WILLKOMMEN!
Liebe Freundinnen und Freunde des Flaneursalons, zunächst das Naheliegende: meine aktuelle Kontext-Kolumne ist hier: Beton im Blut.
Und hier kann mir schreiben, wer Lust hat – ich freu mich über Post: flaneursalon@joebauer.de
Was ich tagein, tagaus so treibe, darüber gebe ich auf Einladung am Freitag, 12. April in der Reihe Kulturinitiative Bohnenviertel lädt zum Gespräch Auskunft. Hoffe, dass mir was einfällt. Axel Clesle von der Initiative moderiert. Das Ganze findet statt im Bischof-Moser-Haus, Wagnerstraße 45, 70182 Stuttgart (Bohnenviertel). Beginn 18 Uhr. Eintritt frei.
Und dann kündige ich hier rechtzeitig im April meine jährliche Dezember-Show an – seit 2001 zur Unterstützung von Menschen in Not in der Region: Die Nacht der Lieder:
DIE MUSIK DES MITEINANDERS
Die Nacht der Lieder hat der Aktion Weihnachten der Stuttgarter Nachrichten im vergangenen Dezember 21.000 Euro eingespielt. Die Show für dieses Jahres steht bereits, der Vorverkauf läuft.
Nach den bedrohlichen Pandemie-Problemen in den vergangenen Jahren hat sich die zweitägige Benefiz-Show zugunsten von Menschen in Not gut erholt. Beide Abende im Theaterhaus waren 2023 so gut wie ausverkauft. Die Leichtigkeit der bunten Revue lebt wie eh und je. Dafür ganz großen Dank unserem Publikum und allen Mitwirkenden.
2020 war die Veranstaltung zweimal angesetzt worden – und musste dann endgültig abgesagt werden. Im Jahr darauf wurde die Raumkapazität wegen der Corona-Gefahr kurzfristig um 50 Prozent reduziert. 2022 reagierte das Publikum im Vorverkauf noch eher vorsichtig. Doch der Wunsch aller Beteiligten lautete: Nicht aufgeben, weitermachen! Kulturelle Arbeit, so die Botschaft, muss ein Zeichen setzen für solidarisches Handeln in Zeiten von Krisen. Motto: Die Musik des Miteinanders.
Um einen mitreißenden Mix im Zeichen munterer Kontraste geht es auch in diesem Jahr, das eine erfreuliche Überraschung bietet: Nach vier Jahren Pausen kehrt Eric Gauthier als Moderator und Entertainer zur Nacht der Lieder zurück. Schon zum Start der Reihe 2001 im Kino Metropol, als er noch Tänzer des Stuttgarter Balletts war, ging er bei uns als Sänger und Musiker auf die Bühne. 2006, als die Veranstaltung wegen des Publikumserfolgs ins Schauspielhaus umzog, ließ er sich vom Show-Organisator überreden, das Event als Moderator zu präsentieren – und war dann zum ersten Mal in seiner Karriere in der Rolle des Entertainers zu erleben. Bald darauf wurde unter seiner Leitung die bald schon sensationell erfolgreiche Theaterhaus-Company Gauthier Dance gegründet, die fester Bestandteil der Nacht der Lieder wurde.
Aufgrund von Corona und der damit verbundenen Terminkollisionen konnte Gauthier nach 2019 nicht mehr an der Benefizshow mitwirken. In diesem Dezember das Comeback. „Die Nacht der Lieder war für mich immer eine sehr schöne Sache, ich habe sie vermisst“, sagt er. Und erstmals bei dieser Veranstaltung wird mit ihm sein neues Nachwuchs-Ensemble Gauthier Dance Juniors auftreten.
Das Programm der 23. Nacht der Lieder ist inzwischen fast komplett. Drei Sängerinnen aus verschiedenen Musikgenres geben ihr Debüt bei der Show: das kleine Festival der Frauenstimmen. Vom Soul und ihren afrikanischen Wurzeln beeinflusst ist Mefo, die Songs in ihrer Heimatsprache singt. Im Jazz zu Hause ist Cemre Yilmaz, eine sehr vielseitige Interpretin, die an der Stuttgarter Hochschule für Musik und Darstellende Kunst studierte. Dort wurde auch Sandra Hartmann ausgebildet, sie wird Chansons präsentieren.
