Bauers Depeschen


Sonntag, 10. Juni 2012, 927. Depesche





 

LIEBE HOMEPAGE-GÄSTE,

es gibt eine gute und hilfreiche Neuerung auf dieser Seite: Ralf Schübel von AD1 hat mir dankenswerterweise den Permalink oben eingerichtet, so dass sich jede Depesche ab sofort direkt posten und verlinken lässt.



Das Hafen-Picknick

FLANEURSALON AM NECKARUFER

Sonntag, 24. Juni, Mittelkai

Die Pfingstferien sind zu Ende, die EM beginnt. Und irgendwo dazwischen sollten wir nicht absaufen. Das Bild für die Depeschen-Seite (rechts) hat der Fotograf und Kollege Leif Piechowski am Ort unserer Flaneursalon-Show im Stuttgarter Hafen gemacht. Ich appelliere an alle Homepage-Besucherinnen und -Besucher, an die Freunde bunter und informativer Unterhaltung: Unterstützt unser Hafen-Picknick, die Hommage an den Neckar, besorgt Euch bitte Karten im Vorverkauf für unser (überdachtes) Hafen-Picknick am Sonntag, 24. Juni. Auf die Bühne, einen Eisenbahnwaggon, gehen Roland Baisch & The Countryboys, das Elektro-Duo Putte & Edgar, die Sängerin Dacia Bridges und der Beatboxer Pheel. Wäre schade, wennn der Flaneursalon ausgerechnet bei dieser Aktion baden gehen würde ... Hier geht es zum rettenden Ufer: HAFEN-PICKNICK

(Siehe auch rechts das Archiv, Depesche vom 20. Mai)



SOUNDTRACK DES TAGES



Die aktuelle StN-Kolumne vom Montag:



EVAS BALL

Am Morgen nach dem Spiel tut es gut, durch die Stadt zu gehen, sich an den Bolzplätzen im Schlossgarten vorbeizuräumen. Man müsste es noch einmal versuchen. Zweihundert Spritzen in Schulter und Rücken können nicht das Ende sein, Veteran.

Der Morgen nach dem Spiel gegen Portugal war kühl, in meiner Straße fuhr der Kombi der Hundeversteher vor. Diese Firma bietet „Antiaggressionstraining“, „Kommunikationstraining“ und „Problemhundcoaching“. Vor dem nächsten Spiel werde ich diese Leute in die Fußballkneipe bestellen. Die Fußballkneipe ist ein Ort, der – ähnlich wie bei Live-Übertragungen von Opern im Kino – dem Publikum vorgaukelt, es sitze vor der Bühne. Ein Teil der Kino-Besucher, in Opernaufführungen unerfahren, kommt mit Smoking und Abendkleid in Lichtspielhaus. Die Fußballkneipen-Adabeis bei Turnieren, viele von Stadion-Erlebnissen unbefleckt, treten in Kostümen an. Sie tragen Trikots, wickeln ihr Hinterteil in den Reichsadler der Deutschlandfahne und tun auch sonst so, als sei Fußball so etwas wie eine Wasen-Kirmes mit Dirndl- und Lederhosenpflicht.

Die Party-Rituale führen zwangsläufig zu Irrtümern, denn dummerweise wird bei der Fußball-Party ja auch ein Spiel gespielt, und das ist komplizierter, als man denkt. Eine gute Fußballkneipe wie das Schlesinger in der Schlossstraße ist in britischer Tradition dem Spiel mit dem Ball und dem Rhythmus des Rock'n'Roll verbunden. Bei Live-Übertragungen kracht seit Menschengedenken „Hells Bells“ von AC/DC aus den Boxen, sobald im fernen Stadion die Nationalhymnen gespielt werden. Diese gute alte Sitte der Wirte zielt nicht auf eine Verhöhnung der Hymnen, sie signalisiert ihr Verhältnis zum Fußball: Wir lieben und ehren das Spiel, heißt die Botschaft, nationale Grenzen sind uns so wurscht wie der grüne OB-Kandidat am Biertisch.

Dass nach Anpfiff neunundneunzig Prozent des Ladens für Deutschland brüllen und höchstens zwei, drei Verirrte den Fado, diesen schmerzhaften Verlierer-Blues der Portugiesen, im Herzen tragen, spielt keine Rolle beim Blick auf die kneipeneigene Würde des Fußballs.

Doch selbst die einfachsten kulturellen Regeln der Fußballkneipe überfordern die Dahergelaufenen. Sie fangen an zu toben, weil sie die Nationalhymne wollen, auch wenn sie den Text nicht kennen. Diese Typen mit ihrem Wahn, Deutsche zu sein, brachten mich auf die Idee zur Kooperation mit der Spezialfirma für ausgeflippte Dackel. Wenn beim nächsten Mal das nationalistische Bellen der Deutschländer-Würste gegen die Glockenschläge von „Hells Bells“ einsetzt, beginnen wir mit dem Problemhundecoaching. Vermutlich aber hatte es der Bundestrainer leichter, den Frauenversteher Boateng mit cooler Erhabenheit über Sitte und Moral in die Spur zu bringen. Das Magazin „11 Freunde“ weihte Boateng nach seiner akrobatischen Ronaldo-Nummer im Spiel gegen Portugal zu Recht zum „Jesus der Grätsche“, und damit bin ich bei Gott.

Es gibt große und gescheite Fußballmillionäre, die bis heute sagen, man könne das Spiel nie beenden. Man spiele es, um wieder Kind zu werden. Im Züricher Verlag Kein & Aber ist gerade Helme Heines Kinderbuch „Wie der Fußball in die Welt kam“ erschienen. Darin näht „der Vorstandsvorsitzende, Herr Gott“ einen Globus aus Lederstücken, damit die Menschen erkennen, nicht auf einer Scheibe, sondern auf einem „kostbaren Erd-Ball“ zu leben. Herr Gott wirft die Kugel in den Garten Eden, sie landet genau bei Eva, und als sie den Ball Adam gibt, streichelt er ihn so liebevoll, „dass Eva fast eifersüchtig“ wird.

Der Rest ist bekannt. Weil es verdammt schwer ist, Evas Ball mit dem Fuß zu streicheln, hat Gomez es mit dem Kopf gemacht, und das Glück, diese Hure, ist ihm beigesprungen. Ein Hund, wer Böses dabei denkt.



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