Bauers DepeschenSonntag, 13. Mai 2018, 1949. DepescheKolumnen zeitversetzt LIEBE GÄSTE, inzwischen habe ich die Erlaubnis, meine StN-Kolumnen, die online im StN-Plus-Agebot zu finden sind, mit einer Woche Zeitverzögerung auf meine Homepage zu stellen. Dafür werde ich die Texte - wenn nötig - so verändern, dass ursprüngliche Bezüge zur Aktualität nicht zu Missverständnissen führen. Eine neue Kolumne ist auf der Depeschenseite vom vergangenen Samstag zu lesen. Es gibt noch ein paar Plätze FLANEURSALON FÜR UMSONST IM GASPARITSCH Bevor es am 16. Juni ans Neckarufer in den Hafen geht: Am Dienstag, 15. Mai, machen wir mit dem Flaneursalon eine kleine, spezielle Unterstützer-Show im Selbstverwalteten Stadtteilzentrum Gasparitsch in Ostheim, Rotenbergstraße 125, gegenüber der Gaststätte Friedenau. Eintritt frei - alle Hut-Spenden zugunsten des Gasparitsch. Musik machen Stefan Hannibal Hiss und Anja Binder & Jens-Peter Abele. Beginn 20 Uhr. Für Anmeldungen sind wir dankbar: kontakt@stadtteilzentrum-gasparitsch.org Oder: www.flaneursalon.de (Kontakt) Gastbeitrag FEUERBACH. Roland Saur, Bezirksbeirat und Mitglied des Freundeskreises Flüchtlinge, hat heute bei der Demo in Feuerbach gegen die AfD-Kundgebung dieses Grußwort gesprochen (und mirjam Text dankenswerterweise überlassen): „Liebe Freunde, Anwesende, Feuerbacher Bürgerinnen und Bürger, ich halte hier das Grußwort als ein Sprecher des Freundeskreises Flüchtlinge Feuerbach und als Mitglied des Bezirksbeirats der Fraktion SÖS, Linke, PluS. Wir haben in Feuerbach etwa 800 geflüchtete Menschen, überwiegend aus Syrien, Irak, Afghanistan, Eritrea, Somalia. Die Erwachsenen haben in der Regel Deutschkurse gemacht, viele arbeiten schon, mehrere haben einen Ausbildungsplatz, die Kinder sind in der Schule oder im Kindergarten. Am Anfang gab es viele Fragen, wie sich die Geflüchteten in den Systembauten verhalten werden. Die Kritik von damals hat sich erledigt, die Geflüchteten sind ein Bestandteil Feuerbachs geworden. Wenn heute die AfD zu einer Demonstration gegen den Neubau der DITIB-Moschee in Feuerbach aufruft, dann sagen wir: Wie Christen das Recht auf Kirchen, wie Juden das Recht auf Synagogen haben, so sollen auch Muslime das Recht haben, Moscheen bauen, die sich einfügen in den Stadtteil. Aber natürlich gehen wir davon aus, dass in Moscheen, wo auch immer, nicht gegen unsere Prinzipien einer demokratischen Gesellschaft, Gleichberechtigung und Toleranz agitiert werden darf. Feuerbach ist bunt, hat eine Vielfalt von Menschen, ist ein wachsender Stadtteil mit vielen Attraktionen. Natürlich gibt es Probleme hier in Feuerbach. Das Problem aber ist nicht die geplante Moschee, sondern der fehlende bezahlbare Wohnraum. Seit Jahrzehnten fehlt es an sozial geförderten Wohnungen. Die Mieten explodieren seit Jahren. Es fehlt nicht nur an Wohnungen, sondern auch an Kindertagheimplätzen, weil es zu wenig Erzieherinnen und Erziehern gibt. Es fehlt an Sportstätten und Schwimmbädern. Es fehlt an einem gut funktionierenden öffentlichen Nahverkehr. Wer jetzt wie die AfD jede Kritik an sozialen Missständen gegen die Flüchtlinge und Zugewanderten richtet, der sät Hass, der missachtet das Recht auf ein menschenwürdiges Leben hier in Stuttgart und Feuerbach. Feuerbach ist bunt. Feuerbach hat Lebensqualität. Wir wollen keine Angstmache, die sich gegen Geflüchtete und Migranten richtet. Fremdenfeindlichkeit ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen!“ |
Auswahl |