Viele Jahre war das A-cappella-Ensemble Füenf als leibhaftiger Running Gag auf unserer Bühne, als Konstante in diesem musikalischen Weihnachtszirkus. Als Band haben sie sich bereits 2023 von der Nacht der Lieder verabschiedet, ein Fünftel der Fuenf aber ist auch diesmal dabei: Sänger Patrick Bopp tritt als Pianist mit der Marimba-Virtuosin Jasmin Kolberg auf. Wie in den vergangenen Jahren wird uns auch die Staatsoper Oper mit einem Beitrag beehren – wir dürfen, so viel schon vorweg, mit einer echten musikalischen Kostbarkeit rechnen.
Den Party-Rhythmus der 23. Benefiz-Show liefert der Multi-Instrumentalist Loisach Marci mit seinem bayerischen Alphorn-Techno, der auch im Stuttgarter Kessel die Gäste aus den Stühlen holen wird. Und als neuer Running Gag im Line-up der Nacht-der-Lieder ist der Poet, Komiker und Zauberer Helge Thun dabei.
Jetzt hoffen wir mal, dass der Zauber der Show wieder den Saal füllen wird – wie immer für den guten Zweck. Die Einnahmen helfen Menschen, die unsere Unterstützung brauchen. Zurzeit gibt es noch Karten in allen Kategorien, Tickets, die auch schöne Geschenke sind: online THEATERHAUS – telefonisch: 0711/4020720 – und täglich an der Theaterhauskasse.
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UND wer jetzt noch Lust hat, der kann hier den aktuellen Newsletter unseres Netzwerks Gemeinsam gegen rechts. Für eine bessere Demokratie lesen:
Liebe Unterstützerin, lieber Unterstützer,
nach den großen Demos in der ganzen Republik gegen die AfD und ihren rechtsextremen Sumpf scheint das Engagement inzwischen nachzulassen. Politische Arbeit aber muss kontinuierlich und konsequent geleistet werden. Das Erstarken der extrem Rechten ist kein Zeitphänomen, sondern die Folge einer langen Entwicklung. Wenn die AfD jetzt in Umfragen etwas verliert, heißt das nicht, dass die Bedrohung von rechts schwächer wird. Im Gegenteil. Die Angriffe auf demokratische Freiheiten erleben wir täglich, der Kulturkampf von rechts wird immer härter geführt.
Als kleines Team haben wir nicht erst nach den Enthüllungen des Treffens von AfD-Größen und ihrem extrem rechten Anhang in Potsdam reagiert. Seit Oktober 2023 organisieren wir regelmäßig Veranstaltungen, die der Begegnung demokratischer Kräfte dienen.
Uns ist klar, dass es Meinungsverschiedenheiten über Form und Inhalt der Proteste gegen rechts gibt – und berechtigte Kritik, die wir teilen. Unsere Aufgabe sehen wir allerdings darin, über ideologische Grenzen hinweg zu vermitteln – und uns trotz aller Kontroversen für solidarische Zusammenarbeit einzusetzen. Nur so haben wir eine Chance.
Im Folgenden die Hinweise auf unsere bevorstehenden Veranstaltungen. Schon am Samstag, 13. April, gibt es im Blick auf die Kommunalwahlen (9. Juni) ein wichtiges Treffen im Kursaal Cannstatt (siehe weiter unten). Die Anmeldungen lassen leider noch zu wünschen übrig. Bitte melden – und vor allem Bekannte, die in kommunalpolitischen Gremien arbeiten, darauf aufmerksam machen. Es geht um konkretes Handeln.
Damit beschäftigt sich auch die Veranstaltung, die neu in unserem Programm ist – und am Samstag, 4. Mai von 10 Uhr bis 12 Uhr als Workshop im Stuttgarter Lern- und Erinnerungsort Hotel Silber stattfindet. Thema: „Mit Zivilcourage gegen Hass und Hetze in den kommenden Wahlen. – Wir üben souveränes und erfolgreiches Vorgehen in Konfliktsituationen im Wahlkampf, z. B. Position beziehen im Alltagsgespräch bis hin zum Auftritt am Wahlstand.” Näheres demnächst. Anmeldungen schon jetzt bitte an: kontakt@netzwerk-gegen-rechts.info
Und hier unsere weiteren Veranstaltungen:
Samstag, 13. April. Kursaal Cannstatt:
HÄLT DIE BRANDMAUER?
