Bauers DepeschenDonnerstag, 16. April 2015, 1447. Depesche![]() ---------------------------------------------- ![]() ![]() ![]() SAMSTAGSSIEG: Stuttgarter Kickers - VfB Stuttgart II 2:1 ![]() ![]() NACHTRAG: Ein sehr schöner, stimmungsvoller Flaneursalon ian Donnerstagabend n Stetten im Remstal zum zehnjährigen Bestehen des Politik- und Kulturvereins Allmende. Mehr als 200 Besucher in der restlos ausverkauften Glockenkelter mit ihrer grandiosen Akustik. Auf der Bühne Stefan Hiss, Dacia Bridges & Uwe Metzler, Roland Baisch. ![]() ![]() FLANEURSALON IN DER ROSENAU: Neue Künstler ![]() Liebe Homepage-Gäste, ![]() auch heute und noch öfter will ich Ihnen unseren Flaneursalon am Mittwoch, 6. Mai, in der Rosenau ans Herz legen. Eine außergewöhnliche Besetzung geht auf die Bühne. Der Sänger Michael Dikizeyeko und sein Gitarrist Steve Bimamisa, einst mit ihren Familien aus dem Kongo nach Deutschland geflüchtet und heute in der Stuttgarter Region zu Hause, spielen afrikanische Songs. Beide engagieren sich für die Integration von Flüchtlingen, oft mit gutem Humor. Noch ziemlich neu im Flaneursalon-Team ist die Stuttgarter Sängerin/Songschreiberin Marie Louise, die uns mit ihrem Album "My Name" beeindruckt hat. Als Zeremonienmeister führt der Freestyle-Rapper Toba Borke durchs Programm, begleitet vom virtuosen Beatboxer Pheel. Ich denke, das ist eine spannende Mischung. Beginn 20 Uhr. Karten gibt es online: ROSENAU und telefonisch: 01805/70 07 33. ![]() ![]() Der Klick zum ![]() LIED DES TAGES ![]() ![]() Die aktuelle StN-Kolumne: ![]() ![]() ZIEGE, PLATTSALAT ![]() Es war Reisewetter, nicht zu warm, die Luft aprilfrisch. Ich stieg in die S-Bahn und schaute zum Fenster hinaus. Was für eine wundersame Welt. Du fliegst an ihr vorbei, hast keine Ahnung, wo du bist. Cannstatt, Neckarpark, Untertürkheim, Obertürkheim. Beim Blick aus dem Zugfenster sieht alles fremd aus, wie auf einer weiten Reise. Die Graffiti-Künstler an den Mauern der Schienen entlang waren und sind sehr fleißig. Geheimnisvoll wie ihre Codes und Botschaft die Orte. Neckarpark? Kein Mensch kann sich unter der gleichnamigen S-Bahn-Haltestelle etwas vorstellen, schon gar keinen Park. Vorstadt-Wirrwarr, Randzonengebiet, Wildnis. Nicht weit entfernt das VfB-Stadion. Irgendwo hinter den Büschen des Neckarparks vielleicht ein Autofriedhof? In einigen ausgebrannten Wracks noch frische Leichen? ![]() Auf der Rückfahrt lese ich in der Zeitung eine Polizeimeldung, sie scheint meine schlimmsten Ahnungen zu bestätigen. In Cannstatt, seit der Umbenennung 1933 durch die Nazis auch als Bad Cannstatt bekannt, haben Banditen ein Kühlfahrzeug vom Typ Mercedes-Sprinter gestohlen. Diese Schandtat an sich könnte ich verkraften, hätte sich im Auto nicht eine tiefgefrorene, vermutlich zuvor ermordete Ziege befunden (Suizid schließe ich aus). Selbst über dieses Verbrechen könnte ich hinwegsehen, wäre besagter Kühlwagen nicht später in Frankfurt am Main gefunden worden, und zwar im Stadtteil Bockenheim. Diese Tatsache weckte meine detektivische Neugier. Es muss eine mutiger Robin-Hood-Gedanke, eine heldenhafte Desperado-Aktion voller Hoffnung dahinterstecken, wenn eine tiefgefrorene Cannstatter Ziege ausgerechnet an einen Ort mit Namen Bockenheim entführt wird. Womöglich hatte das Opfer dort noch eine Chance, dem ewigen Eis zu entgehen. Die Polizei teilt mit: „Über den Verbleib der tiefgefrorenen Ziege ist derzeit nichts bekannt“. Offenbar also teilen auch die Bullen meine Theorie vom Wiederbelebungswunder der Ziege, sonst hätte sie in ihrem Report nicht noch hinzugefügt: „Die Ermittlungen dauern an.