Die Popkultur spielt längst eine große Rolle in der Poitik.
Der Kulturkampf von rechts ist meist gar nicht im Bewusstsein. Da geht es weißgott nicht nur um Musik. Demokratische Errungenschaften sind in Gefahr.
Die nächste (und neunte) Nerzwerk-Veranstaltung im Saal findet am 16. Oktober im Merlin statt. Und für den 26. Oktober planen wir noch mal eine Kundgebung auf dem Stuttgarter Schlossplatz. Motto: „Wir müssen mehr tun! Gemeinsam gegen rechts – für eine bessere Demokratie“. Danach werden wir darüber reden, wie (und ob) wir als kleines Team weitermachen. Auch wir haben keinerlei Problem, unsere Freizeit anders zu gestalten, nicht nur bei gutem Wetter. Es reicht ja inzwischen durchaus, irgendwo Floskeln wie „Vielfalt“ und „Demokratie“ zu streuen, um zu beweisen: „Wir sind mehr“.
Wer sich noch für meine jüngste Kolumne interessiert: Der Charme des Brutalen.
Der letzte Flaneursalon dieses Jahres geht am Montag, 4. November, in der Rosenau über die Bühne – mit der Präsentation meines neuen Kolumnenbands. Hier geht’s zum Vorverkauf
Überraschung nach der Pandemie-Krise, die viel Arbeit erforderte: Für die beiden Abende der Nacht der Lieder am 10. und 11. Dezember im Theaterhaus gibt es nur noch Restkarten.