Bauers Depeschen


Dienstag, 03. Dezember 2013, 1210. Depesche



 



Der Klick zum

LIED DES TAGES



LIEBE GÄSTE,

meine Bitte der vergangenen Tage, die restlichen Karten für "Die Nacht der Lieder", die Benefiz-Show zugunsten der Aktion Weihnachten der StN, im Theaterhaus zu buchen, blieb wieder mal erfolglos. Null Resonanz. Macht nix. Ich finde Abnehmer auf anderen Kanälen. Irgendwo da draußen gibt es anständige Menschen.



ALLE TERMINE

Montag, 9. Dezember: "Die Papiertiger" - 2. Lese- und Liederabend mit Wolfgang Schorlau, Roland Baisch und Joe Bauer im Café Weiß, Stuttgart, Geißstraße 16. 19.30 Uhr. Eintritt frei. Reservierungen: 07 11/24 41 21.

Dienstag, 10. Dezember, Mittwoch, 11. Dezember: "Die Nacht der Lieder" im THEATERHAUS, große Benefiz-Show zugunsten der Aktion Weihnachten der StN. Jeweils 19.30 Uhr. Es gibt noch Restkarten. 07 11/4020 720

Dienstag, 17. Dezember: Flaneursalon Intim in der JAKOB-STUBE, Leonhardsviertel. 20 Uhr. Karten (10 € inklusive Getränk) ab sofort im Lokal und im Plattencafé Ratzer Records.

Mittwoch, 19. Februar 2014, ROSENAU: Auf vielfachen Wunsch tritt der Flaneursalon noch einmal in der Familien-Bande-Besetzung an. Mit Roland Baisch & Sohn Sam, mit Zam Helga & Tochter Ella Estrella Tischa, Toba Borke und Pheel. 20 Uhr. Vorverkauf läuft.



SPEZIAL: UNSERE ALTSTADT

Um die heruntergekommene Stuttgarter Altstadt, vor allem das Leonhardsviertel, ins Gedächtnis zu rufen, machen ein paar Freunde und ich am Samstag, 14. Dezember, eine erste Aktion unter dem Motto "Unsere Altstadt": die öffentliche Suppenküche. 12 Uhr bis 17 Uhr, obere Leonhardstraße (Rondell, bei der Bar Fou Fou, Richtung Wilhelmsplatz). Am Schöpflöffel sind u. a. Vincent Klink (13.30 Uhr), Michael Gaedt (14.30 Uhr), Steffi Anhalt (15.30 Uhr). Auf der Straße spielt die Band Anjabelle.



Die aktuelle StN-Kolumne:



ORDNUNG

Was war das für ein letzter Novembertag, als ich am Morgen fast das Augenlicht ­ver­loren hätte, weil ich unter freiem Himmel mitten in die tief stehende Sonne hineinschwamm. Das klingt kitschig, ich weiß, ist mir aber wurscht, denn das Sonnen­eintauchen ­wenige Wochen vor Weihnachten ist eine reale Übung, sie funktioniert im ­Mineralbad Berg zu Stuttgart, und sie funktioniert astrein beim Anblick der Gingkobäume neben dem Freiluftbecken.

Zum Baden an sich gäbe es viel zu sagen, auch über die Verfrorenheit der Stuttgarter. Die treffendste Bemerkung zum Thema hat uns allerdings der Satiriker Dietmar ­Burdinski hinterlassen: „Bei Stromausfall ist die Gelegenheit ­günstig, mit Ihrem Fön zu baden.“ Leider ist Dietmar Burdinski 2010 mit einundfünfzig Jahren in Berlin gestorben. Darüber waren einige der besten deutschen Komiker traurig, Olli ­Ditsche, ­Reinhald Grebe, Olaf Schubert, Rolf Miller (Stuttgart); für sie alle hat er ­gearbeitet. Es war am 16. August, als er für immer ging, vielleicht ein Tag wie der 30. November 2013, als es ­möglich war, in die Sonne hineinzu­schwimmen und sich an Dietmar Burdinkis Fön zu erinnern.