“ ![]() Diese Floskel als Nachweis pflichtbewusster Beamten-Recherche liest man oft in Polizeimeldungen. Seltsamerweise aber spielt sie ausgerechnet im Fall der NSU-Morde keinerlei Rolle. Entweder haben die Ermittler nach einigen mehr als merkwürdigen Todesfällen von Zeugen im Neonazi-Milieu ihre Arbeit erst gar nicht aufgenommen oder aber frühzeitig eingestellt. Da stirbt jeder, der auspacken will, in jungen Jahren völlig überraschend eines für die Polizei dermaßen leicht erklärbaren Todes, dass man sich am liebsten gleich freiwillig in den Sarg legen will. ![]() Von „andauernden Ermittlungen“ jedenfalls kann keine Rede sein. Der Schriftsteller Wolfgang Schorlau, zurzeit mit seinem für Herbst angekündigten NSU-Roman „Die schützende Hand“ beschäftigt, schrieb neulich in der „Stuttgarter Zeitung“: Journalisten, die auf die vielen Widersprüche bei den Ermittlungen in den Abgründen der Neo-Nazi-Verbrechen aufmerksam machten, unterstelle man „Verschwörungstheorien“. „Doch gegenüber dem, was allein der baden-württembergische NSU-Untersuchungsausschuss seit seiner Gründung im November 2014 zu Tage gefördert hat“, so der Autor, „ist der feuchteste Traum eines Verschwörungstheoretikers harmlos.“ ![]() Bei feuchten Träumen angelangt, wandert mein vom bunten Allerlei gesteuerter Blick auf frisches Gemüse und Obst, auf Säfte und Weine. Seit Jahr und Tag gibt es großes Gedöns angesichts neuer Protzbauten, den Einkaufszentren. Kein Mensch aber redet von der täglichen Grundversorgung an den Rändern der Stadt. Deshalb ist es meine Pflicht als Feldschütz und städtischer Ziegen-Hirte, auf einen kleinen, menschelnden Hort namens Plattsalat im Hallschlag hinzuweisen. ![]() In diesem Stadtteil des Bezirks Cannstatt haben es die Menschen seit jeher schwer, sich ihr Bürgerrecht auf Lebensqualität zu erkämpfen. Erst recht seit die Rathaus-Politiker Teile der einstigen Arbeitersiedlung mit teuren Wohnungsbauten zustellen. Ein Verein betreibt im Hallschlag seit fünf Jahren den selbstverwalteten, nicht profitorientierten Bio-Laden Plattsalat mit der schönen Adresse Sparrhärmlingweg 41. Im Buch „Die Stuttgarter Straßennamen“ heißt es: „Der Flurname, der 1378 als Sparhebeling urkundlich erwähnt wurde, geht auf sparen und Helbeling, eine Münze im halben Wart des Pfennigs, zurück.“ ![]() Damit sind wir mitten im Thema: Die Plattsalat-Leute, als Mini-Jobber oder ehrenamtlich tätig, brauchen möglichst schnell Unterstützung zum Erhalt ihres Ladens. Für die Leute vom Hallschlag ist das Geschäft auch als Treffpunkt und Austauschbörse wichtig. Zur Zeit sind die Vereinsmitglieder dabei, Geldspenden per Crowdfunding zu sammeln. Wer dem Bio-Laden helfen will, findet alles Wichtige beim Klick auf diesen LINK: ![]() PLATTSALAT ![]() Damit endet für heute meine Reise ans Ende der Welt. ![]() ![]() BEITRÄGE schreiben im LESERSALON ![]() ![]() FRIENDLY FIRE: ![]() NACHDENKSEITEN ![]() INDYMEDIA LINKS UNTEN ![]() BLICK NACH RECHTS ![]() INDYMEDIA ![]() STÖRUNGSMELDER ![]() FlUEGEL TV ![]() RAILOMOTIVE ![]() EDITION TIAMAT BERLIN ![]() Bittermanns Fußball-Kolumne Blutgrätsche ![]() VINCENT KLINK ![]() KESSEL.TV ![]() GLANZ & ELEND ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
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