WILLKOMMEN!
Letzte Ausfahrt vor der Fußball-EM: Flaneursalon live am Mittwoch, 12. Juni, in der Rosenau. Mit Eric Gauthier (und Begleitung, Songs), Cemre Yilmaz (und Begleitung, Songs), Cornelius W. M. Oettle (Satire), Toba Borke & Julian Feuchter (Freestyle Rap, Drums). Vorverkauf demnächst.
Noch ein schneller Tipp: Der Berliner Kabaretttist Arnulf Rating ist an diesem Donnerstag, 21. März, im Stuttgarter Renitenztheater. Früher war er Mitglied der Kabarett-Truppe Die 3 Tornados – und die hat mich ganz wesentlich mit der sog. Kleinkunst infiziert.
Liebe Freundinnen und Freunde des Flaneursalons, immer wenn ich auf die Frage, was ich denn so mache, wahrheitsgemäß mit „Rentner“ antworte, ernte ich ein Grinsen oder eine spöttische Bemerkung. Anscheinend taucht sofort das Bild von einem alten Mann im Schaukelstuhl auf, oder von einem, der damit kokettiert, Ruheständler zu sein. Die Sache ist ganz einfach: Etliche Dinge, die etwa im politischen Aktionsbereich gemacht werden müssen, können oft nur Rentner:innen erledigen. Sie haben in der Regel mehr Zeit als Berufstätige oder Studierende – sofern sie von ihrer Rente leben können. Nach 46 Jahren als Angestellter habe ich das Glück, mit meiner Rente klarzukommen.
Etwas zu tun rührt in meinem Fall eher nicht von krankhafter Aktionitis her. Dank einer gesunden Neugier kann ich mich im Privatbereich nämlich ganz gut allein beschäftigen. Im Übrigen würde ich gern auch etwas mehr schreiben als meine 14-tägige KOLUMNE in der kontext:wochenzeitung (die nächste erscheint an diesem Mittwoch, 20. März). Es mag etwas pathetisch klingen – ich sag’s dennoch: Die alte Gewissensfrage „Warum habt ihr nichts getan?“ hab ich bis heute im Ohr.
Und zurück zum Rentner: Wer, zum Beispiel, hätte sich in der Corona-Pandemie täglich um die Künstler:innensoforthilfe kümmern können – außer zwei Ruheständler (wie Peter Jakobeit und unsereiner)? In diesem Fall ging es im Übrigen nicht nur um eine karitative Sache, sondern darum, auf die politische Bedeutung von Kunst- und Kulturarbeit für eine demokratische Lebensweise hinzuweisen. Diese Denkweise beachtete zwar nur ein Bruchteil der Betroffenen, Solidarität aber war das Motiv der ganzen Aktion (die dann 1,6 Millionen Euro Spenden gebracht und einigen Leuten geholfen hat).
Was ich so treibe, darüber gebe ich vermutlich am Freitag, 12. April in der Reihe Kulturinitiative Bohnenviertel lädt zum Gespräch Auskunft. Axel Clesle moderiert. Das Ganze im Bischof-Moser-Haus, Wagnerstraße 45, 70182 Stuttgart. Beginn 18 Uhr. Eintritt frei.
Damit wieder zur Arbeit unseres kleinen Teams, das wir Netzwerk gegen rechts nennen (Namen haben für mich keine so große Bedeutung). Die faschistische Bedrohung ist größer, als viele denken – mit unseren Veranstaltungen wollen wir wenigstens Orte der Begegnung schaffen und Anregungen geben. Neben den Informationsveranstaltungen, die wir regelmäßig (mindestens einmal im Monat) anbieten, steht jetzt wieder eine größere Sache bevor:
DAS FEST GEGEN RECHTS. Für eine bessere Demokratie.
Am Samstag, 18. Mai, findet unsere Kundgebung auf dem Stuttgarter Schlossplatz statt (Beginn 14 Uhr), danach geht es weiter mit kleineren künstlerischen Aktionen im Schlossgarten.
Das Programm der Kundgebung:
Live Musik …
Max Uthoff, Kabarett („Die Anstalt“)
Walter Sittler, Schauspieler (Erich-Kästner-Rezitation)
Tanja Thomas, Medienwissenschaften, Rechtsextremismus-Forschung (Uni Tübingen)
Klaus Dörre, Arbeits-, Industrie- und Wirtschaftssoziologie (Uni Jena)
Team Theater Rampe
Serkan Eren (Hilfsorganisation STELP)
Aktionsbündnis Stuttgart gegen Rechts (Sprecherin)
Tanzorchester Urbanstraße
Moderation: Maike Schollenberger (Verdi) & Joe Bauer
Eingebunden in DAS FEST: Salamaleque Dance Company, Theaterhaus Stuttgart, Württembergischer Kunstverein u. a.
Und damit wieder zur Alltagsarbeit:
HÄLT DIE BRANDMAUER?
Strategien gegen rechts in der Kommunalpolitik: Vortrag & Workshop
Am Samstag, 13. April, sind wir in Kooperation mit der Rosa Luxemburg Stiftung BW im Kursaal Cannstatt. Die Veranstaltung beginnt um 10.30 Uhr (Einlass 10 Uhr) mit der Vorstellung einer politikwissenschaftlichen Studie, die die Zusammenarbeit von extrem rechten und demokratischen Parteien in Ostdeutschland analysiert. Es geht um die Frage: Wie soll mit Rechten in der Kommunalpolitik umgegangen werden? Mit Anika Taschke & Steven Hummel. Um 13.30 Uhr gibt es ein Referat mit Diskussion über rechte Netzwerke in BW und deren Bedeutung für die Kommunalpolitik. Mit Lucius Teidelbaum. Um 14.30 Uhr folgt ein Workshop-Austausch in AGs zum Thema „Rät*innen gegen rechts – in kommunalen Gremien“. Ende der Veranstaltung um 17 Uhr. Anmeldungen per Mail: bawue@orgalux.com
RECHTSRUTSCH AUCH IM STUTTGARTER RATHAUS?
Podiumsdiskussion mit Betroffenen des Gemeinderats
Am Mittwoch, 24. April, machen wir im Club White Noise (Glasbau, Unterführung Eberhardstraße) einen Podiumsabend zum Thema „Rechtsrutsch auch im Stuttgarter Gemeinderat?“ Es informieren und diskutieren betroffene Rät*innen: Petra Rühle (Grüne), Jasmin Meergans (SPD), Luigi Pantisano (Die Linke), Hannes Rockenbauch (SÖS), Thorsten Puttenat (Stadtisten). Moderation: Tom Adler (Netzwerk). Beginn: 19 Uhr. Anmeldungen per Mail: kontakt@netzwerk-gegen-rechts.info