Bauers DepeschenDonnerstag, 24. Dezember 2009, 415. Depesche![]() ![]() BETR.: HEILIGABEND IST AUCH SCHON WIEDER VORBEI & Stuttgart 21 ![]() ![]() Weihnachten ist die Zeit der Experimente. Das Haus, wo ich wohne, ist so leer wie die Straße vor dem Haus am Heiligabend, ich habe die New Yorker Gypsy- Punk-Band Gogol Bordello aufgelegt, die Leningrad Cowboys klingen dagegen wie eine Faschingskapelle. ![]() Diese Depeschen-Zeilen schreibe ich auf der Notizenseite eines iPhones. Experiment. Ich tippe mit dem linken Zeigefinger, das schont meinen rechten Mausarm, den entzündeten Ellbogen. ![]() Gogol Bordello kracht, Akkordeon, Geige, harte Sachen. ![]() Am Morgen habe ich die CD bei Ratzer Records in der Paulinenstraße gekauft. Meine erste Bordello-Platte hatte ich in Brooklyn, Williamsburg, bei Ear Wax erworben. Williamsburg anzusteuern könnte inzwischen peinlich sein: Müllkopf Westernhagen hat seine jüngste CD nach dem New Yorker Viertel genannt. Solche Idioten müssen sich überall einmischen. ![]() Die längere Notizen-Schreiberei auf dem Angeberhandy geht fast tadellos, es ist mein erster Versuch. ![]() Experimentell war ich am 24. Dezember wieder mal auf der Suche nach der perfekten Dosensuppe. Ich meine nicht die perfekte Suppendose, die hat Warhol gemalt. Meine kommt aus dem Naturgut-Laden, sie ist zum Essen. Ich habe die cremige, vegetarische Kartoffelsuppe gewählt. Weil vegetarisch aber Scheiße ist, habe ich drei leicht angeräucherte Geflügelwürstchen aus dem Glas, ebenfalls von Naturgut, leicht angebraten, den Suppenmatsch drüber gekippt und heiß gemacht. Pfeffer, Chilli, gefrorene Kräuter dazu, etwas Welapaste vom Rummelplatz, einwandfrei. ![]() Bordello kracht richtig. Vermutlich haben sie Paganini aus der Hölle befreit. ![]() Als ich heute Morgen bei Ratzer war, war die Musik standesgemäß laut, einige Herren standen im Laden herum und tranken Freibier. Sie hießen alle Nick Hornby. ![]() Zum Sport. Am Morgen war ich mit Serben-Eddy durch den Wald gelaufen. Eddy brachte mir eine DVD von Walter Hills "Warriors" mit, einen Actionfilm von 1979 mit authentischen Laiendarstellern über die Kämpfe der Straßengangs in New York. Die Zeit der Gangs ist vorbei, NYC friedlich. Als der Film herauskam, war Serben-Eddy 12 Jahre alt und wollte kämpfen. ![]() Beim Laufen trug ich meine neue Ramones-Mütze, es war stellenweise arschglatt, und weil ich doch kein richtiger Punk bin, habe ich später beim Ratzer noch Robert Earl Keen mitgenommen, "The Rose Hotel", das ist Texas: "We left New York City with nothing but a song..." So sieht's aus. ![]() Und da war Heiligabend gelaufen. Das "Festival Mondial Du Cirque De Demain" im WDR-Fernsehen hab ich mir noch angeschaut. Zum Thema Westdeutscher Rundfunk fällt mir ein Witz ein, den der Kabarettist und Fußballweise Rolf Miller zurzeit auf der Bühne verbreitet: ![]() Sagt der Ostler zum Westler: "Wir sind ein Volk." ![]() Sagt der Westler: "Wir auch." ![]() Vielleicht hat noch jemand Lust, meine heutige Stuttgart-21-Kolumne "Krieg in den Köpfen" zu lesen (siehe unten), ich schalt jetzt mein Angeberhandy aus. Kolumnen in den Stuttgarter Nachrichten ![]() ![]() NÄCHSTER FLANEURSALON: Mittwoch, 24. Februar, im Theater Rampe. Mit Los Santos (Stefan Hiss), Dacia Bridges u. a. Der Vorverkauf hat begonnen. Kartentelefon: (0711) 620 09 09 - 16. ![]() Und zur günstigen Eintrittskarte das handliche Buch zwischen Drücken und Spülen, das man auch am Bahnhof kaufen kann: ![]() "Schwaben, Schwafler, Ehrenmänner - Spazieren und vor die Hunde gehen in Stuttgart." (Edition Tiamat, Berlin) ![]() ![]() „Kontakt“ ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
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