Bauers DepeschenFreitag, 07. März 2014, 1256. Depesche![]() -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- ![]() ![]() AUSWÄRTSSIEG: Regensburg - Stuttgarter Kickers 0:1 ![]() ![]() FLANEURSALON IM LAB ![]() Am Mittwoch, 28. Mai 2014, 20 Uhr: Der Flaneursalon gastiert endlich in Stuttgarts ältestem Live-Club, im LABORATORIUM im Osten. Mit Stefan Hiss & Friends, Dacia Bridges & Uwe Metzler (g), Roland Baisch. ![]() ![]() Der Klick zum ![]() LIED DES TAGES ![]() ![]() NEUES VON DEN PAPIERTIGERN ![]() Klaus Bittermann, Berliner Verleger (Edition Tiamat) und Autor ("Alles schick in Kreuzberg"), ist am Dienstag, 18. März, mein Gast in der Reihe "Die Papiertiger" im Café Weiß. Der Leseabend mit Liedern von Roland Baisch & The White Tigers beginnt um 19.30 Uhr. Eintritt frei. Reservierungen (Mo - Sa ab 19 Uhr): 07 11/24 41 21. Hier als kleine Kostprobe zwei Bittermann-Miniaturen, typische Flaneur-Notizen: ![]() ![]() FLÜCHTLINGSCAMP ![]() Als ich früh am Morgen das Haus verlasse, finde ich vor meiner Tür ein über Nacht errichtetes Flüchtlingscamp vor, ein Zeltlager, bestehend aus mindestens sieben Zelten. Ich denke, ich sollte am besten nicht mehr schlafen, weil ich sonst einfach zu viel verpasse, wie eben die Errichtung eines Flüchtlingscamps vor der eigenen Tür. Ich sehe aber keine Flüchtlinge. Vielleicht kommen die ja noch und die Zelte sind schon mal aufgebaut worden, damit sie auch gleich einziehen können. ![]() Ich will nicht übertreiben, aber ich bin schon etwas überrascht über diese Entwicklung und bin sehr gespannt, wie die antirassistisch eingestellten Gentrifizierten hier im Viertel das finden werden. ![]() Überraschter dürfte da nur Sławomir Mrożek gewesen sein, der schrieb, dass er eines Tages vor seiner Tür eine Barrikade vorfand, die über Nacht errichtet worden war, und dachte, man sollte am besten gar nicht schlafen, weil man dann genau sowas verpasst wie den Bau einer Barrikade vor der eigenen Tür. Aber Mrożek hat sich das nur ausgedacht. Im Unterschied zu mir. ![]() Als ich mich später dem Camp wieder nähere, um Post in den Briefkasten zu werfen, sehe ich einen Flüchtling wegrennen. Aber ich sehe keinen, der ihm hinterrennt. Kurz vor dem Briefkasten sagt jemand: „Achtung, da will jemand zum Briefkasten“. Da sehe ich auch schon Kamera und Filmleute. Ein Film also. Die Zelte sind nur Kulisse. Ich betrete die Szenerie, aber die Kameras sind schon aus. Schade. ![]() Danach gehe ich in den türkischen Zeitungsladen, um mir ganz altmodisch eine Zeitung zu kaufen, und zwar die FAZ, falls es jemand interessieren sollte. Der türkische Zeitungsmann sagt: „Warum drehn die ihren Film nicht auf den Oranienplatz? Hey, da gibts ne echte Kulisse. Geben den Flüchtlingen ein bisschen Geld. Haben die auch was davon.“ Stimmt, denke ich, jetzt, wo das Flüchtlingscamp dort demnächst geräumt wird, wäre das eine gute Tat gewesen. ![]() ![]() BUSHIDO MIT SALAFISTENBART ![]() Ich bin mit Nadja auf der Suche nach kleinen Glücksschweinen. Glücksschweine gibt es in Wien zu kaufen. Und zwar fast überall. Es gibt dafür sogar Stände, die in Einkaufszonen stehen. Der Tradition zufolge sollen sie Glück bringen, deswegen ja auch Glücksschweine. Und zwar im neuen Jahr. Und sie kosten nur ein paar Cent. In Berlin gibt es keine Glücksschweine. Nicht einmal im Kaufhaus des Westens, wo es doch sonst alles gibt. Wahrscheinlich gibt sich das KDW nicht mit Dingen ab, die nur ein paar Cent kosten und Glück bringen. Jedenfalls sagen drei von uns getrennt befragte Verkäuferinnen, dass es im KDW keine Glücksschweine gibt. Hier gibt es nur reiche Russinnen. Nadja erkennt sofort, wer eine reiche Russin ist. Die brauchen keine Glücksschweine. Wir müssen dann ein Glücksschwein von Schleich kaufen. Das ist eigentlich viel zu groß und ist gar kein Glücksschwein. Aber was sollen wir tun? ![]() Im Parkhaus treffen wir Bushido. Er ist ganz klein, trägt einen zwanzig Zentimeter langen Salafistenbart und lässt sich gerade mit zwei Menschen proletarischer Herkunft fotografieren. Seine Frau, die Schwester von Sarah O‘Connor, ist auch da. Sie hat zwei Babys und ist genervt. Sie war vorher mit Mesut Özil zusammen, aber der war angeblich nur an Videospielen interessiert und weniger an ihr. Jedenfalls erfahre ich das von Nadja. Die Schwester von Sarah O‘Connor hat zwanzig Zentimeter hohe Stilettos an, eine glänzende, eng anliegende Leggins, eine kurze Daunenjacke und schwarze angeklebte Fransen. Die Schwiegermutter von Bushido ist auch dabei. Sie hat auch zwei Babys und ist auch genervt. Außerdem hat sie eine Babysitterin. Die Familie ist mit zwei riesigen Limousinen angereist. Bushido sagt zu seiner Schwiegermutter: »Kann isch helfen?« Und zwar drei Mal. Aber seine Schwiegermutter ignoriert ihn. Ich glaube, Bushido könnte auch ein Glücksschwein gebrauchen. ![]() ![]() BEITRÄGE schreiben im LESERSALON (bitte anklicken) ![]() ![]() FRIENDLY FIRE: ![]() NACHDENKSEITEN ![]() INDYMEDIA ![]() BLICK NACH RECHTS ![]() INDYMEDIA ![]() FlUEGEL TV ![]() RAILOMOTIVE ![]() EDITION TIAMAT BERLIN ![]() Bittermanns Fußball-Kolumne Blutgrätsche ![]() VINCENT KLINK ![]() KESSEL.TV ![]() GLANZ & ELEND ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
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