Erinnerungen und Gedanken sind nicht von Gedenktagen und Jubiläen abhängig, auch wenn uns pausenlos Gedenktage an große Menschen und Ereignisse erinnern. Am 2. Dezember 2013, man könnte auch sagen: gestern, ­haben die Stuttgart-21-Gegner vor dem zerstörten Hauptbahnhof ihre 200. Montagsdemonstration veranstaltet, und ich bin mir nicht sicher, ob es richtig ist, auch die Aktionen des politischen Protests buch­halterisch zu erfassen. Wenn man ­Demos durchnummeriert, erscheint einem der Protest etwas zu berechenbar. Vielleicht wäre es origineller, die ­Nummern von Kundgebungen mit den merk­würdigen Errungenschaften der Demo­kratie zu verknüpfen: die 113. Demo etwa hätte man dem Paragrafen 113 zur Aburteilung von Delinquenten wegen angeblichen ­Widerstands gegen die Staats­gewalt ­widmen können, die 125. Demo dem Paragrafen 125 zur Bestrafung unbequemer Zaungäste wegen angeblichen Land­friedensbruchs.

Rechtzeitig zur 200. Montagsdemo hatte der CDU-Bürgermeister Schairer, ein Mann der eher äußeren Ordnung, kundgetan, er werde den Montagsdemos einen anderen Platz als den Bahnhof zuweisen. Das ist eine weitsichtige Entscheidung, weil ja jeder weiß, dass die Stau-Hauptstadt Stuttgart vor allem montagabends in sich zusammenbricht, während der Verkehr an allen anderen Tagen ungehindert durch das Baustellen-Chaos fließt, der Sonne entgegen wie das Wasser der Berger Quelle.

Sicher ist, dass sich nach einer Verlegung der Demos so gut wie nichts an der Gesamtsituation in der Stadt ändern wird, aber Hauptsache, es wird wieder mal ein ordnungsamtliches Zeichen gesetzt. Schließlich ist der Kommunalwahlkampf bereits in vollem Gang, auch das Glühweindorf mit den vielen lustigen Zipfelmützen meldet Hochbetrieb, und bekanntlich ist in dieser Stadt alles in Ordnung außer den Demos. „Wir tasten das Demon­strationsrecht nicht an, halten aber die ­Auswirkungen der Montagsdemonstrationen der Stuttgarter Bevölkerung gegenüber für nicht mehr ­zumutbar“, sagt der Ordnungsbürger­meister und brilliert damit wieder mal als Logiker. Die Demos sind den Bürgerinnen und Bürgern nicht zumutbar, die Baustellen- und Bahn-Desaster aber jederzeit.

Eine kleine Panne im Ordnungssystem melden Klatschreporter: Der Ordnungs­bürgermeister hatte irgendwann ­seinen dienst­lichen Parkschein für die Rathaus-Garage widerrechtlich seiner Tochter überlassen, worauf ein Parkwächter (kein Parkschützer) die Dame samt Freund erwischte. An­geblich hat der Freund den Parkwächter ein Arschloch geheißen. Ordnung muss sein, Brust heraus und Bauch hinein.

Ob die Protestaktionen der S-21-Gegner in Zukunft vor dem Bahnhof stattfinden oder woanders, spielt in meinen Augen keine große Rolle. Der Paul-Bonatz-Bau ohne seine Flügel in seiner verwüsteten Um­gebung symbolisiert schon lange nicht mehr den Kern des ­Protests. Die Bürgerbewegung richtet sich gegen den generellen Umgang mit dieser Stadt, beispielsweise gegen die Immobilien-Politik, die dahintersteckt.

