Bauers DepeschenFreitag, 20. März 2020, 2187. DepescheBitte spenden, bitte verbreiten TAG 5 – KÜNSTLERSOFORTHILFE Stuttgart. Schönen guten Morgen, wo auch immer, heute ist schon Freitag, die Woche ging rasend schnell vorbei. Gestern haben wir, die kleine private Gruppe mit Tom Adler, Goggo Gensch, Peter Jakobeit und mir, wieder rund 20 Anträge von KünstlerInnen geprüft und beantwortet – fast immer positiv. Wir berücksichtigen kulturelle Arbeit im weitesten Sinn (gilt für alle, die beteiligt sind), beschränken unsere Unterstützung auf Stuttgart und die nähere Umgebung, haben aber auf der Landkarte keine Fähnchen gesteckt. Es gibt auch Leute, die uns als eine Art Abholstelle betrachten, aber das sind nach meinem Gefühl eher wenige. Das Gefühl ist bei unserer Aktion natürlich mitentscheidend. Gestern haben wir z. B. einen Hilfesuchenden ohne Wenn und Aber gemeinsam abgelehnt, am Abend hatte ich dann aber ein schlechtes Gewissen, hab das Anschreiben noch mal gelesen, ein bisschen gegoogelt und nachträglich überwiesen. Etwas eigenmächtig, aber was heißt schon mächtig. Nicht untergehen soll bei aller Aktionitis: Unsere Soforthilfe betrachten wir als einen Akt der Solidarität: ein Motiv, das auch bei politischen Aktionen, etwa gegen die Rechten oder die Wohnungsnot, die wichtigste Rolle spielt. Wenn jetzt dauernd zu hören ist, dass man aus der Corona-Krise auch lernen könne, dann sicher dies: Solidarität ist nicht nur ein Wort, das im Krisenfall auch die Kanzlerin gebraucht. Ob was hängenbleiben wird, darüber denke ich erst gar nicht nach. Wenn wir mit Spenden - davon hängt alles ab - und organisatorischer Hilfe KünstlerInnen unterstützen, dann deshalb, weil die Arbeit im Bereich der Kunst grundsätzlich UNVERZICHBAR ist – für unsere Kultur im weitesten Sinn, für unsere Lebensart: unverzichtbar für jede halbwegs liberale, demokratische Gesellschaft. Es geht nicht um Unterhaltung oder schöngeistige, meinetwegen auch kritische Auseinandersetzungen, sondern um alles, was wir Tag für Tag tun. Künstlerische/kulturelle Arbeit klärt auf, fördert das internationale Miteinander, beseitigt Scheuklappen. Wenn man gemeinsam mit vier verschiedenen Stimmen singt, dann begreift man womöglich etwas. Ziemlich dumm wäre für mich die Einstellung: Wenn jetzt das Kino geschlossen ist, glotze ich eben Netflix, was soll's. Digitalbühnen können uns über eine harte Zeit helfen (wenn sie fair gemanagt werden), auf keinen Fall aber das lebenswichtige, das sozial-existentielle Live-Erlebnis ersetzen. – Bedanken möchten wir uns bei allen SpenderInnen - und auf die Schnelle beim Linken Zentrum Lilo Herrmann: Gestern morgen kam ein Anruf eines jungen Kollegen, ob er uns eine Webseite basteln solle. Eine halbe Stunde später war sie fertig. Solidarität. Amen. >> Spenden bitte hier unter dem Betreff „Künstlersoforthilfe“ (KSH): GLS-Bank – IBAN: DE21 4306 0967 7005 4549 00. Empfänger: Kultig e. V. >> Unsere @-Adresse für Anfragen - am besten mit kurzer Beschreibung der Tätigkeit und der Probleme und mit Telefonnummer und IBAN: kuenstlersoforthilfe@posteo.de TELEFON: 015201326286 Webseite: KÜNSTLERSOFORTHILFE |
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