Bauers Depeschen


Samstag, 05. Juli 2014, 1313. Depesche



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LIEBE GÄSTE,

auch heute ist wieder ein besonders guter Tag, um die eine oder andere Flaneursalon-Karte zu bestellen ... der Oktober kommt schneller, als man im Juli denkt.



FLANEURSALON IM THEATERHAUS

Uta Köbernick. Ella Estrella Tischa. Zam Helga. Toba Borke & Pheel. Sie alle treten am Montag, 13. Oktober, im Flaneursalon auf. Schauplatz: THEATERHAUS. Der Vorverkauf läuft. Kartentelefon: 07 11/4020 720.



SUPPENKÜCHE IN DER ALTSTADT

Samstagnachmittag, 11. Oktober. Essen und Live-Musik am oberen Ende der Leonhardstraße (Rondell).



Der Klick zum

LIED DES TAGES



Die aktuelle StN-Kolumne:



GESCHACHER

Was willst du noch sagen, wenn pausenlos Fußball gespielt wird. Wenn es die Leute nicht mal interessiert, ob die NSA sie ­in den Speichern lagert wie tote Säcke ­voller Zeichen und Zahlen. Keine 150 Jahre nach dem Bürgerkrieg halten sich die Mächtigen der USA große Teile der Menschheit als Daten-Sklaven. Vermutlich war es früher leichter, in den Mississippi-Sümpfen den Bluthunden der Häscher zu entkommen als­ ­heute am PC den Datenjägern der Geheimdienste.

Gegen Belgien war ich ganz klar für die Amerikaner. In meinem Tagebuch steht aus Respekt vor dem großen US-Trainer: „God bless Botnang!“ Aber jetzt reicht’s.

Wollte nur sagen, dass es zurzeit noch weniger Sinn hat als sonst, überhaupt was zu sagen. Wenn Millionen den Schland-Ruf brüllen, hört kein Schwein auf den leicht modifizierten Scheißland-Gesang.

Es war noch früh an diesem Julimorgen, die Sonne hatte meinen Hut schon gut im Griff, als ich in den langen Schatten der Weberstraße flüchtete. Die Weberstraße ist nicht populär in der Stadt. Eine schmale Pflastersteingasse, die uns von der Hauptstätter Straße am Wilhelmsplatz durch das Leonhardsviertel und das Bohnenviertel zum Charlottenplatz führt. Unterbrochen wird ihr Verlauf vor dem Züblin-Parkhaus. Bin gespannt, ob dieser schöne Schleichweg bei den anstehenden Bauarbeiten vor dem Parkhaus ­wieder zusammengeführt wird.

Ich würde gern sagen: Die Weberstraße ist eine Ader der Altstadt. Aber die Altstadt hat keine funktionierende Ader mehr. Die ­Rathauspolitiker treiben mit ihrem Immobilien-Gemauschel das historische Herz der Stadt vollends in den Infarkt. ­Dauernd ist von der Elendsprostitution die ­Rede, aber kaum einer nennt das wahre Elend beim Namen: Die Verweigerung von Stadt­planung führt die Altstadt in den Ruin.

Was für eine realitätsfremde Dummheit ist es beispielsweise, ein Verbot der Prostitution zu fordern, wenn es bis heute nicht mal ansatzweise einen Plan zur Aufwertung des Leonhardsviertels gibt? Was bliebe denn zurück, schickte man ­morgen die Huren fort? Der tote Strich der Geister-Bars?

Die Stadt hat zuletzt in der Weberstraße und in der Jakobstraße drei Häuser gekauft, darunter die Weberstraße 11 D mit der Kneipe Finkennest. Das Ende des ­Finkennests ist so gut wie besiegelt. Milieu-Veteranen erinnern sich, wie in diesem Laden der Gastwirt Arthur den Kontrabassisten und Geiger ­„Kotlett“ und den Akkordeonspieler ­Johnny Bauche an der Kuhglocke begleitete. An den Wänden der Bar vibrierten unzählige Dirnen-Dessous von ­Damen im Rhythmus des berühmten Altstadt-Trios.

Egal. Das sind alte Geschichten, die ­Musikanten längst tot. Den Lebenden im Rathaus aber fällt nichts Besseres ein, als gekaufte Häuser an die stadteigene Immobilienfirma SWSG abzutreten, um jeder städtebaulichen Verantwortung aus dem Weg zu gehen. Der Herr Wirtschaftsbürgermeister gefällt sich in der Rolle des Immobilienhais. Der Herr Oberbürgermeister hat angeblich seit Monaten einen „Masterplan“ für die Altstadt parat. Seine Meisterleistung besteht bisher darin, ­im Sex­gewerbe die „Kondompflicht“ zu ­fordern. Über­wachen müssten den Gummi-Paragrafen Zivilpolizisten, verdeckte Ermittler, die man zurzeit im Viertel am frei hängenden Karohemd über der Kanone im Hosenbund erkennt.

Das vergessene Zentrum hat nur eine Chance, wenn es durch Publikumsverkehr jenseits des Sexgewerbes belebt wird. Ein guter Bar-Mix, ein paar ­Läden, ein für Veranstaltungen offenes Sieglehaus. Die ganz normale Lebenskultur aber spielt ­keine Rolle, solange Politik in dieser Stadt nur ein anderes Wort für Gebäude-Geschacher ist.



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