Strategien gegen rechts in der Kommunalpolitik: Vortrag & Workshop
In Kooperation mit der Rosa Luxemburg Stiftung BW sind wir im Kursaal. Die Veranstaltung beginnt um 10.30 Uhr (Einlass 10 Uhr) mit der Vorstellung einer wissenschaftlichen Studie, die die Zusammenarbeit von extrem rechten und demokratischen Parteien in Ostdeutschland analysiert. Wie soll mit Rechten in der Kommunalpolitik umgegangen werden? Mit Anika Taschke & Steven Hummel. Um 13.30 Uhr gibt es ein Referat mit Diskussion über rechte Netzwerke in BW und deren Bedeutung für die Kommunalpolitik. Mit Lucius Teidelbaum. Um 14.30 Uhr folgt ein Workshop zum Thema „Rät*innen gegen rechts – in kommunalen Gremien“. Ende der Veranstaltung: 17 Uhr. Anmeldungen per Mail: bawue@rosalux.org
Mittwoch, 24. April. White Noise. 19 Uhr:
RECHTSRUTSCH AUCH IM STUTTGARTER RATHAUS?
Podiumsdiskussion mit Betroffenen des Gemeinderats
Im Club White Noise (Glasbau, Unterführung Eberhardstraße) machen wir einen Podiumsabend zum Thema „Rechtsrutsch auch im Stuttgarter Gemeinderat?“ Es informieren und diskutieren betroffene Rät*innen: Petra Rühle (Grüne), Jasmin Meergans (SPD), Luigi Pantisano (Die Linke), Hannes Rockenbauch (SÖS), Thorsten Puttenat (Stadtisten). Moderation: Tom Adler (Netzwerk). Beginn: 19 Uhr. Anmeldungen per Mail: kontakt@netzwerk-gegen-rechts.info
Samstag, 18. Mai, Stuttgarter Schlossplatz. Beginn: 14 Uhr
DAS FEST GEGEN RECHTS. Für eine bessere Demokratie.
Kundgebung auf dem Schlossplatz, anschließend Aktionen in der Umgebung. Es fehlt nur noch die Info-Freigabe für den Auftritt unseres Musikstars. Ansonsten alles klar: Kundgebung mit dem Kabarettisten Max Uthoff, dem Schauspieler Walter Sittler, einem Team des Theaters Rampe, mit Tanja Thomas (Uni Tübingen) und Klaus Dörre (Uni Jena) aus der politischen Wissenschaft, mit Stuttgart gegen rechts und Serkan Eren von der Hilfsorganisation STELP. Und nach der Kundgebung können sich alle beim bunten Treiben im Schlossgarten treffen: Es werden zwei kleine Bühnen für künstlerische Auftritte aufgebaut (z. B. von Dancers across Borders). Das Theaterhaus wird den Württembergischen Kunstverein außen und innen bespielen, ein zweites Podium wird es voraussichtlich vor den Staatstheatern geben. Motto: Politischer Einsatz muss auch Freude machen …
Und hier noch ein sehr aktueller Veranstaltungshinweis, um den uns das Stuttgarter Staatsschauspiel bittet. Umweltschutz und Klimawandel sind ein wichtiges Kapitel im Kampf gegen rechts; bekanntlich werden rechte Organisationen international von der Ölindustrie unterstützt.
Sonntag, 7. April, Stuttgarter Kammertheater. 20 Uhr
„Druck machen!“
Lesung und Gespräch mit Andres Veiel & Jürgen Resch
Jürgen Resch ist Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe. In seinem Buch Druck machen! berichtet er über Erfolge und Niederlagen des Umweltschutzes, beschreibt die global katastrophalen Umweltschäden und fordert, akut zu handeln, um in Politik und Wirtschaft ein radikales Umdenken zu erwirken. Andres Veiel, mehrfach ausgezeichneter Regisseur und Autor, verhandelte 2020 in seinem Film Ökozid den Artikel 6 der UN-Menschenrechtscharta: Das Recht auf Leben – in einer Welt, in der die Folgen der Klimakatastrophe die Lebensgrundlage unzähliger Menschen raubt.