Für heute, Dienstag (17 Uhr), ist in der Kronprinzstraße eine weitere Demo ­an­gekündigt, der Verein „Follow the White Rabbit“ (Folgt dem Weißen Hasen) wehrt sich mit anderen Initiativen gegen „das Clubsterben und den Verlust von Kreativräumen“. Es geht um den „Erhalt kultureller Vielfalt“, als Motto steht: „Unsere Stadt stirbt!“ Die Veranstalter weisen auf den Verlust von Live-Clubs wie Röhre, ­Zapata und Rocker 33 hin. Als Kundgebungs­rednerin findet man in der Facebook-­Ankündigung neben ehrbaren Szene­Kennern auch die CDU-Kultur­bürgermeisterin Eisenmann, und in ihrem Fall fragt sich unsereins, ob ein Bad mit Fön bei Stromausfall nicht mehr politische ­Wellen schlüge.



FRIENDLY FIRE:

NACHDENKSEITEN

BLICK NACH RECHTS

INDYMEDIA

FlUEGEL TV

RAILOMOTIVE

EDITION TIAMAT BERLIN

Bittermanns Fußball-Kolumne Blutgrätsche

VINCENT KLINK

KESSEL.TV

GLANZ & ELEND





 

Auswahl

27.08.2022

24.08.2022

22.08.2022
17.08.2022

14.08.2022

10.08.2022
07.08.2022

06.08.2022


Depeschen 2281 - 2310

Depeschen 2251 - 2280

Depeschen 2221 - 2250

Depeschen 2191 - 2220

Depeschen 2161 - 2190

Depeschen 2131 - 2160

Depeschen 2101 - 2130

Depeschen 2071 - 2100

Depeschen 2041 - 2070

Depeschen 2011 - 2040

Depeschen 1981 - 2010

Depeschen 1951 - 1980

Depeschen 1921 - 1950

Depeschen 1891 - 1920

Depeschen 1861 - 1890

Depeschen 1831 - 1860

Depeschen 1801 - 1830

Depeschen 1771 - 1800

Depeschen 1741 - 1770

Depeschen 1711 - 1740

Depeschen 1681 - 1710

Depeschen 1651 - 1680

Depeschen 1621 - 1650

Depeschen 1591 - 1620

Depeschen 1561 - 1590

Depeschen 1531 - 1560

Depeschen 1501 - 1530

Depeschen 1471 - 1500

Depeschen 1441 - 1470

Depeschen 1411 - 1440

Depeschen 1381 - 1410

Depeschen 1351 - 1380

Depeschen 1321 - 1350

Depeschen 1291 - 1320

Depeschen 1261 - 1290

Depeschen 1231 - 1260

Depeschen 1201 - 1230

Depeschen 1171 - 1200

Depeschen 1141 - 1170

Depeschen 1111 - 1140

Depeschen 1081 - 1110

Depeschen 1051 - 1080

Depeschen 1021 - 1050

Depeschen 991 - 1020

Depeschen 961 - 990

Depeschen 931 - 960

Depeschen 901 - 930

Depeschen 871 - 900

Depeschen 841 - 870

Depeschen 811 - 840

Depeschen 781 - 810

Depeschen 751 - 780

Depeschen 721 - 750

Depeschen 691 - 720

Depeschen 661 - 690

Depeschen 631 - 660

Depeschen 601 - 630

Depeschen 571 - 600

Depeschen 541 - 570

Depeschen 511 - 540

Depeschen 481 - 510

Depeschen 451 - 480

Depeschen 421 - 450

Depeschen 391 - 420

Depeschen 361 - 390

Depeschen 331 - 360

Depeschen 301 - 330

Depeschen 271 - 300

Depeschen 241 - 270

Depeschen 211 - 240

Depeschen 181 - 210

Depeschen 151 - 180

Depeschen 121 - 150

Depeschen 91 - 120

Depeschen 61 - 90

Depeschen 31 - 60

Depeschen 1 - 30




© 2007-2024 AD1 media ·